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ROUNDUP 2: Zeit läuft im Alstom-Poker - Siemens und Mitsubishi vor Angebot

Veröffentlicht am 16.06.2014, 16:32
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(neu: noch keine Entscheidung)

MÜNCHEN/PARIS (dpa-AFX) - Im Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom (FSE:AOM) (PSE:PALO) lag von Siemens F:SIE bis zum Montagnachmittag noch kein Angebot vor. Es war erwartet worden, dass der Münchner Dax F:DAX-Konzern und sein japanischer Partner Mitsubishi Heavy Industries (MHI) noch im Laufe des Tages eine Offerte für den französischen Rivalen abgeben würden. Aufsichtsratschef Gerhard Cromme hatte zuvor erklärt, dass statt einer blanken Übernahme von Alstom die Bildung einer Allianz im Vordergrund stünde. Siemens hatte bis einschließlich Montag Zeit, sich zu äußern. Mit ihrem Angebot würden Siemens und Mitsubishi Heavy Industries (MHI) endgültig in den Kampf gegen den US-Konzern General Electric (ETR:GEC) F:GE (GE) um den französischen Hersteller einsteigen.

Siemens-Chef Joe Kaeser und MHI-Chef Shunichi Miyanaga wollten ihr Konzept am Montagnachmittag dem Sondergremium des Alstom-Verwaltungsrates präsentieren, hieß es in der französischen Zeitung "Le Figaro". An diesem Dienstag seien sie dann gemeinsam bei Frankreichs Staatspräsident François Hollande und Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg. Siemens wollte den Bericht am Montag nicht kommentieren. Das Parlament in Paris bestätigte, dass Kaeser am Dienstag zu einer Anhörung vor dem Wirtschaftsausschuss der Nationalversammlung erwartet wird.

ZUSÄTZLICHE ARBEITSPLÄTZE

"Le Figaro" zufolge wollte das deutsch-japanische Bündnis auch die Schaffung von 1000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in Frankreich anbieten. Mit dem gleichen Vorschlag hatte zuvor GE seine Offerte aufgebessert. GE bietet 12,35 Milliarden Euro für die Alstom-Energietechnik.

Der Siemens-Aufsichtsrat war am Sonntagabend zu einer entscheidenden Sitzung zusammengekommen. Ergebnisse wurden zunächst nicht mitgeteilt, dies wurde erst für Montag erwartet. Diese ungewöhnlich lange Zeitspanne könnte auch dafür sprechen, dass hinter den Kulissen noch Abstimmungen über Details einer Offerte laufen. Die Münchner hatten wochenlang die Alstom-Bücher geprüft.

'MEHRERE MÖGLICHKEITEN'

MHI teilte am Montagmorgen mit, "mehrere Möglichkeiten" bezüglich einer Teilübernahme von Alstom zu prüfen. Entschieden sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch noch nichts. Die Japaner arbeiten seit geraumer Zeit daran, ihre Position im globalen Energiemarkt auszubauen. Anfang des Jahres legte MHI zu diesem Zweck sein Thermakraft-Geschäft, zu dem die Gas- und Dampfturbinen gehören, mit dem entsprechenden Geschäftsbereich von Hitachi zusammen.

Nach Medienberichten sieht die Offerte von Siemens und MHI vor, dass sich Mitsubishi an Alstom beteiligt, und zwar in einer Größenordnung von zehn Prozent. Im gleichen Umfang könnte der französische Staat Anteile erwerben. Bisher ist der französische Mischkonzern Bouygues (FSE:BYG) (PSE:PEN) Alstom-Großaktionär.

WOHL KEINE DIREKTE BETEILIGUNG

Siemens soll sich den Berichten zufolge nicht an Alstom direkt beteiligen. Dem Vernehmen nach geht es den Münchnern bei dem Geschäft vor allem um das Gasturbinen-Geschäft, das sie erwerben wollen, während MHI ein Auge auf die Dampfturbinen geworfen haben soll. Hinsichtlich des Gasturbinen-Geschäfts wird darüber spekuliert, dass in bar vier Milliarden Euro gezahlt werden sollen.

Denkbar wäre nach dpa-Informationen auch ein Szenario, in dem Siemens gar nicht selbst als Bieter auftreten würde, sondern später durch ein Untergeschäft mit MHI Zugriff auf die Gasturbinen bekäme. Das könnte angesichts des politisch heiklen Deals eine gesichtswahrende Lösung für die französische Regierung sein, hieß es. Alstom hat sich immer als scharfer Konkurrent von Siemens gesehen, der Vorstand favorisierte bislang die GE-Offerte. Paris hatte sich erst vor einigen Wochen per Dekret ein Vetorecht bei Übernahmen gesichert.

ALSTOM SOLL WOHL EIGENSTÄNDIGES UNTERNEHMEN BLEIBEN

Im Falle eines Engagements von Siemens und MHI solle Alstom als eigenständiges Unternehmen erhalten bleiben, heißt es in Branchenkreisen. Teile des Geschäfts der Franzosen könnten dann in Joint Ventures eingebracht werden.

Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme hatte bereits den Charakter eines möglichen Alstom-Angebotes betont: "Basis unseres Projekts ist eine Allianz - nicht einfach eine Übernahme gegen Cash", hatte Cromme der französischen Wirtschaftszeitung "Les Echos" (Freitag) gesagt. Er habe den Eindruck, dass die französische Politik sich davon angesprochen fühle.

BAHNTECHNIK-GESCHÄFT

Siemens hatte auch vorgeschlagen, im Bahntechnik-Bereich ein von französischer Seite kontrolliertes Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, um so zwei starke europäische Champions zu schmieden. Dieser Teil einer möglichen Offerte dürfte aber nach dpa-Informationen erst in einem nächsten Schritt auf der Agenda stehen.ha

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