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ROUNDUP: Commerzbank wickelt gewerbliche Immobilien- und Schiffsfinanzierung ab

Veröffentlicht am 26.06.2012, 21:59
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank verschärft angesichts der anhaltenden Schuldenkrise und der sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten ihren Konzernumbau. Das Institut kündigte am Dienstagabend in Frankfurt an, das Geschäft der Krisentochter Eurohypo ebenso wie die Schiffsfinanzierung komplett abzubauen. Zudem überprüft die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank sämtliche Geschäftsbereiche. Die Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. Davon betroffen ist auch der Vorstand, in dem die Zuständigkeiten neu sortiert werden.

Erst vor drei Monaten hatte die Commerzbank angekündigt, einen Teil der gewerblichen Immobilienfinanzierung der Eurohypo mit dem Schiffsgeschäft zusammenschließen und in die Kernbank integrieren zu wollen. Daraus wird nun nichts. Eine Kehrtwende sei das aber nicht, sondern eine Beschleunigung des bisherigen Kurses, erklärte Bankchef Martin Blessing. Die Verschlechterung der Lage an den Finanzmärkten sowie die künftig strengeren Kapitalanforderungen für Banken ('Basel III') machten die Geschäftsfelder nicht mehr attraktiv für die Commerzbank.

ZYKLISCHES GESCHÄFT PASST NICHT MEHR

'Wir müssen die Risiken konsequent reduzieren und uns auf das Geschäft konzentrieren, das nachhaltig profitabel ist', erklärte Blessing. In dieses Geschäftsmodell passt das zyklische Geschäft mit Schiffen und gewerblichen Immobilien nicht mehr. Von dem Abbau nicht betroffen ist die Immobilienfinanzierung für Privat- und Firmenkunden.

Die EU hatte die Commerzbank Ende März dazu verpflichtet, den Staats- und Immobilienfinanzierer Eurohypo weitgehend abzuwickeln, lediglich einen Teil der gewerblichen Immobilienfinanzierung hätte die Bank behalten dürfen. Ursprünglich hatte die EU im Gegenzug für in der Finanzkrise erhaltene Staatshilfen den Verkauf der verlustreichen Tochter verlangt. Als sich dies aber als unrealistisch erwies, weil es keine Interessenten gab, erlaubte die Kommission die Abwicklung. Für den Abbau von Personal stellte die Bank im ersten Quartal 34 Millionen Euro zurück. Dass noch weitere Belastungen kommen können, schloss das Unternehmen damals nicht aus.

NEUE PROGNOSE IM AUGUST

Die Bank kündigte eine Aktualisierung ihrer bisherigen Einschätzung zum Geschäftsverlauf in diesem Jahr für den 9. August an, wenn sie ihre Halbjahreszahlen vorlegt. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen traute sich der Vorstand bislang ohnehin keine konkrete Aussage zu. Das Kerngeschäft mit Privatkunden, Mittelstandsbank, Osteuropageschäft und Investmentbanking solle zumindest ein 'solides' operatives Ergebnis erzielen, hieß es bislang. Herausgerechnet sind dabei die verlustreiche Abwicklungssparte und die Restrukturierungseinheit, in die nach der Finanzkrise die Giftpapiere abgeschoben wurden. Die Kernbank erzielte von Januar bis Ende März ein operatives Ergebnis von 845 Millionen Euro - nach 1,2 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.

Die Schiffsfinanzierung und die komplette Eurohypo sollen nun bis August in das Abbausegement übertragen werden. Die Eurohypo wird dabei künftig als 'Hypothekenbank Frankfurt AG' firmieren. Damit kommt die Commerzbank einer Auflage der EU nach, wonach die der bisherige Name aus dem Markt verschwinden muss. Der Anlagemanager CommerzReal soll künftig in das Privatkundesegement integriert werden.

KEINE FRIST

Eine Frist setzte sich die Commerzbank für den Abwicklung der Sparten nicht. Dies solle über die Zeit geschehen. Möglich sind ein Verkauf des Kreditportfolios oder das Halten der Kredite bis zur jeweiligen Fälligkeit. Zuletzt hatte die Bank in den USA Kredite der Eurohypo mit einem mäßigen Abschlag vom Nominalwert verkaufen können./enl/ck

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