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ROUNDUP: Banken greifen Regulierung an - EZB weist Vorwürfe zurück

Veröffentlicht am 03.09.2014, 15:10
Aktualisiert 03.09.2014, 15:12
ROUNDUP: Banken greifen Regulierung an - EZB weist Vorwürfe zurück
DBKGn
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Banken fühlen sich durch strengere Regeln zunehmend eingeschnürt und befürchten eine Gefahr für die gesamte deutsche Wirtschaft. Bei einer Banken-Tagung des "Handelsblatts" warnten am Mittwoch in Frankfurt Vertreter verschiedener Bankengruppen davor, dass die neuen Vorgaben der Aufsicht die Kreditvergabe belasten könnten. Die Europäische Zentralbank (EZB), die am 4. November die Oberaufsicht über die Banken der Eurozone übernimmt, gab sich hingegen unbeirrt.

Der Co-Chef der Deutschen Bank F:DBK, Anshu Jain, warnte vor einer Einschränkung der Banken-Vielfalt. Das verhindere ein breites Kreditangebot aus verschiedenen Quellen und fördere die Konzentrationen von Risiken. "Wenn Europa kein eigenes diversifiziertes Banken-Ökosystem schafft, könnten die Konsequenzen schwerwiegend sein", sagte Jain. Für ein wieder stärkeres und stabiles Wirtschaftswachstum seien differenzierte Geschäftsmodelle in der Finanzbranche wichtig. Während die USA dies erkannt hätten und durch eine gute Regulierung unterstützten, würden in Europa Banken mit regionalem Fokus gegenüber Schattenbanken und globalen Universalbanken favorisiert.

Das wies der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, zurück. Er sieht gerade in kleinen und mittleren Sparkassen Opfer der Regulierung. Bei ihnen entstehe wegen des "Overkills an Regulierungen" erheblicher Fusionsdruck. "Damit werden langfristig mittelständische und auf Kunden ausgerichtete Strukturen erheblich beschädigt." So werde die Regulierung selbst immer mehr zu einem "systemischen Risiko".

Es werde nicht mehr genug nach dem Risikogehalt in den Geschäftsmodellen der Institute unterschieden. "Von der regulatorischen Wucht werden besonders Institute getroffen, die nicht im Mittelpunkt der Finanzkrise standen", sagte Fahrenschon. So seien bei der europäischen Bankenabwicklung die mittelgroßen deutschen Kreditinstitute mit eigenen Sicherungssystemen die Hauptzahlmeister. Er könne nicht erkennen, dass diese entlastet würden.

Auch an der laufenden Überprüfung der Banken durch die Europäische Zentralbank ließ Fahrenschon kein gutes Haar. "Für Deutschland werden härtere Krisenszenarien angenommen als für andere europäische Staaten", sagte der frühere Politiker. "Die gesündesten Institute werden am kritischsten betrachtet, während Institute, die bereits am Tropf der EZB hängen, bevorzugt werden."

EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger wies die Vorwürfe zurück. Die gemeinsame Aufsicht über die Banken der Eurozone werde nicht alles anders, aber vieles besser machen. Sie erwarte keine Gleichmacherei. "Institutionelle Barrieren schützen die EZB vor einer solchen Entwicklung", sagte die Notenbankerin. Da nationale Behörden an der Aufsicht der Banken beteiligt blieben, sei die EZB nah an den regionalen Markt- und Bankenstrukturen.

Lautenschläger warb für die Vorzüge der neuen Aufsicht. Nicht nur zu große Ferne, sondern auch zu große Nähe zu den überwachten Instituten sei eine Gefahr. "Andere Sichtweisen und neue Aufsichtsansätze und Methoden können den Blick schärfen und die Gefahr, aus einer langjährigen Vertrautheit Gepflogenheiten einer Bank ungerechtfertigt zu akzeptieren, mindern." Das werde zu objektiveren Urteilen über die Banken führen.

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