POTSDAM (dpa-AFX) - Vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst hat Verdi-Chef Frank Bsirske mehr Geld für die Kommunen gefordert, um Beschäftigte angemessen zu bezahlen. "Hier muss es eine deutliche Verbesserung der kommunalen Finanzausstattung, eine Entlastung bei den sozialen Aufgaben geben - vom Bund her", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende am Montagmorgen im ZDF. Die Finanzprobleme der Kommunen dürften nicht auf Kosten ihrer Beschäftigten gehen.
Bsirkse gab sich mit Blick auf die Gespräche in Potsdam (ab 11.00) zuversichtlich: "Am Ende wird es einen Kompromiss geben." Falls die Verhandlungen jedoch scheitern sollten und das Schlichtungsergebnis von einer der Verhandlungsparteien abgelehnt werden sollte, könne sich der Konflikt verschärfen: "Dann Urabstimmung und Arbeitskampf."
Die Kommunalarbeitgeber würden "mit Sicherheit Einkommens Verbesserungen anbieten", kündigte ihr Verhandlungsführer Thomas Böhle an. Der Chef der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sagte im Südwestrundfunk (SWR), es werde zusätzlich zu einer linearen Lohnerhöhung auch eine "soziale Komponente" geben. Ob aber die Gewerkschaftsforderung nach einem Sockelbetrag erfüllt werde, sei "beim besten Willen" noch nicht abzusehen.
Verdi und dbb-Beamtenbund fordern für die 2,1 Millionen Angestellten bei Bund und Kommunen eine pauschale Erhöhung aller Gehälter um 100 Euro sowie ein weiteres Gehaltsplus von 3,5 Prozent. Außerdem geht es um eine Übernahmegarantie für Auszubildende, um einen einheitlichen Urlaubsanspruch von 30 Tagen sowie um einen Zuschlag von 70 Euro monatlich für Beschäftigte des Nahverkehrs.sl