(neu: mit Telefonkonferenz)
ESSEN (dpa-AFX) - Der kriselnde Energiekonzern RWE (XETRA:RWEG) gründet für die Vermittlung nicht mehr benötigter Mitarbeiter eine interne Jobbörse. Zugleich steigen die Gehälter angesichts der eingebrochenen Unternehmensgewinne in den nächsten zwei Jahren nur maßvoll. Bis Ende 2016 gibt es lediglich eine Erhöhung ab Juli 2015 um 2,3 Prozent, hinzu kommt eine Einmalzahlung von 1200 Euro im Januar 2015. Das beschlossen RWE sowie die Gewerkschaften Verdi und IG BCE am Dienstag. Die Tarifkommissionen beider Gewerkschaften stimmten dem Ergebnis zu.
Mit der Jobbörse "Switch" würden die Mitarbeiter verstärkt etwa bei Arbeitsplatzwechseln gefordert, sagte RWE-Arbeitsdirektor Uwe Tigges. Wer dort zwei Mal zumutbare Arbeitsplatzangebote ablehne, könne gekündigt werden.
ERNEUTE BESCHÄFTIGUNGSGARANTIE ABGELEHNT
Die Jobbörse biete aber auch weitreichende Fördermaßnahmen für den Einzelnen. Eine erneute Beschäftigungsgarantie für die Gesamtbelegschaft - den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen - hatte das Management abgelehnt. Die bisherige Regelung läuft Ende 2014 aus.
Tigges sprach von einem "verantwortungsvollen Gesamtpaket". Er fügte hinzu: "Wir fordern unsere Mitarbeiter, aber sichern sie zugleich ab." Betroffen sind rund 21 000 Tarifbeschäftigte und Auszubildende. RWE hat konzernweit im ablaufenden Jahr bereits erheblich Stellen abgebaut: Der Bestand sank von knapp 65 000 Ende 2013 auf 60 400 Ende September dieses Jahres.