AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Prozess um die mutmaßliche Schmiergeld-Affäre bei der Metro-Tochter Media-Markt hat am Mittwoch schleppend begonnen. Nach zwei Befangenheitsanträgen der Verteidigung vertagte die 10. Strafkammer des Augsburger Landgerichts das Verfahren auf den 26. Juni - noch bevor die Anklageschrift verlesen werden konnte.
Die Vorwürfe, unter anderem gegen den früheren Media-Markt-Deutschlandchef Michael Rook, sind jedoch bekannt: Der 1964 geborene Rook sowie ein ehemaliger Regionalmanager des Elektronikhändlers sollen jahrelang von einem ebenfalls angeklagten Unternehmer bestochen worden sein - es sollen rund fünf Millionen Euro geflossen sein.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Media-Markt-Managern vor, dem Inhaber einer Vermarktungsagentur gegen Geld exklusiv Aufträge für dessen Firmen zugeschanzt zu haben, obwohl die Konkurrenz bessere Angebote vorlegt habe. Das Schmiergeld sei zwischen Juli 2005 und Oktober 2011 geflossen. Dafür nutzten Rook und der Regionalmanager laut Staatsanwaltschaft Mitarbeiter des Vermarkters als externes Verkaufspersonal für DSL-Verträge in Media-Markt-Filialen. Die Anklage lautet auf gewerbsmäßige und bandenmäßige Bestechlichkeit beziehungsweise Bestechung im geschäftlichen Verkehr.
Rook hatte dies stets bestritten. Sein Anwalt Michael Rosenthal sagte am Rande der Verhandlung: 'Er hat kein Geld erhalten.' Sein Mandant habe den Eindruck, die Richter seien befangen. In den beiden Befangenheitsanträgen argumentiert die Verteidigung, die Richter hätten in Vorgesprächen mit einzelnen Beschuldigten für den Fall von Geständnissen ein bestimmtes Strafmaß in Aussicht gestellt. Damit provozierten sie möglicherweise Falschaussagen der Angeklagten. Einen der beiden Anträge wegen Befangenheit hat das Gericht aber bereits zurückgewiesen.
Auf der Anklagebank sitzen in dem Verfahren insgesamt sechs Männer. Die Anklagen gegen drei weitere mutmaßliche Beteiligte werden gesondert verhandelt. Nach dem ersten Antrag war die Sitzung am Mittwoch zunächst unterbrochen worden.
Rook hatte Medienberichten zufolge Ende Mai eine Niederlage vor Gericht einstecken müssen. Er klagte unter anderem gegen seine Entlassung als Media-Markt-Chef, scheiterte damit aber vor der Handelskammer des Ingolstädter Landgerichts. Das Gericht sah ausreichend dringende Gründe für eine Verdachtskündigung als gegeben. Rook war im Oktober 2011 im Zuge der Affäre suspendiert worden./cco/DP/stw
Die Vorwürfe, unter anderem gegen den früheren Media-Markt-Deutschlandchef Michael Rook, sind jedoch bekannt: Der 1964 geborene Rook sowie ein ehemaliger Regionalmanager des Elektronikhändlers sollen jahrelang von einem ebenfalls angeklagten Unternehmer bestochen worden sein - es sollen rund fünf Millionen Euro geflossen sein.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Media-Markt-Managern vor, dem Inhaber einer Vermarktungsagentur gegen Geld exklusiv Aufträge für dessen Firmen zugeschanzt zu haben, obwohl die Konkurrenz bessere Angebote vorlegt habe. Das Schmiergeld sei zwischen Juli 2005 und Oktober 2011 geflossen. Dafür nutzten Rook und der Regionalmanager laut Staatsanwaltschaft Mitarbeiter des Vermarkters als externes Verkaufspersonal für DSL-Verträge in Media-Markt-Filialen. Die Anklage lautet auf gewerbsmäßige und bandenmäßige Bestechlichkeit beziehungsweise Bestechung im geschäftlichen Verkehr.
Rook hatte dies stets bestritten. Sein Anwalt Michael Rosenthal sagte am Rande der Verhandlung: 'Er hat kein Geld erhalten.' Sein Mandant habe den Eindruck, die Richter seien befangen. In den beiden Befangenheitsanträgen argumentiert die Verteidigung, die Richter hätten in Vorgesprächen mit einzelnen Beschuldigten für den Fall von Geständnissen ein bestimmtes Strafmaß in Aussicht gestellt. Damit provozierten sie möglicherweise Falschaussagen der Angeklagten. Einen der beiden Anträge wegen Befangenheit hat das Gericht aber bereits zurückgewiesen.
Auf der Anklagebank sitzen in dem Verfahren insgesamt sechs Männer. Die Anklagen gegen drei weitere mutmaßliche Beteiligte werden gesondert verhandelt. Nach dem ersten Antrag war die Sitzung am Mittwoch zunächst unterbrochen worden.
Rook hatte Medienberichten zufolge Ende Mai eine Niederlage vor Gericht einstecken müssen. Er klagte unter anderem gegen seine Entlassung als Media-Markt-Chef, scheiterte damit aber vor der Handelskammer des Ingolstädter Landgerichts. Das Gericht sah ausreichend dringende Gründe für eine Verdachtskündigung als gegeben. Rook war im Oktober 2011 im Zuge der Affäre suspendiert worden./cco/DP/stw