😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Chinesen übernehmen mit Kiekert weiteren deutschen Autozulieferer

Veröffentlicht am 13.03.2012, 16:10
HEILIGENHAUS/DUISBURG (dpa-AFX) - Mit dem Weltmarktführer für Pkw-Schließsysteme, Kiekert, geht ein weiterer Autozulieferer in chinesische Hände. Der Hersteller aus Heiligenhaus bei Düsseldorf wird vom börsennotierten chinesischen Automobilzulieferer Lingyun (Peking) übernommen. Das teilte Kiekert am Dienstag mit. Nach den Zulieferern Preh (Kontrollsysteme), Saargummi (Karosseriedichtungen), KSN Castings (Leichtmetallteile) und Sellner (Zierteile) ist es bereits der fünfte Kauf chinesischer Unternehmen hierzulande auf diesem Sektor innerhalb eines Jahres.

Mit der Übernahme entsteht ein internationales Zulieferunternehmen mit über 1,2 Milliarden Euro Umsatz. Kiekert hatte 2011 mit 4.000 Beschäftigten 41 Millionen Schließsysteme produziert und mehr als 500 Millionen Euro umgesetzt. Das 150 Jahre alte Traditionsunternehmen besitzt Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Deutschland, Tschechien, USA, Mexiko und China. Nach eigenen Angaben ist Kiekert Erfinder der modernen Zentralverriegelung. Kunden sind unter anderem BMW und VW.

Für Automobilprofessor Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg sind die Übernahmen der Chinesen in Deutschland nur der Anfang. 'Durch die Exportoffensive haben die Chinesen überschüssiges Geld in der Tasche. Damit können sie auf Kaufkurs gehen', sagte Dudenhöffer der dpa. Meist würden sie insolvente Unternehmen erwerben oder solche, die von Finanzinvestoren auf Vordermann gebracht wurden.

Die Chinesen seien im Begriff eine eigene Automobilindustrie aufzubauen und benötigten dazu Know-how aus dem Ausland, erklärte der Branchenexperte. Mit Volvo hatte China bereits einen kompletten Autobauer übernommen.

Für deutsche Hersteller wie VW werde es damit künftig schwerer Geschäfte in China auszuweiten. Ein weiterer Vorteil für die chinesischen Unternehmen seien die internationalen Verflechtungen der deutschen Firmen. Das öffne Türen in weitere Märkte, sagte Dudenhöffer.

Im Fall Kiekert wurde jetzt der chinesische Interessent Lingyun mit den Eigentümern von Kiekert einig, einer Investorengruppe um die Finanzinvestoren BlueBay Asset Management, Silver Point Capital und Morgan Stanley . Der Verkauf stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt.

Die Lingyun-Gruppe produziert den Angaben zufolge mit 10.000 Beschäftigten an mehr als 40 Standorten unter anderem Zierteile, Spezialschläuche, Türelemente und Gelenkwellen und ist vor allem auf den chinesischen Markt ausgerichtet. Der Umsatz betrug zuletzt über 700 Millionen Euro. Lingyun ist nach Angaben der 'Automobilwoche' ein Tochterunternehmen des Norinco-Konzerns, der unter anderem in der Rüstungsindustrie aktiv ist. Das Blatt hatte berichtet, der Verkauf von Kiekert an Lingyun stehe kurz bevor./wd/DP/wiz

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.