WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Kohlenstoffspezialist SGL Carbon kämpft mit dem
anhaltenden Preisdruck und der schwachen Nachfrage im Stammgeschäft mit Graphitelektroden. Im ersten Quartal wurde der Verlust mit 22,8 Millionen Euro mehr als verdoppelt, wie das Unternehmen am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Nach den ersten drei Monaten des Vorjahres hatte SGL einen Fehlbetrag von 9,4 Millionen Euro verbucht. Der Umsatz verringerte sich um 15 Prozent auf 336,3 Millionen Euro.
Der Kohlenstoffspezialist kommt nach Einschätzung von Vorstandschef Jürgen Köhler trotz der roten Zahlen bei seinem Konzernumbau voran. Durch die Verschlankung von Strukturen seien im ersten Quartal rund 14 Millionen Euro eingespart worden, erklärte der Manager. SGL will seine Kosten bis 2015 um 150 Millionen Euro reduzieren. Dafür sollen im Management sowie in der Verwaltung auch 300 Stellen abgebaut und Standorte geschlossen werden. Von der angepeilten Einsparsumme waren im Vorjahr bereits 69 Millionen Euro erzielt worden.
Für das Gesamtjahr geht der Vorstandsvorsitzende unverändert von roten Zahlen aus. Die Kosten für die Restrukturierung des Unternehmens werden sich nach seinen Angaben auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag belaufen. 2013 hatte SGL einen Verlust von 396,4 Millionen Euro verbucht.
An diesem Mittwoch werden Köhler sowie Aufsichtsratschefin und BMW (ETR:BMW)-Großaktionärin Susanne Klatten auf der Hauptversammlung den Aktionären die künftige Ausrichtung des Unternehmens erklären. Wegen des hohen Fehlbetrags wird SGL für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende an seine Anteilseigner ausschütten.P/fbr