BERLIN (dpa-AFX) - Die Beschäftigung älterer Menschen ist nach einer Analyse der Arbeitgeber überdurchschnittlich hoch - und damit weitaus besser als bislang dargestellt. Nach deren Berechnung liegt die Quote der am Arbeitsmarkt verfügbaren 60- bis 64-Jährigen mit einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei 68,3 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) kommt aufgrund einer anderen Berechnungsgrundlage auf einen Wert von aktuell 27,5 Prozent - mit zuletzt stark steigender Tendenz.
'Die Behauptung, in dieser Altersgruppe habe nur jeder Vierte eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, ist höchst irreführend', heißt es dazu in dem Papier der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), aus dem das 'Handelsblatt' (Freitag) zitierte und das auch der dpa vorliegt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warf den Arbeitgebern Schönfärberei vor.
Die Beschäftigungsquote dieser sogenannten rentennahen Jahrgänge spielt eine wichtige Rolle in der Debatte über die Anhebung des Renteneintrittsalters. Die SPD will die Rente mit 67 so lange aussetzen, bis die Quote der 60- bis 64-Jährigen in Beschäftigung auf mindestens 50 Prozent gestiegen ist. Nach Angaben des Arbeitsministeriums liegt die Beschäftigungsquote für alle Erwerbsfähigen zwischen 15 und 65 Jahren bei 51,7 Prozent.
Nach BDA-Darstellung steht von insgesamt 4,6 Millionen Menschen in der Gruppe der 60- bis 64-Jährigen faktisch weniger als die Hälfte tatsächlich für eine sozialversicherungspflichtige Arbeit zur Verfügung. 'Insgesamt können und wollen höchstens rund 1,8 Millionen 60- bis 64-Jährige sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein.' Und von diesen seien bereits mehr als 1,2 Millionen und damit mehr als zwei Drittel in regulärer Beschäftigung.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach warf der BDA vor, die Erwerbsquote der Älteren 'künstlich zu schönen'. Damit wollten die Arbeitgeber 'nur davon ablenken, dass sie in Wirklichkeit nach wie vor Ältere nicht mehr einstellen wollen. Ein höheres Alter ist eines der Haupteinstellungshindernisse am Arbeitsmarkt', sagte sie der dpa. '100 000 Ältere beziehen inzwischen Hartz IV und werden in der Statistik noch nicht einmal als Arbeitslose erfasst, weil man davon ausgeht, dass sie ohnehin nicht eingestellt werden.'
Die Bewertung der Arbeitsmarktsituation wird aus BDA-Sicht dadurch verzerrt, dass die Berechnungsbasis für die Quote zu groß gewählt ist: So gehen in die offizielle Statistik auch rund 500 000 ältere Selbstständige und Beamte ein, die für einen Angestelltenjob gar nicht in Frage kommen. Weitere 1,6 Millionen 60- bis 64-Jährige stünden für eine Beschäftigung deshalb nicht zur Verfügung, weil sie entweder freiwillig im Vorruhestand seien oder Erwerbsminderungsrente bezögen. Zudem gebe es schätzungsweise 700 000 Ältere, die nicht in einer sozial abgesicherten Beschäftigung arbeiten wollten.
Buntenbach wies diese Darstellung mit den Worten zurück, es gebe bei der Berechnung der Erwerbsquote 'klare Kriterien, während die Analyse der Arbeitgeber von Vermutungen und Unterstellungen ausgeht'. Die Statistik spreche eine eindeutige Sprache: 'Derzeit sind nur 12,5 Prozent der 63-jährigen noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt und sogar nur 5,7 Prozent der 64-Jährigen.'/vs/DP/jsl
'Die Behauptung, in dieser Altersgruppe habe nur jeder Vierte eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, ist höchst irreführend', heißt es dazu in dem Papier der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), aus dem das 'Handelsblatt' (Freitag) zitierte und das auch der dpa vorliegt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warf den Arbeitgebern Schönfärberei vor.
Die Beschäftigungsquote dieser sogenannten rentennahen Jahrgänge spielt eine wichtige Rolle in der Debatte über die Anhebung des Renteneintrittsalters. Die SPD will die Rente mit 67 so lange aussetzen, bis die Quote der 60- bis 64-Jährigen in Beschäftigung auf mindestens 50 Prozent gestiegen ist. Nach Angaben des Arbeitsministeriums liegt die Beschäftigungsquote für alle Erwerbsfähigen zwischen 15 und 65 Jahren bei 51,7 Prozent.
Nach BDA-Darstellung steht von insgesamt 4,6 Millionen Menschen in der Gruppe der 60- bis 64-Jährigen faktisch weniger als die Hälfte tatsächlich für eine sozialversicherungspflichtige Arbeit zur Verfügung. 'Insgesamt können und wollen höchstens rund 1,8 Millionen 60- bis 64-Jährige sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein.' Und von diesen seien bereits mehr als 1,2 Millionen und damit mehr als zwei Drittel in regulärer Beschäftigung.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach warf der BDA vor, die Erwerbsquote der Älteren 'künstlich zu schönen'. Damit wollten die Arbeitgeber 'nur davon ablenken, dass sie in Wirklichkeit nach wie vor Ältere nicht mehr einstellen wollen. Ein höheres Alter ist eines der Haupteinstellungshindernisse am Arbeitsmarkt', sagte sie der dpa. '100 000 Ältere beziehen inzwischen Hartz IV und werden in der Statistik noch nicht einmal als Arbeitslose erfasst, weil man davon ausgeht, dass sie ohnehin nicht eingestellt werden.'
Die Bewertung der Arbeitsmarktsituation wird aus BDA-Sicht dadurch verzerrt, dass die Berechnungsbasis für die Quote zu groß gewählt ist: So gehen in die offizielle Statistik auch rund 500 000 ältere Selbstständige und Beamte ein, die für einen Angestelltenjob gar nicht in Frage kommen. Weitere 1,6 Millionen 60- bis 64-Jährige stünden für eine Beschäftigung deshalb nicht zur Verfügung, weil sie entweder freiwillig im Vorruhestand seien oder Erwerbsminderungsrente bezögen. Zudem gebe es schätzungsweise 700 000 Ältere, die nicht in einer sozial abgesicherten Beschäftigung arbeiten wollten.
Buntenbach wies diese Darstellung mit den Worten zurück, es gebe bei der Berechnung der Erwerbsquote 'klare Kriterien, während die Analyse der Arbeitgeber von Vermutungen und Unterstellungen ausgeht'. Die Statistik spreche eine eindeutige Sprache: 'Derzeit sind nur 12,5 Prozent der 63-jährigen noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt und sogar nur 5,7 Prozent der 64-Jährigen.'/vs/DP/jsl