NÜRNBERG (dpa-AFX) - Trotz europäischer Schuldenkrise haben die Verbraucher ihre Zuversicht nicht ganz verloren: Das Konsumklima zeigt sich mit einem Wert von 5,2 Punkten überraschend stabil, wie das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten hingegen mit einer Eintrübung auf 5,0 Punkte gerechnet. Die GfK führt die stabile Entwicklung insbesondere auf den robusten Arbeitsmarkt in Deutschland zurück.
Die stabile Beschäftigungslage führt zu einem Anstieg der Einkommenserwartungen, die sich abermals verbessert haben. Verschlechtert haben sich hingegen Konjunkturerwartungen und Anschaffungsneigung. Die Verbraucher fürchteten zusehends, dass der 'Krisenvirus' von den Finanzmärkten auf die Realwirtschaft übergreife, schreibt die GfK. Zudem sei das Vertrauen der Verbraucher in die Politik erschüttert, da sich noch keine Lösung für die Schuldenkrise abzeichne.
HAUPTPROBLEM SCHULDENKRISE
Auch GfK-Experte Rolf Bürkl hob im Gespräch mit dpa-AFX die große Bedeutung einer Lösung der Schuldenkrise hervor. 'Das Vertrauen der Konsumenten in die Fähigkeit der Politik, die Schuldenkrise nachhaltig zu lösen, steht auf dem Spiel.' In erster Linie vermissten die Verbraucher 'klare Signale' aus der Politik. 'Ganz offensichtlich spricht Europa derzeit nicht mit einer Stimme. Die politischen und finanzinstitutionellen Entscheidungsträger aus den verschiedenen Ländern müssen an einem Strang ziehen', sagte der Experte.
Trotz dieser Risiken gibt sich Bürkl angesichts der guten Rahmenbedingungen in Deutschland zuversichtlich: 'Der Binnenkonsum ist zurzeit robust. Sollte sich die Krise ausweiten und der Außenhandel abkühlen, könnte der private Verbrauch einen guten Teil der resultierenden Wachstumseinbußen für eine gewisse Zeit auffangen.' Für das laufende Jahr rechnet die GfK nach wie vor mit einem deutlichen Konsumwachstum von 1,5 Prozent.
KONSUM UND ARBEITSMARKT ROBUST
Neben der robusten Konsumnachfrage verwies der Experte auf die gut aufgestellten deutschen Unternehmen. 'Die Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Wettbewerbsposition in den letzten Jahren deutlich verbessert.' Damit sei es unwahrscheinlich, dass die Krise voll auf den Arbeitsmarkt durchschlage und von dieser Seite die Verbraucherstimmung stark belaste. Als 'Paradebeispiel' nannte Bürkl das Jahr 2009, als die deutsche Wirtschaft infolge der Finanzkrise so stark wie nie eingebrochen war. 'Seinerzeit haben Gewerkschaften, Politik und Unternehmen an einem Strang gezogen und durch verschiedene Maßnahmen den Arbeitsmarkt stabilisiert.'
^Die Daten im Überblick:
Oktober Prognose September August
Konsumklima 5,2 5,0 5,2 5,3
Konjunkturerwartungen --- --- 4,8 13,4
Einkommenserwartungen --- --- 35,1 27,6
Anschaffungsneigung --- --- 29,7 36,9°
(r=revidiert; Angaben in Punkten)
/bgf/jsl
Die stabile Beschäftigungslage führt zu einem Anstieg der Einkommenserwartungen, die sich abermals verbessert haben. Verschlechtert haben sich hingegen Konjunkturerwartungen und Anschaffungsneigung. Die Verbraucher fürchteten zusehends, dass der 'Krisenvirus' von den Finanzmärkten auf die Realwirtschaft übergreife, schreibt die GfK. Zudem sei das Vertrauen der Verbraucher in die Politik erschüttert, da sich noch keine Lösung für die Schuldenkrise abzeichne.
HAUPTPROBLEM SCHULDENKRISE
Auch GfK-Experte Rolf Bürkl hob im Gespräch mit dpa-AFX die große Bedeutung einer Lösung der Schuldenkrise hervor. 'Das Vertrauen der Konsumenten in die Fähigkeit der Politik, die Schuldenkrise nachhaltig zu lösen, steht auf dem Spiel.' In erster Linie vermissten die Verbraucher 'klare Signale' aus der Politik. 'Ganz offensichtlich spricht Europa derzeit nicht mit einer Stimme. Die politischen und finanzinstitutionellen Entscheidungsträger aus den verschiedenen Ländern müssen an einem Strang ziehen', sagte der Experte.
Trotz dieser Risiken gibt sich Bürkl angesichts der guten Rahmenbedingungen in Deutschland zuversichtlich: 'Der Binnenkonsum ist zurzeit robust. Sollte sich die Krise ausweiten und der Außenhandel abkühlen, könnte der private Verbrauch einen guten Teil der resultierenden Wachstumseinbußen für eine gewisse Zeit auffangen.' Für das laufende Jahr rechnet die GfK nach wie vor mit einem deutlichen Konsumwachstum von 1,5 Prozent.
KONSUM UND ARBEITSMARKT ROBUST
Neben der robusten Konsumnachfrage verwies der Experte auf die gut aufgestellten deutschen Unternehmen. 'Die Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Wettbewerbsposition in den letzten Jahren deutlich verbessert.' Damit sei es unwahrscheinlich, dass die Krise voll auf den Arbeitsmarkt durchschlage und von dieser Seite die Verbraucherstimmung stark belaste. Als 'Paradebeispiel' nannte Bürkl das Jahr 2009, als die deutsche Wirtschaft infolge der Finanzkrise so stark wie nie eingebrochen war. 'Seinerzeit haben Gewerkschaften, Politik und Unternehmen an einem Strang gezogen und durch verschiedene Maßnahmen den Arbeitsmarkt stabilisiert.'
^Die Daten im Überblick:
Oktober Prognose September August
Konsumklima 5,2 5,0 5,2 5,3
Konjunkturerwartungen --- --- 4,8 13,4
Einkommenserwartungen --- --- 35,1 27,6
Anschaffungsneigung --- --- 29,7 36,9°
(r=revidiert; Angaben in Punkten)
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