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ROUNDUP 2: Douglas will Internet-Konkurrenz die Stirn bieten

Veröffentlicht am 11.01.2012, 14:01
Aktualisiert 11.01.2012, 14:04
(Neu: Aussagen aus der Pk,Aktienreaktion)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Handelskonzern Douglas macht die wachsende Konkurrenz der Online-Anbieter schwer zu schaffen. Der bequeme Einkauf per Mausklick raubt dem stationären Handel zunehmend Kunden, was Douglas derzeit am schmerzlichsten bei seiner Buchtochter Thalia spürt. Denn gerade Bücher oder DVDs werden online besonders gern geordert, oder die Kunden laden sich gleich über ihren eReader aus dem Netz die gewünschte Lektüre herunter. 'Das ist eine Entwicklung, die die gesamte Branche betrifft, alle Händler müssen da umdenken', sagte Douglas-Chef Henning Kreke am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz des Konzerns in Düsseldorf.

Im vergangenen Jahr ging der Umsatz der knapp 300 Thalia-Buchhandlungen auf vergleichbarer Fläche um fast vier Prozent zurück, das Ergebnis brach von 20 auf 5 Millionen Euro ein. Zwar versucht Douglas bereits mit Hilfe seines Online-Buchhändlers buch.de nicht den Anschluss an Platzhirsche wie Amazon zu verlieren und die online erzielten Umsätze steigen auch kontinuierlich, im vergangenen Jahr um 20 Prozent. Allerdings bringt das Geschäft im Internet geringere Margen ein und kann den Umsatzschwund im stationären Handel nicht kompensieren. Douglas geht auch für das laufende Jahr von einem Ergebnisrückgang bei Thalia aus, der sich auch auf den Gesamtkonzern niederschlagen wird. Die Sparte will der Konzern restrukturieren.

WENIGER GEWINN IM NEUEN JAHR - AKTIE SINKT UM MEHR ALS 7%

Für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr 2011/12 rechnet der Konzern mit einem Rückgang beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 200 bis 250 Millionen Euro (Vorjahr: 292,9). Der Umsatz soll nur leicht über die im Vorjahr erzielten 3,4 Milliarden Euro steigen. An der Börse löste die Nachricht Kursabschläge von zeitweise mehr als knapp acht Prozent aus. Der Ausblick liege deutlich unter den Konsensschätzungen der Analysten, bemerkte ein Händler.

'Wenn man ehrlich ist, dann liegt die Kompetenz des Buchhandels inzwischen im Internet', sagte Kreke. Dort würden permanent neue Titel angeboten, die auch schnell verfügbar seien. Dennoch glaubt der Douglas-Chef, dass auch der klassische Buchhandel weiterhin eine Zukunft hat. 'Den wird es auch in 20 Jahren noch geben, nur wird er völlig anders aussehen.' Die Filialen würden kleiner und intimer werden, kündigte Kreke an. Douglas will entweder Fläche abgeben, untervermieten oder in kleinere Gebäude umziehen. Eine Quadratmeterzahl von 500 bei Thalia soll das Maximum sein. Ein Personalabbau sei zwar nicht geplant, könne aber auch nicht ganz ausgeschlossen werden. Die Buchhandlungen sollen zudem künftig noch stärker mit Zusatzangeboten aufgepeppt werden, wie etwa Spiele, Geschenkartikel oder DVDs.

Stolz ist der Vorstandschef darauf, dass Thalia seit Herbst 2010 ein eigenes elektronisches Lesegerät und einen eigenen eBook-Laden auf dem Markt hat. Die Anfangsschwierigkeiten wie Software-Abstürze habe man behoben, sagte Kreke. Seit kurzem gebe es zudem eigene Apps für den Douglas-eReader namens OYO für Smartphones und Tablet-Computer.

ECOMMERCE-VORSTAND GESUCHT - ZUFRIEDENSTELLENDES WEIHNACHTSGESCHÄFT

Das Online-Angebot will Douglas auch für die übrigen Sparten ausbauen. Von den 120 Millionen Euro geplanten Investitionen in diesem Jahr soll ein Teil in den Auf- und Ausbau von Online-Shops der Douglas-Parfümerien, der Christ-Juweliergeschäfte, der AppelratCüpper-Modehäuser und der Hussel-Süßwarenläden fließen. Der Rest ist für Filialeröffnungen oder Modernisierungen eingeplant. Den Internetauftritt auf Trab bringen soll ein eigener ECommerce-Vorstand, nach dem Douglas derzeit noch sucht.

Mit dem Start in das neue Geschäftsjahr 2011/12 und dem Verlauf des Weihnachtsgeschäfts zeigte sich Kreke zufrieden. Von Oktober bis Dezember stieg der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen um 1,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Gut lief es für Douglas in Deutschland, während das Auslandsgeschäft, das vor allem von den Parfümerien bestritten wird, weiter schwächelte. Zwar seien Beauty-Artikel nach wie vor begehrt, doch in Ländern wie beispielsweise Spanien, die mit einer hohen Arbeitslosigkeit kämpfen, hätten die Verbraucher derzeit dringlichere Probleme, sagte Kreke. 'Dass etwas zu Essen auf den Tisch kommt, ist wichtiger, als sich einen neuen Lippenstift zu kaufen.'/she/fn/tw

---Von Simone Hett, dpa-AFX---

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