😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: Schwellenländer-Euphorie nach Zinssprung in Türkei lässt nach

Veröffentlicht am 29.01.2014, 14:27

FRANKFURT/ANKARA (dpa-AFX) - Die massiven Zinserhöhungen in der Türkei haben am Mittwoch zu deutlicher Entspannung an den Finanzmärkten vieler Schwellenländer geführt. Die anfängliche Euphorie ließ allerdings rasch wieder nach. Vor wichtigen geldpolitischen Entscheidungen, die am Abend in den USA anstehen, schalten die Börsen in die Defensive um.

Die türkische Notenbank war am Dienstagabend zu einer Krisensitzung in Ankara zusammengekommen und hatte spektakuläre Erhöhungen von wichtigen Referenzzinsen für die Wirtschaft beschlossen. Der Leitzins wurde auf einen Schlag von bisher 4,5 Prozent auf 10 Prozent angehoben. Viele Experten sehen diesen Schritt als überfällig an, in seiner Heftigkeit kam er aber doch überraschend. Die türkische Lira, die seit Jahresbeginn unter heftigem Abwertungsdruck stand, machte daraufhin den größten Kurssprung seit 2008. Zuletzt notierte sie jedoch wieder etwas schwächer.

KURSRALLY GING SCHNELL DIE LUFT AUS

Auch andere Schwellenländer-Währungen legten nach den geldpolitischen Maßnahmen in der Türkei zunächst kräftig zu. Allerdings ging der Kursrally schnell die Luft aus. So drehte beispielsweise der südafrikanische Rand bis zum Nachmittag ins Minus. Südkoreas Won, Indiens Rupie und Indonesiens Rupiah mussten einen Teil ihrer Gewinne abgeben. Während der argentinische Peso sich weiter stabilisieren konnte, rutschte der brasilianische Real wieder deutlich ab.

Der breite Schwellenländer-Aktienindex 'MSCI Emerging Markets' war in der Nacht zunächst um 1,2 Prozent auf 944,90 Punkte angezogen - so stark wie seit Mitte November nicht mehr. Zuletzt notierte der Index mit 941,71 Punkten aber wieder etwas niedriger. Auch an den restlichen Aktienmärkten ließ die anfängliche Euphorie im Handelsverlauf nach.

EXPERTIN: ABSOLUT NOTWENDIGER SCHRITT

Während der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) zuletzt moderat ins Minus drehte, schmolzen die anfänglichen Gewinne im Dax (ETR:DAX) von zunächst deutlich mehr als einem Prozent am Mittag auf 0,17 Prozent zusammen. Für die Wall Street zeichnete sich eine verhaltene Eröffnung ab. Am Dienstag hatte sie ihre Gewinne nach der Zinsentscheidung in der Türkei noch verteidigen können.

Experten begrüßten die Zinserhöhungen in der Türkei. 'Die Zentralbank hat einen wichtigen Schritt unternommen, um ihre Reputation zu festigen', kommentierte Harwig Wild vom Bankhaus Metzler. 'Dies war absolut notwendig, um einerseits die Inflationsgefahren einzudämmen und andererseits die Finanzierung des hohen Leistungsbilanzdefizits zu gewährleisten', sagte Thu Lan Nguyen von der Commerzbank.

ABFLAUEN DER DOLLARFLUT BELASTET

Die türkische Währung befand sich in den vergangenen Wochen im freien Fall. Die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan steht wegen eines Korruptionsskandals mit dem Rücken zur Wand. Hinzu kommt die starke Abhängigkeit des Landes von ausländischem Kapital, was sich in hohen Handelsdefiziten spiegelt. Die Inflation liegt mit 7,4 Prozent auf hohem Niveau.

Erschwerend kommt für die Türkei wie für viele andere Schwellenländer die Politik der US-Notenbank Fed hinzu. Weil die Fed ihre Flut billigen Geldes drosselt, ziehen Investoren in großem Maßstab Mittel aus den Regionen ab, die in den vergangenen Jahren von der Liquiditätsschwemme profitiert hatten. Am Abend werden die US-Währungshüter ihren geldpolitischen Kurs bestimmen.

Ökonomen rechnen mit einer weiteren Einschränkung der Dollarflut. Die zur Konjunkturstützung aufgelegten Anleihekäufe der Fed dürften nach Einschätzung der meisten Volkswirte von derzeit 75 Milliarden Dollar pro Monat auf 65 Milliarden Dollar reduziert werden. Bereits im Dezember hatte die Notenbank eine Drosselung um zehn Milliarden Dollar beschlossen./hbr/rum/bgf/fbr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.