HEILIGENHAUS/DUISBURG (dpa-AFX) - Mit dem Weltmarktführer für Pkw-Schließsysteme, Kiekert, geht ein weiterer Autozulieferer in chinesische Hände. Der Hersteller aus Heiligenhaus bei Düsseldorf wird vom börsennotierten chinesischen Automobilzulieferer Lingyun (Peking) übernommen. Das teilte Kiekert am Dienstag mit. Nach den Zulieferern Preh (Kontrollsysteme), Saargummi (Karosseriedichtungen), KSN Castings (Leichtmetallteile) und Sellner (Zierteile) ist es bereits der fünfte Kauf chinesischer Unternehmen hierzulande auf diesem Sektor innerhalb eines Jahres.
Mit der Übernahme entsteht ein internationales Zulieferunternehmen mit über 1,2 Milliarden Euro Umsatz. Kiekert hatte 2011 mit 4.000 Beschäftigten 41 Millionen Schließsysteme produziert und mehr als 500 Millionen Euro umgesetzt. Das 150 Jahre alte Traditionsunternehmen besitzt Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Deutschland, Tschechien, USA, Mexiko und China. Nach eigenen Angaben ist Kiekert Erfinder der modernen Zentralverriegelung. Kunden sind unter anderem BMW und VW.
Für Automobilprofessor Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg sind die Übernahmen der Chinesen in Deutschland nur der Anfang. 'Durch die Exportoffensive haben die Chinesen überschüssiges Geld in der Tasche. Damit können sie auf Kaufkurs gehen', sagte Dudenhöffer der dpa. Meist würden sie insolvente Unternehmen erwerben oder solche, die von Finanzinvestoren auf Vordermann gebracht wurden.
Die Chinesen seien im Begriff eine eigene Automobilindustrie aufzubauen und benötigten dazu Know-how aus dem Ausland, erklärte der Branchenexperte. Mit Volvo hatte China bereits einen kompletten Autobauer übernommen.
Für deutsche Hersteller wie VW werde es damit künftig schwerer Geschäfte in China auszuweiten. Ein weiterer Vorteil für die chinesischen Unternehmen seien die internationalen Verflechtungen der deutschen Firmen. Das öffne Türen in weitere Märkte, sagte Dudenhöffer.
Im Fall Kiekert wurde jetzt der chinesische Interessent Lingyun mit den Eigentümern von Kiekert einig, einer Investorengruppe um die Finanzinvestoren BlueBay Asset Management, Silver Point Capital und Morgan Stanley . Der Verkauf stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt.
Die Lingyun-Gruppe produziert den Angaben zufolge mit 10.000 Beschäftigten an mehr als 40 Standorten unter anderem Zierteile, Spezialschläuche, Türelemente und Gelenkwellen und ist vor allem auf den chinesischen Markt ausgerichtet. Der Umsatz betrug zuletzt über 700 Millionen Euro. Lingyun ist nach Angaben der 'Automobilwoche' ein Tochterunternehmen des Norinco-Konzerns, der unter anderem in der Rüstungsindustrie aktiv ist. Das Blatt hatte berichtet, der Verkauf von Kiekert an Lingyun stehe kurz bevor./wd/DP/wiz
Mit der Übernahme entsteht ein internationales Zulieferunternehmen mit über 1,2 Milliarden Euro Umsatz. Kiekert hatte 2011 mit 4.000 Beschäftigten 41 Millionen Schließsysteme produziert und mehr als 500 Millionen Euro umgesetzt. Das 150 Jahre alte Traditionsunternehmen besitzt Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Deutschland, Tschechien, USA, Mexiko und China. Nach eigenen Angaben ist Kiekert Erfinder der modernen Zentralverriegelung. Kunden sind unter anderem BMW
Für Automobilprofessor Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg sind die Übernahmen der Chinesen in Deutschland nur der Anfang. 'Durch die Exportoffensive haben die Chinesen überschüssiges Geld in der Tasche. Damit können sie auf Kaufkurs gehen', sagte Dudenhöffer der dpa. Meist würden sie insolvente Unternehmen erwerben oder solche, die von Finanzinvestoren auf Vordermann gebracht wurden.
Die Chinesen seien im Begriff eine eigene Automobilindustrie aufzubauen und benötigten dazu Know-how aus dem Ausland, erklärte der Branchenexperte. Mit Volvo
Für deutsche Hersteller wie VW werde es damit künftig schwerer Geschäfte in China auszuweiten. Ein weiterer Vorteil für die chinesischen Unternehmen seien die internationalen Verflechtungen der deutschen Firmen. Das öffne Türen in weitere Märkte, sagte Dudenhöffer.
Im Fall Kiekert wurde jetzt der chinesische Interessent Lingyun mit den Eigentümern von Kiekert einig, einer Investorengruppe um die Finanzinvestoren BlueBay Asset Management, Silver Point Capital und Morgan Stanley
Die Lingyun-Gruppe produziert den Angaben zufolge mit 10.000 Beschäftigten an mehr als 40 Standorten unter anderem Zierteile, Spezialschläuche, Türelemente und Gelenkwellen und ist vor allem auf den chinesischen Markt ausgerichtet. Der Umsatz betrug zuletzt über 700 Millionen Euro. Lingyun ist nach Angaben der 'Automobilwoche' ein Tochterunternehmen des Norinco-Konzerns, der unter anderem in der Rüstungsindustrie aktiv ist. Das Blatt hatte berichtet, der Verkauf von Kiekert an Lingyun stehe kurz bevor./wd/DP/wiz