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ROUNDUP 2: Lufthansa-Spitze stärkt Mayrhuber für Aufsichtsrat den Rücken

Veröffentlicht am 07.05.2013, 16:04
Aktualisiert 07.05.2013, 16:08
KÖLN (dpa-AFX) - Die Lufthansa -Spitze hat ihrem designierten Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Mayrhuber demonstrativ den Rücken gestärkt. Auf der Hauptversammlung am Dienstag in Köln lobten sowohl Unternehmenschef Christoph Franz als auch der noch amtierende Aufsichtsratschef Jürgen Weber den 66 Jahre alten Österreicher als bestmöglichen Kandidaten. Noch am Montagmorgen hatte Mayrhuber seine Kandidatur nach Kritik von Investoren aufgeben wollen und diese Entscheidung erst am Abend revidiert.

Das Unternehmen habe die Verwirrungen nicht zu verantworten, sagte der scheidende Aufsichtsratschef Weber. Der Chefkontrolleur und künftige Ehrenvorsitzende griff ohne Namensnennung die US-Beratungsgesellschaft Institutional Shareholder Services (ISS), die Mayrhuber aus unternehmensrechtlichen Gründen abgelehnt hatte.

'Wir haben große Anstrengungen unternehmen müssen, um (...) rein formalistische Kriterien einer blinden Corporate Governance-Auslegung durch ein trotziges Beratungsunternehmen wieder ins rechte Licht zu rücken', sagte Weber. Es sei bedauerlich, dass fremde Unternehmensführungsmuster als hierzulande bindend angesehen würden und Schaden anrichten könnten.

Am Vortag hatte der frühere Lufthansa-Chef Mayrhuber zunächst seine Kandidatur zurückgezogen und dann doch nach intensiven Gesprächen mit wichtigen Investoren wieder aufgenommen. ISS, die vor allem ausländische Investoren gegen Honorar berät, hatte sich an der aus ihrer Sicht zu kurzen Abkühlzeit Mayrhubers zwischen Vorstandstätigkeit (Ende 2010) und Kontrollgremium gestört und von seiner Wahl abgeraten. Die Wartefristen, die von ehemaligen Vorständen einzuhalten sind, bis sie in den Aufsichtsrat wechseln können, sind im andersartigen US-System deutlich länger.

Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment erneuerte hingegen ihre inhaltliche Kritik an Mayrhuber, über dessen Wahl mit dem gesamten Aufsichtsrat erst am Schluss der Sitzung entschieden werden sollte. Das Verwirrspiel um seine Kandidatur vom Vortag habe bereits jetzt einen Schatten auf Mayrhubers zukünftiges Amt geworfen, erklärte Fondsmanager Ingo Speich. Er hielt dem früheren Lufthansa-Chef strategische Fehler aus dessen Zeit als Unternehmenschef vor: 'Die Altlasten der Ära Mayrhuber drücken den Kranich zu Boden, teure Fehlkäufe statt dringend notwendiger Flottenerneuerung sind der Lufthansa nicht gut bekommen.' Mayrhuber könne den Sanierer Franz nicht unvoreingenommen kontrollieren. Union Investment hält etwa ein Prozent der LH-Aktien.

Mayrhuber habe in seiner Zeit an der Spitze des Unternehmens (2003-2010) Herausragendes geleistet, sagte Konzernchef Christoph Franz. Er sei der Erfinder der Strategie mit mehreren Marken und Drehkreuzen. 'Wolfgang Mayrhuber hat ihre Lufthansa zur Nummer 1 in Europa gemacht', sagte er zu den Aktionären. Den Aktionären verlangte Franz trotz eines Gewinns von 990 Millionen Euro in 2012 einen Verzicht auf die Dividende ab.

Der Vorstand selbst werde auch einen Beitrag zum Sparprogramm leisten, kündigte der Vorstandschef an. Für die Laufzeit des Programms 'Score' bis Ende 2014 werde der Vorstand auf fünf Prozent seiner Grundvergütung verzichten. Am Vortag hatte Lufthansa bekanntgegeben, die Konzernführung um einen auf fünf Personen zu erweitern.

Selbst die gestrichene Dividende löste nur geringe Proteste der Aktionäre aus. Sie hätte ohne weiteres gezahlt werden können, erklärte Michael Ruoff für die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Dass der Vorstand erst ab dem 1. Juli auf 5 Prozent seiner Grundvergütung verzichten will, kritisierte Hans-Martin Buhlmann von der Vereinigung institutioneller Privatanleger (VIP)./ceb/DP/mmb

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