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ROUNDUP 2/Deutschland: ifo-Geschäftsklima trotzt Schuldenkrise

Veröffentlicht am 20.12.2011, 12:18
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Von Pessimismus keine Spur: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Dezember zum zweiten Mal in Folge aufgehellt. Der wichtigste Gradmesser für die deutschen Konjunkturerwartungen legte gegenüber dem Vormonat von 106,6 Punkten auf 107,2 Zähler zu, wie das ifo-Institut am Dienstag in München mitteilte. Für Experten ist das eine handfeste Überraschung: Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 106,1 Punkte gerechnet. Vor allem die Binnenkonjunktur könnte sich als Wachstumsstütze behaupten.

NOVEMBER-ANSTIEG WIDER ERWARTEN KEIN 'AUSREISSER'

Bereits im November hatte sich der wichtige Frühindikator nach mehreren Rückgängen in Folge überraschend aufgehellt, was jedoch mehrheitlich als 'Ausreißer' gewertet wurde. Doch wider Erwarten blieb die Lagebeurteilung im Dezember stabil, während die Geschäftserwartungen sogar deutlich zulegen konnten. Der Erwartungsindex stieg von 97,3 Punkten im Vormonat auf 98,4 Zähler. Die Lagekomponente stagnierte bei 116,7 Punkten. In den einzelnen Branchen blieb das Klima in der Industrie stabil, während es sich in allen anderen Bereichen verbesserte.

'Die deutsche Wirtschaft scheint dem Abschwung Westeuropas erfolgreich zu trotzen', kommentierte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn die Ergebnisse. An den Finanzmärkten reagierten die Aktien und der Euro mit spürbaren Aufschlägen. Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen wurden hingegen belastet. Das ifo-Geschäftsklima ist das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft. Es basiert auf einer monatlichen Umfrage bei rund 7.000 Unternehmen.



DEKA-EXPERTE: 'STIMMUNGSAUFHELLUNG KAUM ZU ERKLÄREN'

'Die Stimmungsaufhellung ist eigentlich kaum zu erklären', sagte DekaBank-Experte Andreas Scheuerle. Er verwies nicht nur auf zuletzt durch die Bank gesenkte Konjunkturprognosen für Deutschland, sondern auch auf die noch schwächere Entwicklung bei wichtigen Handelspartnern im Euroraum. 'Offensichtlich setzen die Unternehmen verstärkt auf die USA und die Schwellenländer als stabile Absatzmärkte.' Dies ändere aber nichts daran, dass ein Großteil der deutschen Exporte in den gemeinsamen Währungsraum gingen.

Nach Einschätzung von Allianz-Experte Rolf Schneider zeigt sich die deutsche Wirtschaft zwar weiterhin sehr robust. Dennoch sei kein Wachstum im vierten Quartal zu erwarten. Die vorübergehende Schwäche bei den Auftragseingängen aus dem Ausland habe die Produktion in der Industrie gedämpft. 'Mit der Besserung der Geschäftserwartungen zum Jahresende sind aber die Chancen gewachsen, dass das reale Bruttoinlandsprodukt bereits im ersten Quartal 2012 wieder ansteigt.'



BINNENKONJUNKTUR KÖNNTE WACHSTUM STÜTZEN

Der Analysten der UniCredit zufolge zeigt der überraschende ifo-Anstieg, dass sich Deutschland auf seine Binnennachfrage verlassen kann. Während die Exportdynamik zuletzt nachgelassen habe, meldeten die Einzelhändler gute Weihnachtsumsätze. Darüber hinaus könne ein milder Winter möglicherweise Unterstützung für den Bausektor liefern. Die UniCredit erwartet weiterhin, dass die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal nicht schrumpfen wird./hbr/bgf/tw

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