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ROUNDUP 2: Munich Re sieht Gewinne im Sinkflug - Trostpflaster Dividende

Veröffentlicht am 05.02.2015, 13:23
Aktualisiert 05.02.2015, 13:24
ROUNDUP 2: Munich Re sieht Gewinne im Sinkflug - Trostpflaster Dividende
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(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz zu Gewinnerwartungen, Aktienrückkauf und Kapitalanlage-Gewinnen, aktualisierter Aktienkurs)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re (ETR:MUV2) tröstet angesichts trüber Geschäftsaussichten seine Aktionäre mit einer höheren Dividende. Obwohl der Gewinn 2014 zurückgegangen war, soll die Ausschüttung von 7,25 auf 7,75 Euro je Aktie steigen. "Wir verdienen viel Geld und schütten das aus", sagte Finanzvorstand Jörg Schneider am Donnerstag. Angesichts des Preisverfalls im Kerngeschäft mit Katastrophen und anderen Risiken sieht die Munich-Re-Spitze derzeit keinen Sinn darin, das Kapital für eine Geschäftsausweitung einzusetzen.

Im abgelaufenen Jahr schnitt der Münchner Konzern mit 3,2 Milliarden Euro Gewinn nur etwas schwächer ab als im Vorjahr. 2015 dürfte das Ergebnis allerdings unter 3 Milliarden Euro fallen, ließ Schneider durchblicken.

Dem Aktienkurs half die Nachricht von der überraschend hohen Dividende nur wenig. Bis zur Mittagszeit verlor das Munich-Re-Papier 0,60 Prozent und gehörte damit zu den schwächeren Werten im Dax (DAX). Ein Grund: Im vierten Quartal hatten hohe Abschreibungen in der Erstversicherungssparte Ergo aufs Ergebnis gedrückt. Analysten stach zudem ins Auge, dass die Munich Re ihr Rückversicherungsgeschäft zum Jahreswechsel bereits deutlich zusammengestrichen hat.

Die Münchener verzichten wegen des Preisverfalls auf unrentable Verträge mit Erstversicherern. Bei der Erneuerungsrunde der Schaden- und Unfall-Rückversicherung zum 1. Januar fuhr der Konzern sein Vertragsvolumen um fast ein Zehntel auf 8,5 Milliarden Euro zurück. Dadurch konnte Munich Re den Preisrückgang auf 1,3 Prozent begrenzen. Die Konkurrentin Hannover Rück hatte 2,8 Prozent niedrigere Preise gemeldet.

Glück und Leid zugleich sind für die Branche ihre dicken Kapitalpolster. Dank der guten Lage gibt es ein Überangebot an Rückversicherungsschutz. Zugleich übertragen Erstversicherer wie Allianz und Axa weniger Prämien und Risiken auf Gesellschaften wie die Munich Re. Dies drückt auf die Preise. Hinzu kommt die Konkurrenz durch Pensionsfonds, die Milliardensummen in Katastrophenanleihen und andere verbriefte Versicherungsrisiken stecken.

2014 wuchs das Eigenkapital der Munich Re von 26,2 auf 30,3 Milliarden Euro. Statt das Geld für Neugeschäft oder größere Übernahmen einzusetzen, schüttet der Konzern mit der erhöhten Dividende in diesem Jahr voraussichtlich 1,3 Milliarden Euro an die Aktionäre aus. Parallel kauft er eigene Aktien zurück.

Im Jahr 2014 kamen der Munich Re die vergleichsweise geringen Schäden durch Naturkatastrophen zugute. Mit 538 Millionen Euro fielen die Belastungen durch Ereignisse wie Stürme, Erdbeben und Hochwasser fast 30 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Am schwersten schlug ein Schneesturm in Japan vom Februar 2014 zu Buche.

Überraschend teuer kam den Konzern dagegen eine bilanzielle Umstrukturierung bei Ergo zu stehen. Der Erstversicherer wurde neu in die deutschen Segmente Schaden/Unfall und Leben/Gesundheit sowie das internationale Geschäft aufgeteilt. Dabei fielen Sonderabschreibungen von rund 450 Millionen Euro an. Der Spartengewinn halbierte sich dadurch bei sonst gut laufenden Geschäften auf rund 200 Millionen Euro. Auf Konzernebene federte eine Steuergutschrift die Belastung ab.

Hinzu kamen überraschend hohe Gewinne bei den Kapitalanlagen, bei denen die Munich Re nun die fondsgebundenen Lebensversicherungen ihrer Kunden herausrechnet. Die verbliebenen Anlagen von rund 219 Milliarden Euro warfen dank hoher Veräußerungsgewinne 8,0 Milliarden Euro Gewinn ab - 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht einer Rendite von 3,6 Prozent.

"Durch dieses absurde Niedrigzinsszenario produziert alles, was man anfasst, einen immensen Veräußerungsgewinn", erklärte Schneider den überraschenden Sprung. Eigentlich machen die allgemeinen Niedrigzinsen den Versicherern zu schaffen. Ihnen fällt es immer schwerer, die geplanten Renditen für ihre Lebensversicherungskunden zu erwirtschaften.

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