NEW YORK (dpa-AFX) - Trotz eines kräftigen Anstiegs der Ölpreise haben die US-Börsen am Montag nachgegeben und nahe ihrer Tagestiefs geschlossen. Die Konjunkturdaten waren schwach ausgefallen. Während es dem Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) dennoch gelang, den Monat Februar mit einem kleinen Plus abzuschließen, beendete der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) den dritten Monat im Folge mit Verlusten, was seit vier Jahren nicht mehr vorgekommen ist.
Mit einem Abschlag von 0,74 Prozent bei 16 516,50 Punkten ging der Leitindex Dow aus dem Tag, was für den Februar ein Plus von 0,30 Prozent bedeutet. Mit einem Kursrutsch von fünfeinhalb Prozent im Januar hatte das weltweit wichtigste Börsenbarometer einen historisch schlechten Jahresstart hingelegt.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) gab am Montag um 0,81 Prozent auf 1932,23 Punkte nach. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
SCHWACHE WIRTSCHAFTSDATEN
Die heimischen Konjunkturdaten waren schwach ausgefallen, was zunehmend die Erwartung schürt, dass die US-Notenbank vorerst keine weiteren Zinsanhebungen planen dürfte. So hatte sich im Februar das Geschäftsklima in der wirtschaftlich bedeutenden Region Chicago überraschend deutlich eingetrübt und war sogar unter die Expansionsschwelle gefallen. Zudem war die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im Januar so stark gefallen wie zuletzt Ende 2013, während Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten.
Beachtet wurde zudem, dass es einerseits während des Treffens der G20-Staaten keinen Durchbruch zur Ankurbelung der Weltwirtschaft gegeben hatte, dass aber andererseits die chinesische Notenbank zur konjunkturellen Stützung den Mindestreservesatz für Banken senkt. Die Mindestreserve ist eine vorgeschriebene Bankeinlage bei der Notenbank. Eine Senkung kann die Kreditvergabe erleichtern und davon würden dann auch exportabhängige Unternehmen aus den USA und Europa profitieren.
"Der Fokus in den USA richtet sich abgesehen von den Wirtschaftsdaten nun auch zunehmend auf die anstehenden Wahlen am morgigen 'Super-Dienstag'", sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. In zahlreichen US-Bundesstaaten finden am 1. März die Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten statt. Bei den Vorwahlen werden die Kandidaten der Demokraten und Republikaner bestimmt. Die Wahlmänner zur Bestimmung des US-Präsidenten werden am 8. November gewählt.
CATERPILLAR AN DER DOW-SPITZE
Unter den Einzelwerten im Dow legten die Aktien von Caterpillar (NYSE:CAT) (XETRA:CAT1), dem weltgrößten Hersteller von Baumaschinen, an der Index-Spitze um 1,24 Prozent zu. Am Markt wurde auf gestiegene Staatsausgaben für Infrastrukturprojekte verwiesen. Die Papiere der Bank JPMorgan (N:JPM) büßten am Index-Ende 2,16 Prozent ein.
Die Alibaba-Titel (NYSE:BABA) gewannen 2,84 Prozent, während die Papiere von Yahoo (NASDAQ:YHOO) (FSE:YHO) als einer der besten Werte im Nasdaq 100 um 1,34 Prozent stiegen. Am Markt kursierten Gerüchte über die mögliche Verwendung eines Kredits von bis zu vier Milliarden US-Dollar, den die chinesische Handelsplattform aktuell aufnehmen wolle, obwohl sie Ende des Jahres noch mehr als 18 Milliarden Dollar in ihrer Kasse gehabt habe. Spekuliert wird daher, dass das Geld möglicherweise dazu verwendet werden könne, um noch bei Yahoo liegende Alibaba-Anteile zurückzukaufen. Der Wert dieser Anteile war Ende des Jahres auf rund 30 Milliarden Dollar geschätzt worden.
VALEANT IM VISIER DER SEC
Nachforschungen der US-Wertpapieraufsicht SEC belasteten die Papiere von Valeant Pharmaceuticals (NYSE:VRX), die letztlich um 18,41 Prozent einbrachen. Der Pharmakonzern hatte im Handelsverlauf eingeräumt, dass derzeit mehrere Untersuchungen liefen, darunter auch eine der SEC. Seit August letzten Jahres, als erste Bilanzierungsvorwürfe gegen den kandadischen Pharmakonzern laut wurden, haben die Papiere damit inzwischen etwas mehr als 70 Prozent ihres damaligen Wertes eingebüßt.
Der Eurokurs (FX1:EURUS) bewegte sich im US-Handel nicht mehr allzu stark. Nachdem er infolge schwacher Preisdaten aus der Eurozone unter die Marke von 1,09 US-Dollar gefallen war, wurde er zur Schlussglocke an der Wall Street bei 1,0878 Dollar gehandelt. Zum Start an den europäischen Aktienmärkten war die Gemeinschaftswährung noch bis auf 1,0963 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0888 (Freitag: 1,1006) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9184 (0,9086) Euro. Am US-Rentenmarkt stiegen zehnjährige Staatsanleihen um 7/32 Punkte auf 98 31/32 Punkte und rentierten mit 1,74 Prozent.