FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Gewinn der Bundesbank ist wegen der Staatsschuldenkrise in Europa eingebrochen. Statt der erwarteten 2,5 Milliarden Euro kassiert Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nur 643 Millionen Euro aus Frankfurt. Das ist der niedrigste Überschuss der Notenbank seit dem Jahr 2003 (200 Mio Euro).
'Der Grund für den Rückgang des Gewinns findet sich vor allem in der Erhöhung der Risikovorsorge', erklärte Bundesbankpräsident Jens Weidmann am Dienstag. Die Rückstellungen wurde von 4,1 Milliarden Euro auf 7,7 Milliarden Euro fast verdoppelt.
ZAHLUNGSAUSFÄLLE VON PLEITEKANDIDATEN BEFÜRCHTET
Die Bundesbank sorgt sich um mögliche Ausfälle aus Staatsanleihen von Pleitekandidaten wie Griechenland, welche die Notenbanken während der Krise kauften. Zudem ist die jüngste Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) aus ihrer Sicht nicht ohne Gefahren, weil das extrem billige Geld auch Banken zugutekommt, die ohne Zentralbankgeld im Grunde nicht überlebensfähig wären.
'Es ist nicht Aufgabe der Geldpolitik, marode Banken künstlich am Leben zu erhalten oder die Zahlungsfähigkeit von Staaten abzusichern', schrieb Weidmann in einem Gastbeitrag für die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' (Dienstag).
WEIDMANN: AUSEINANDERBRECHEN DER EUROZONE 'ABSURD'
In der Bundesbankbilanz häuften sich im Zuge der Krisenmaßnahmen ungewöhnlich gigantische Summen an Forderungen im sogenannten Target2-System an, über das ein großer Teil des grenzüberschreitenden Geldverkehrs im Euroraum abgewickelt wird. Der positive Saldo der Bundesbank summiert sich mittlerweile auf 547 Milliarden Euro. Kritiker befürchten, dass ein Teil des Geldes verloren wären, sollte die Eurozone auseinanderbrechen. Weidmann erklärte, er halte 'ein Auseinanderbrechen der Währungsunion schlichtweg für absurd'. Dennoch mahnt er seit Monaten zu einer Begrenzung der Sondermaßnahmen.
Im vergangenen Jahr stand nur dank höherer Zinserträge - die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn - unter dem Strich noch ein Plus. Die Nettozinserträge beliefen sich auf 4,8 (Vorjahr: 3,6) Milliarden Euro.
Schon 2010 hatte die Notenbank ihre Risikovorsorge deutlich ausgebaut. Der Gewinn hatte sich in der Folge von 4,1 Milliarden auf 2,2 Milliarden Euro nahezu halbiert. Der Bundesbankgewinn wird in voller Höhe an den Bund abgeführt./hqs/ben/DP/hbr
'Der Grund für den Rückgang des Gewinns findet sich vor allem in der Erhöhung der Risikovorsorge', erklärte Bundesbankpräsident Jens Weidmann am Dienstag. Die Rückstellungen wurde von 4,1 Milliarden Euro auf 7,7 Milliarden Euro fast verdoppelt.
ZAHLUNGSAUSFÄLLE VON PLEITEKANDIDATEN BEFÜRCHTET
Die Bundesbank sorgt sich um mögliche Ausfälle aus Staatsanleihen von Pleitekandidaten wie Griechenland, welche die Notenbanken während der Krise kauften. Zudem ist die jüngste Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) aus ihrer Sicht nicht ohne Gefahren, weil das extrem billige Geld auch Banken zugutekommt, die ohne Zentralbankgeld im Grunde nicht überlebensfähig wären.
'Es ist nicht Aufgabe der Geldpolitik, marode Banken künstlich am Leben zu erhalten oder die Zahlungsfähigkeit von Staaten abzusichern', schrieb Weidmann in einem Gastbeitrag für die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' (Dienstag).
WEIDMANN: AUSEINANDERBRECHEN DER EUROZONE 'ABSURD'
In der Bundesbankbilanz häuften sich im Zuge der Krisenmaßnahmen ungewöhnlich gigantische Summen an Forderungen im sogenannten Target2-System an, über das ein großer Teil des grenzüberschreitenden Geldverkehrs im Euroraum abgewickelt wird. Der positive Saldo der Bundesbank summiert sich mittlerweile auf 547 Milliarden Euro. Kritiker befürchten, dass ein Teil des Geldes verloren wären, sollte die Eurozone auseinanderbrechen. Weidmann erklärte, er halte 'ein Auseinanderbrechen der Währungsunion schlichtweg für absurd'. Dennoch mahnt er seit Monaten zu einer Begrenzung der Sondermaßnahmen.
Im vergangenen Jahr stand nur dank höherer Zinserträge - die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn - unter dem Strich noch ein Plus. Die Nettozinserträge beliefen sich auf 4,8 (Vorjahr: 3,6) Milliarden Euro.
Schon 2010 hatte die Notenbank ihre Risikovorsorge deutlich ausgebaut. Der Gewinn hatte sich in der Folge von 4,1 Milliarden auf 2,2 Milliarden Euro nahezu halbiert. Der Bundesbankgewinn wird in voller Höhe an den Bund abgeführt./hqs/ben/DP/hbr