(Neu: Einschätzung von Analysten.)
MANNHEIM (dpa-AFX) - Bestehende Rezessionssorgen in Deutschland sind mit einem starken Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen zumindest etwas kleiner geworden. Dies ist das überwiegende Fazit von Bankvolkswirten auf den drastischen Anstieg des Frühindikators im Januar. Wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte, sprangen die Konjunkturerwartungen zu Jahresbeginn sehr stark um 32,2 Punkte auf minus 21,6 Zähler. Laut Postbank ist das der stärkste Anstieg seit der Deutschen Wiedervereinigung. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einer viel schwächeren Aufhellung um 5,4 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich unterdessen nur leicht um 1,6 Punkte auf 28,4 Zähler.
Nach dem aktuellen Anstieg - es war erst der zweite in Folge nach vielen Rückgängen zuvor - liegen die Konjunkturerwartungen so hoch wie zuletzt im Juli 2011. Sie notieren aber immer noch deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 24,5 Zählern. Die jüngste Aufhellung deute darauf hin, dass Deutschland im kommenden halben Jahr kein weiterer konjunktureller Abstieg drohe. Vielmehr stehe die größte Volkswirtschaft des Euroraums vor einer Stabilisierung der Konjunktur, kommentierte das ZEW die Zahlen. Die Forscher nennen bessere Wirtschaftsdaten aus den USA sowie gesunkene Renditen von spanischen und italienischen Staatsanleihen als mögliche Gründe. ZEW-Präsident Wolfgang Franz sprach von 'vorsichtigem Optimismus' für die deutsche Konjuntkur.
'ERMUTIGENDE ENTWICKLUNG'
Ähnlich zuversichtlich gaben sich Bankvolkswirte. 'Die Daten reihen sich in die ermutigende Entwicklung der Stimmungsindikatoren der letzten Wochen ein', kommentierte Postbank-Experte Thilo Heidrich. 'Wir werten dies als Zeichen, dass die Auswirkungen der Verschuldungskrise auf die reale Wirtschaft begrenzt bleiben, sofern es nicht zu einer erneuten Verschärfung kommt.'
Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank unterstrich, dass der ZEW gut die Wendepunkte im Konjunkturverlauf signalisiere und sprach daher von einem 'hoffnungsvollen Signal' für Deutschland. Die jüngste Umfrage ist jedoch vor dem Abstufungs-Rundumschlag der Ratingagentur S&P gegen den Euroraum durchgeführt worden. Auch die zuletzt stockenden Verhandlungen über eine Einbindung privater Gläubiger in die Griechenland-Rettung sind nicht in die Umfrage eingeflossen.
FINANZMARKT REAGIERT POSITIV
Für den Euroraum ergibt sich bei der Erwartungshaltung ein ähnliches Bild wie für Deutschland: Hier verbesserten sich die Konjunkturerwartungen ebenfalls stark um 21,6 Punkte auf minus 32,5 Zähler. Die Lageeinschätzung sank hingegen um 7,7 Punkte auf minus 51,8 Zähler. An den Finanzmärkten legten der Euro und der deutsche Aktienindex Dax nach den ZEW-Daten zu. Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen gerieten hingegen unter Druck./bgf/jsl
MANNHEIM (dpa-AFX) - Bestehende Rezessionssorgen in Deutschland sind mit einem starken Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen zumindest etwas kleiner geworden. Dies ist das überwiegende Fazit von Bankvolkswirten auf den drastischen Anstieg des Frühindikators im Januar. Wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte, sprangen die Konjunkturerwartungen zu Jahresbeginn sehr stark um 32,2 Punkte auf minus 21,6 Zähler. Laut Postbank ist das der stärkste Anstieg seit der Deutschen Wiedervereinigung. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einer viel schwächeren Aufhellung um 5,4 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich unterdessen nur leicht um 1,6 Punkte auf 28,4 Zähler.
Nach dem aktuellen Anstieg - es war erst der zweite in Folge nach vielen Rückgängen zuvor - liegen die Konjunkturerwartungen so hoch wie zuletzt im Juli 2011. Sie notieren aber immer noch deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 24,5 Zählern. Die jüngste Aufhellung deute darauf hin, dass Deutschland im kommenden halben Jahr kein weiterer konjunktureller Abstieg drohe. Vielmehr stehe die größte Volkswirtschaft des Euroraums vor einer Stabilisierung der Konjunktur, kommentierte das ZEW die Zahlen. Die Forscher nennen bessere Wirtschaftsdaten aus den USA sowie gesunkene Renditen von spanischen und italienischen Staatsanleihen als mögliche Gründe. ZEW-Präsident Wolfgang Franz sprach von 'vorsichtigem Optimismus' für die deutsche Konjuntkur.
'ERMUTIGENDE ENTWICKLUNG'
Ähnlich zuversichtlich gaben sich Bankvolkswirte. 'Die Daten reihen sich in die ermutigende Entwicklung der Stimmungsindikatoren der letzten Wochen ein', kommentierte Postbank-Experte Thilo Heidrich. 'Wir werten dies als Zeichen, dass die Auswirkungen der Verschuldungskrise auf die reale Wirtschaft begrenzt bleiben, sofern es nicht zu einer erneuten Verschärfung kommt.'
Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank unterstrich, dass der ZEW gut die Wendepunkte im Konjunkturverlauf signalisiere und sprach daher von einem 'hoffnungsvollen Signal' für Deutschland. Die jüngste Umfrage ist jedoch vor dem Abstufungs-Rundumschlag der Ratingagentur S&P gegen den Euroraum durchgeführt worden. Auch die zuletzt stockenden Verhandlungen über eine Einbindung privater Gläubiger in die Griechenland-Rettung sind nicht in die Umfrage eingeflossen.
FINANZMARKT REAGIERT POSITIV
Für den Euroraum ergibt sich bei der Erwartungshaltung ein ähnliches Bild wie für Deutschland: Hier verbesserten sich die Konjunkturerwartungen ebenfalls stark um 21,6 Punkte auf minus 32,5 Zähler. Die Lageeinschätzung sank hingegen um 7,7 Punkte auf minus 51,8 Zähler. An den Finanzmärkten legten der Euro