KÖLN (dpa-AFX) - Das Kölner Verlagshaus Bastei Lübbe will bei der voranschreitenden Digitalisierung des Medienmarktes kräftig mitmischen. Der Umsatzanteil mit elektronischen Büchern, Spielen, Apps und Audioinhalten soll innerhalb der nächsten fünf Jahre von zuletzt 14,5 auf bis zu 50 Prozent steigen, sagte Vorstandschef Thomas Schierack am Montag bei Vorlage der Bilanz.
Ein großer Anteil dieses Wachstums soll aus dem stetigen Ausbau des internationalen Geschäft kommen. Das im vergangenen Herbst an die Börse gegangene Traditionshaus setzt dabei vor allem auf seine neuen Vertriebspartner in den wichtigen Märkten USA und China, um eigene Stoffe und Inhalte möglichst weltweit zu vertreiben. Teil des multimedialen Wachstumsplans ist auch die 51-prozentige Mehrheitsbeteiligung am Hamburger Spiele-Entwickler Daedalic.
Der Verlag will nach Worten Schieracks außerdem in das Geschäft mit Großunternehmen einsteigen. Autohersteller, Fluggesellschaften oder Krankenhäuser sollen mit digitalen Medieninhalten des Hauses beliefert werden - beispielsweise mit vorinstallierten Hörbüchern in Neuwagen oder Unterhaltungsangeboten für Fluggäste. "Wir wollen alle Verwertungsmöglichkeiten nutzen", sagte Schierack.
Bastei Lübbes erstes Geschäftsjahr als Aktienunternehmen nannte Schierack "sehr erfreulich". Der Jahresüberschuss 2013/14 (Stichtag 31. März) legte im Vergleich zum Vorjahr um 14,5 Prozent auf 9,1 Millionen Euro zu. Beim Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (Ebit) ergab sich sogar ein Plus von 25 Prozent auf 14,9 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 9,4 Prozent auf 107,5 Millionen Euro.
Alle drei Unternehmenszweige trugen demnach zum Umsatzwachstum bei. Bastei Lübbe verdient sein Geld mit Hardcover- und Taschenbuch-Belletristik, Rätselmagazinen und Romanheftserien wie "Jerry Cotton" als auch mit Geschenkartikeln.br