n (neu: Aktienkurs, Aussagen aus Telefonkonferenz zu Dividende, Ausblick 2015, Frankreich).
DUISBURG (dpa-AFX) - Beim Stahlhandelskonzern Klöckner & Co (KlöCo) F:KCO wachsen trotz eines überraschend starken Sommerquartals die Bäume nicht in den Himmel. Angesichts der sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten in Europa senkte das Unternehmen am Donnerstag in Duisburg seine Prognose für das Gesamtjahr leicht. Nun rechnet der Vorstand nur noch mit einem operativen Gewinn (Ebitda) zwischen 190 und 200 Millionen Euro. Bislang hatte die im MDax F:MDAX notierte Gesellschaft bis zu 210 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die vorsichtigen Aussagen ließen den Aktienkurs bis zum Mittag um gut ein Prozent sinken.
Für das kommende Jahr bleibt Vorstandschef Gisbert Rühl trotz der Sorgen um die Wirtschaft in Europa aber grundsätzlich optimistisch. Vor allem in den USA dürfte sich der Aufwärtstrend beschleunigen. An den langfristigen Zielen hielt der Manager fest. Bis 2017 soll die Ebitda-Marge von 3,5 Prozent im dritten Quartal auf über 5 Prozent steigen. "Dabei kann uns nur eine neue Krise bremsen", sagte Rühl.
Im dritten Quartal hatte KlöCo seinen Aufwärtstrend beschleunigt. Dank neuer Einsparungen und des Wirtschaftsaufschwungs in den USA legte der operative Gewinn um fast zwei Drittel verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 59 Millionen Euro zu. Der Umsatz wuchs nach der Trennung von zahlreichen wenig profitablen Geschäftsbereichen langsamer - um knapp 5 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro. Die Zahlen lagen über den Erwartungen von Analysten.
Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 15 Millionen Euro übrig - vor einem Jahr hatte an dieser Stelle noch ein Verlust von 11 Millionen Euro gestanden. Damit bleibt KlöCo auf Kurs, erstmals seit vier Jahren wieder eine Dividende zu zahlen. Vorstandschef Rühl bekräftigte, mindestens 20 Cent je Aktie ausschütten zu wollen. Dafür braucht er nach eigenen Angaben einen Nettogewinn von 20 Millionen Euro, den er notfalls ganz ausschütten will. Nach neun Monaten liegt der Konzerngewinn bei 27 Millionen Euro.
Von der trüberen Konjunktur will sich der Konzern nicht aufhalten lassen. Für Europa rechnet das Unternehmen nun im Gesamtjahr noch mit einem Anstieg der Stahlnachfrage von zwei Prozent, bislang lag die Erwartung bei bis zu drei Prozent. Das treffe KlöCo vor allem in seinem relativ großen Frankreich-Geschäft, sagte Rühl. Er kündigte an, auf die Wirtschaftsschwäche dort mit weiteren Standortschließungen zu reagieren.
Dagegen erhöhte KlöCo seine Wachstumsprognose für den Sektor in den USA auf fünf bis sechs Prozent (bislang vier bis fünf). Allerdings dürften die niedrigen Stahlpreise die positiven Effekte des Absatzzuwachses den Einschätzungen zufolge wieder auffressen.
KlöCo hatte in den vergangenen Jahren sein Geschäft in Nordamerika mit Übernahmen deutlich ausgebaut. Das zahlt sich nun angesichts des Aufschwungs dort aus und kann die schwache Entwicklung in Europa mehr als kompensieren. Zudem profitiert das Unternehmen zunehmend von seinen Sparprogrammen.tb
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