BERLIN (dpa-AFX) - Die deutschen Industrieunternehmen haben auch dank einer gestiegen Nachfrage aus der Eurozone einen überraschenden Auftragszuwachs verbucht. Die Neuaufträge stiegen im März um 2,2 Prozent zum Vormonat, wie das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Der Vormonatsanstieg wurde leicht um 0,1 Punkte auf nunmehr 2,2 Prozent nach unten korrigiert. Im Jahresvergleich sank der Auftragseingang im März leicht um 0,4 Prozent.
Gestützt wurde die Entwicklung laut Ministerium von Großaufträgen, die überdurchschnittlich ausgefallen seien. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern erhöhten sich deutlich um 3,6 Prozent, während die Orders von Investitionsgütern um 2,0 Prozent stiegen. Konsumgüter wurden 0,7 Prozent weniger als im Vormonat bestellt. Die Auslandsnachfrage nahm mit 2,7 Prozent stärker als die Binnennachfrage zu.
STARKE NACHFRAGE AUS EUROZONE
Bemerkenswert war laut Ökonomen die starke Nachfrage aus der Eurozone. Die Aufträge aus dem krisengeschwächten Euroraum erhöhten sich um 4,2 Prozent und damit spürbar stärker als außerhalb des Währungsraums. 'Die aktuellen Auftragsdaten machen damit Hoffnung, dass nicht nur die deutsche Industrie aus ihrem Tal herausfindet, sondern dass auch der Euroraum an der Schwelle einer konjunkturellen Belebung stehen könnte, auch wenn diese nur verhalten ausfallen sollte', schreibt Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer in einem Kommentar. Insgesamt seien die Daten eine 'ausgesprochen gute Nachricht'.
Frankreich hatte vor Veröffentlichung der deutschen Daten noch einen deutlichen Rückgang der Industrieproduktion im März vermeldet. Die Produktion war um 0,9 Prozent zum Vormonat gefallen. 'Der Anstieg der deutschen Auftragseingänge bildet ein wohltuendes Gegengewicht zur herben Enttäuschung aus dem Nachbarstaat', schreibt Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Die deutschen Zahlen könnten ein erstes Signal sein, dass die angeschlagenen Länder des Währungsraumes wieder etwas Tritt fassen. Der Experte meint allerdings auch: 'Für Euphorie ist es noch zu früh.'
MINISTERIUM SIEHT ÜBERWINDUNG DER SCHWÄCHEPHASE
'Die deutsche Industrie scheint ihre Schwächephase bei der Bestelltätigkeit allmählich zu überwinden', kommentierte das Ministerium die Zahlen. Mit dem abermaligen Zuwachs drehe die Entwicklung im ersten Quartal nach einem schwachen Januar leicht ins Plus. 'Träger dieser positiven Entwicklung ist die anziehende Nachfrage nach Vorleistungs- und Investitionsgütern. Dies ist eine günstige Konstellation für die Industriekonjunktur.' Am Mittwoch werden die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion im März veröffentlicht.
Der Eurokurs legte nach den Zahlen deutlich zu und stieg über die Marke von 1,31 US-Dollar. Die Kurse deutscher Staatsanleihen gerieten weiter unter Druck. Der Dax, der bereits zuvor auf einen neuen Rekordstand gestiegen war, weitete seine Kursgewinne aus.
Die Entwicklung im Überblick:
^ März Prognose Vormonat
Monatsvergleich +2,2 -0,5 +2,2r
Jahresvergleich -0,4 -2,9 -0,2r
(r=revidiert; in Prozent)°
/jsl/hbr
Gestützt wurde die Entwicklung laut Ministerium von Großaufträgen, die überdurchschnittlich ausgefallen seien. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern erhöhten sich deutlich um 3,6 Prozent, während die Orders von Investitionsgütern um 2,0 Prozent stiegen. Konsumgüter wurden 0,7 Prozent weniger als im Vormonat bestellt. Die Auslandsnachfrage nahm mit 2,7 Prozent stärker als die Binnennachfrage zu.
STARKE NACHFRAGE AUS EUROZONE
Bemerkenswert war laut Ökonomen die starke Nachfrage aus der Eurozone. Die Aufträge aus dem krisengeschwächten Euroraum erhöhten sich um 4,2 Prozent und damit spürbar stärker als außerhalb des Währungsraums. 'Die aktuellen Auftragsdaten machen damit Hoffnung, dass nicht nur die deutsche Industrie aus ihrem Tal herausfindet, sondern dass auch der Euroraum an der Schwelle einer konjunkturellen Belebung stehen könnte, auch wenn diese nur verhalten ausfallen sollte', schreibt Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer in einem Kommentar. Insgesamt seien die Daten eine 'ausgesprochen gute Nachricht'.
Frankreich hatte vor Veröffentlichung der deutschen Daten noch einen deutlichen Rückgang der Industrieproduktion im März vermeldet. Die Produktion war um 0,9 Prozent zum Vormonat gefallen. 'Der Anstieg der deutschen Auftragseingänge bildet ein wohltuendes Gegengewicht zur herben Enttäuschung aus dem Nachbarstaat', schreibt Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Die deutschen Zahlen könnten ein erstes Signal sein, dass die angeschlagenen Länder des Währungsraumes wieder etwas Tritt fassen. Der Experte meint allerdings auch: 'Für Euphorie ist es noch zu früh.'
MINISTERIUM SIEHT ÜBERWINDUNG DER SCHWÄCHEPHASE
'Die deutsche Industrie scheint ihre Schwächephase bei der Bestelltätigkeit allmählich zu überwinden', kommentierte das Ministerium die Zahlen. Mit dem abermaligen Zuwachs drehe die Entwicklung im ersten Quartal nach einem schwachen Januar leicht ins Plus. 'Träger dieser positiven Entwicklung ist die anziehende Nachfrage nach Vorleistungs- und Investitionsgütern. Dies ist eine günstige Konstellation für die Industriekonjunktur.' Am Mittwoch werden die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion im März veröffentlicht.
Der Eurokurs
Die Entwicklung im Überblick:
^ März Prognose Vormonat
Monatsvergleich +2,2 -0,5 +2,2r
Jahresvergleich -0,4 -2,9 -0,2r
(r=revidiert; in Prozent)°
/jsl/hbr