(neu: Verdi zu Beteiligung im 1. Absatz)
WERNE (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft Verdi hat zum Abschluss der dreitägigen Streikwelle beim Online-Versandhändler Amazon (NAS:AMZN) F:AMZ den Ausstand auf einen fünften Standort ausgeweitet. Erstmals legten auch Beschäftigte im Logistikzentrum im nordrhein-westfälischen Werne die Arbeit nieder, wie Verdi am Mittwoch mitteilte. In den Versandzentren in Bad Hersfeld, Leipzig, Graben (Bayern) und Rheinberg (NRW) gingen die Ausstände weiter. Insgesamt beteiligten sich Verdi zufolge deutlich mehr als 2000 Beschäftigte. Amazon ging von einer deutlich geringeren Beteiligung aus.
Der Streik sollte am Mittwochabend enden. Es könne aber jederzeit zu neuen Ausständen kommen, warnte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger: "So lange Amazon Tarifverhandlungen kategorisch verweigert, wird der Druck der Beschäftigten nicht nachlassen." Verdi hat bereits mit Arbeitskampfmaßnahmen in dem für Amazon wichtigen Weihnachtsgeschäft gedroht. Als weiterer Streikort könnte Koblenz hinzukommen.
Amazon betonte erneut, die Ausstände hätten keine Auswirkungen auf die "Einhaltung des Lieferversprechens" an die Kunden.
Die Gewerkschaft versucht seit mehr als einem Jahr, den Online-Versandhändler mit Streiks an verschiedenen Standorten zu Tarifverhandlungen zu den Bedingungen des Einzelhandels zu bewegen. Amazon lehnt das jedoch ab und sieht sich selbst als Logistiker. Das Unternehmen beschäftigt an bundesweit neun Standorten mehr als 9000 Mitarbeiter.ha