NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) ist am Freitag und auch in der abgelaufenen Woche nicht vom Fleck gekommen. Die breiter gefassten Indizes schlossen mit einem moderaten Minus. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtete sich auf die Unternehmensberichtssaison, neue US-Konjunkturdaten sowie auf wieder aufgenommene Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI zur E-Mail-Affäre der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.
Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) endete 0,05 Prozent tiefer bei 18 161,19 Punkten. Daraus resultierte für den US-Leitindex ein magerer Wochengewinn von 0,1 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) fiel am Freitag um 0,31 Prozent auf 2126,41 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index
UNERWARTET STARKES US-WIRTSCHAFTSWACHSTUM
In einem Brief von FBI-Chef James Comey an US-Abgeordnete hieß es, im Zuge einer anderen Ermittlung seien weitere E-Mails von Clinton aufgetaucht, die vertrauliche Inhalte enthalten könnten. Es werde geprüft, ob dies für Clintons Fall eine maßgebliche Rolle spiele. Das FBI hatte seine Ermittlungen im Juli eigentlich abgeschlossen und empfohlen, keine Anklage gegen Clinton zu erheben.
Zuvor hatten Spekulationen für Kursgewinne gesorgt, wonach sich die US-Wirtschaft in einer besser als bislang erwarteten Lage befinde und zu höheren Unternehmensgewinnen beitragen könnte. Grund für den neuen Konjunkturoptimismus war, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal auf das Jahr hoch gerechnet um 2,9 Prozent gestiegen ist. Volkswirte hatten lediglich mit einem Wachstum von 2,6 Prozent gerechnet.
AMAZON ENTTÄUSCHT ANLEGER MIT GERINGEM GEWINN
Aus Unternehmenssicht standen die Aktien großer Technologiewerte im Anlegerfokus. So hatte Amazon (NASDAQ:AMZN) (XETRA:AMZn) im dritten Quartal deutlich weniger Gewinn erzielt als Experten erwartet hatten. Die Papiere des Online-Händlers sackten um mehr als 5 Prozent ab.
Die Stärke von Google (XETRA:ABEA) (NASDAQ:GOOG) im Internetgeschäft hatte hingegen dem Mutterkonzern Alphabet (XETRA:ABEA) (NASDAQ:GOOG) im vergangenen Quartal erneut zu unerwartet deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn verholfen. Die Anteilscheine gewannen zunächst deutlich, bröckelten aber später merklich ab und schlossen prozentual unverändert.
AMGEN-PAPIERE BRECHEN TROTZ STARKER GESCHÄFTSZAHLEN EIN
Zudem präsentierten Pharmaunternehmen ihre Geschäftszahlen. So erhöhte der weltweit größte Biotech-Konzern Amgen (NYS:AMGN) nach einem überraschend erfolgreich verlaufenen Quartal seine Gewinnprognose erneut. Den Anlegern scheinen die ständigen Erfolgsmeldungen allerdings immer noch nicht zu reichen, denn die Papiere brachen um fast 10 Prozent ein und waren damit klares Schlusslicht im Nasdaq-Index. Möglicherweise belastete auch der Umstand, dass Amgen seine Umsatzziele so gut wie unverändert ließ.
Die niedrigen Ölpreise machen dem US-Branchenprimus ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) weiter zu schaffen. Im dritten Quartal war der Überschuss um 38 Prozent eingebrochen, der Umsatz hatte um 13 Prozent nachgegeben. Während die Markterwartungen beim Gewinn etwas übertroffen wurden, fielen die Erlöse niedriger als angenommen aus. Exxon-Papiere verloren rund zweieinhalb Prozent.
CHEVRON TROTZ DEUTLICHEM GEWINNRÜCKGANG AN DOW-SPITZE
Exxon-Wettbewerber Chevron (NYSE:CVX) kommt dagegen trotz ebenfalls kräftiger Einbußen immer besser voran. Der Ölkonzern hatte zwar gut ein Drittel weniger verdient als vor einem Jahr, Analysten hatten aber mit einem noch schlechteren Abschneiden gerechnet. Chevron-Titel waren mit einem Plus von knapp 4 Prozent Tagesgewinner im Dow.
Der Kreditkarten-Anbieter Mastercard (FSE:M4I) (NYSE:MA) hatte den Gewinn dank einer gestiegenen Kauflaune seiner Kunden deutlich vergrößert. Im dritten Quartal hatte der Überschuss um 21 Prozent zugelegt, die Erträge waren um 14 Prozent nach oben geklettert. Die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen der Analysten. Die Aktie stieg um mehr als 3 Prozent.