FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschland verdient kurzfristig weiter Geld mit Schuldenmachen. Allerdings sind immer weniger Investoren bereit, Negativzinsen in Kauf zu nehmen, wie die Ergebnisse einer Geldmarktauktion am Montag zeigen. Lediglich 30 Prozent der Anleger gaben Gebote ab, die für den Bund akzeptabel seien, wie ein Sprecher der mit dem Schuldenmanagement beauftragten Finanzagentur in Frankfurt bestätigte. Im Klartext: Die Zeiten, in denen Deutschland Parkgebühren für überschüssige Mittel von Investoren kassiert, neigen sich dem Ende zu.
Der Bund sammelte bei einer Auktion zwölfmonatiger Geldmarktpapiere laut eigenen Angaben 1,17 Milliarden Euro zu einem Negativzins von minus 0,018 Prozent ein. Am 27. August mussten Anleger noch einen Negativzins von 0,025 Prozent bieten, um Titel mit gleicher Laufzeit zeichnen zu können. Dafür legte die Nachfrage deutlich zu: Die Gebote hätten gereicht, um das 5,1-fache der Papiere zu platzieren. Auf den ersten Blick ein Erfolg - doch dieser Schein trügt.
Denn trotz der großen Nachfrage machen die Ergebnisse der heutigen Versteigerung bei genauerer Betrachtung deutlich, dass die Preisvorstellungen zwischen dem Bund als Verkäufer der Schuldverschreibungen und den Investoren, die die Papiere kaufen, zunehmend auseinanderdriften. Mehr als zwei Drittel der Mitbietenden bei der Auktion waren nicht bereit, die Titel zu den angebotenen Konditionen zu kaufen - sie verlangen höhere Zinsen.
Die Konsequenz: Der Bund behielt mehr als die Hälfte der versteigerten Geldmarktpapiere einfach selbst ein. Die Finanzagentur wird nun versuchen, die Titel am Sekundärmarkt, wo bereits ausgegebene Schuldverschreibungen gehandelt werden, in seinem Auftrag zu günstigeren Konditionen loszuschlagen. Dies sei jedoch ein ungewisses Unterfangen, wie ein Sprecher auf Nachfrage einräumte.
Hintergrund: Die Lage an den kriselnden Anleihemärkten der Eurozone hat sich seit der Ankündigung der Europäischen Zentralbank, im Notfall unter Auflagen unbegrenzt kurzlaufende Papiere aufzukaufen, deutlich entspannt. Zwar profitiert Deutschland nach wie vor von seinem Status als Stabilitätsanker des Währungsraum. Doch offenbar werden Investoren langsam wieder anspruchsvoller im Hinblick auf Renditen./hbr/bgf
Der Bund sammelte bei einer Auktion zwölfmonatiger Geldmarktpapiere laut eigenen Angaben 1,17 Milliarden Euro zu einem Negativzins von minus 0,018 Prozent ein. Am 27. August mussten Anleger noch einen Negativzins von 0,025 Prozent bieten, um Titel mit gleicher Laufzeit zeichnen zu können. Dafür legte die Nachfrage deutlich zu: Die Gebote hätten gereicht, um das 5,1-fache der Papiere zu platzieren. Auf den ersten Blick ein Erfolg - doch dieser Schein trügt.
Denn trotz der großen Nachfrage machen die Ergebnisse der heutigen Versteigerung bei genauerer Betrachtung deutlich, dass die Preisvorstellungen zwischen dem Bund als Verkäufer der Schuldverschreibungen und den Investoren, die die Papiere kaufen, zunehmend auseinanderdriften. Mehr als zwei Drittel der Mitbietenden bei der Auktion waren nicht bereit, die Titel zu den angebotenen Konditionen zu kaufen - sie verlangen höhere Zinsen.
Die Konsequenz: Der Bund behielt mehr als die Hälfte der versteigerten Geldmarktpapiere einfach selbst ein. Die Finanzagentur wird nun versuchen, die Titel am Sekundärmarkt, wo bereits ausgegebene Schuldverschreibungen gehandelt werden, in seinem Auftrag zu günstigeren Konditionen loszuschlagen. Dies sei jedoch ein ungewisses Unterfangen, wie ein Sprecher auf Nachfrage einräumte.
Hintergrund: Die Lage an den kriselnden Anleihemärkten der Eurozone hat sich seit der Ankündigung der Europäischen Zentralbank, im Notfall unter Auflagen unbegrenzt kurzlaufende Papiere aufzukaufen, deutlich entspannt. Zwar profitiert Deutschland nach wie vor von seinem Status als Stabilitätsanker des Währungsraum. Doch offenbar werden Investoren langsam wieder anspruchsvoller im Hinblick auf Renditen./hbr/bgf