😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Auch wegen Euro-Schuldenkrise: Chinas Wachstum verliert an Dynamik

Veröffentlicht am 13.04.2012, 12:46
PEKING (dpa-AFX) - Das Turbo-Wachstum in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft China verliert auch wegen der europäischen Schuldenkrise an Dynamik. Im ersten Quartal legte die chinesische Wirtschaft mit 8,1 Prozent deutlich langsamer zu als erwartet. Es ist das geringste Wachstum in China seit fast drei Jahren, wie das Statistikamt am Freitag in Peking mitteilte. Gründe sind neben der geringeren Nachfrage nach Exporten unter anderem im schuldengeplagten Europa auch ein langsameres Wachstum des Konsums in China sowie der Investitionen, wie die Weltbank berichtete.

Die obersten Wirtschaftslenker hatten vor zwei Wochen noch mit 8,4 Prozent Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gerechnet. 'Wir glauben, dass die Wirtschaft in der Zukunft ein mäßiges und beständiges Wachstum aufrechterhalten kann, weil sich die wirtschaftlichen Fundamentaldaten nicht verändert haben', gab sich der Sprecher des Statistikamtes, Shen Laiyun, trotzdem zuversichtlich. Er verwies auf die schnelle Industrialisierung, die Urbanisierung, die weitere Hinwendung zur Marktwirtschaft und die Internationalisierung der chinesischen Wirtschaft.

AKTIENMARKT REAGIERT VERHALTEN

Der deutsche Aktienmarkt reagierte auf die verhaltenen Konjunkturdaten aus China mit Kursrückgängen. Bis zum Mittag verlor der Leitindex Dax fast ein Prozent. 'Für den Leitindex einer klassischen Exportnation wie Deutschland ist das alles andere als Wasser auf die Mühlen', kommentierte Marktstratege Gregor Kuhn von IG Markets die Daten.

Der Sprecher des chinesischen Statistikamtes sagte, das Wachstum sei trotz der globalen konjunkturellen Schwäche und der Probleme in China wie den Schwierigkeiten für kleinere und mittlere Unternehmen erreicht worden. Im globalen Vergleich ist die Wirtschaft des großen Schwellenlandes auch immer noch ein Lichtfleck, doch wird sein langsameres Wachstum nach Angaben von Experten nur noch weniger zur globalen Erholung beitragen. Im vergangenen Jahr hatte das Wachstum in China noch bei 9,2 Prozent gelegen.

IMMOBILIENMARKT KÜHLT SICH AB

Nach Angaben des Statistikamtes hat sich auch der überhitzte Immobilienmarkt in China etwas abgekühlt. Die Transaktionen bei Apartments und Wohnhäusern fielen um 14 Prozent. Die Investitionen im Immobiliensektor stiegen im ersten Quartal nur noch um 23,5 Prozent oder 4,4 Prozentpunkte weniger als im ganzen vergangenen Jahr. Die städtischen Anlageinvestitionen insgesamt legten um 20,9 Prozent zu - 2,9 Punkte weniger als im Gesamtjahr 2011.

'Die Zeit der schnellen Entwicklung geht zu Ende', sagte Li Yiping, Ökonom der Volksuniversität (Renmin Daxue) in Peking der Nachrichtenagentur China News Service. 'Der Grund, warum sich China so schnell entwickelt hat, war der große Nachholbedarf.' Heute hätten viele Chinesen Autos, Computer oder andere Konsumgüter. Der Markt sei zunehmend gedeckt. Ein neues Entwicklungsmodell müsse her. 'Doch dieser Punkt eines neuen Wachstums ist noch nicht erreicht.'

AUFWÄRTSTREND IN 2. JAHRESHÄLFTE ERWARTET

Der Chef-Ökomon der Weltbank in China, Ardo Hanssen, erwartet, dass es in der zweiten Jahreshälfte wieder bergauf gehen dürfte. Die Weltbank rechnet in China in diesem Jahr mit 8,2 Prozent Wachstum. Gründe sind die geringere Nachfrage nach Exporten unter anderem im schuldengeplagten Europa, ein langsameres Wachstum des Konsums und der Investitionen. Die Vorhersage der Weltbank für 2013 ist mit 8,6 Prozent aber wieder besser.

Die Regierung hatte das Wachstumsziel im März sogar auf 7,5 Prozent gesenkt, liegt damit aber traditionell deutlich unter der tatsächlichen Entwicklung. Nach einem schwachen Januar und Februar deuten die Wirtschaftsdaten im März auf eine Erholung hin, wie das Statistikamt berichtete. Die Wirtschaft habe sich stabilisiert. Die Industrieproduktion stieg im ersten Quartal insgesamt um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum./lw/DP/jsl

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.