FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger verzichten erstmals auf Rendite, um Deutschland kurzfristig Geld zu leihen: Bei einer Auktion von Geldmarktpapieren platzierte der Bund 3,9 Milliarden Euro Sechsmonatspapiere zu einem Durchschnittszins von minus 0,01 Prozent. Damit wurde erstmals eine negative Rendite mit der Emission deutscher Geldmarktpapiere erzielt. Nach Angaben der für das Schuldenmanagement zuständigen Deutschen Finanzagentur vom Montag war das Angebot 1,8-fach überzeichnet, was darüber hinaus eine robuste Nachfrage bedeutet.
Dass der Bund Geld mittlerweile zu kaum schlagbar günstigen Konditionen einsammeln kann, sei ein klares Bekenntnis von Investoren zum 'sicheren Hafen' deutscher Staatstitel, sagten Händler. Nach einer verpatzten Anleihenauktion im November 2011 waren zwischenzeitlich Zweifel angekommen, ob die Finanzmärkte dem bisherigen Stabilitätsanker der Euro-Zone weiter vertrauen. Damals war der Bund auf rund einem Drittel seiner angebotenen Papiere sitzengeblieben: Analysten warnten, die Schuldenkrise könnte auf die letzte Bastillon Kerneuropas übergreifen.
Diese Befürchtungen scheinen inzwischen vom Tisch. Allerdings dokumentiert der Negativzins bei der jüngsten Bund-Auktion auch die verzweifelte Suche nach vergleichsweise unriskanten Investitionen in Zeiten erhöhter Nervosität und ist damit ein Krisenindikator. Nicht nur Deutschland profitiert von diesem Notstand an sicheren Anlagen. Auch die Niederlande und die Schweiz sowie zuletzt das kleine Dänemark bekamen bereits von den Finanzmärkten Geld zu negativen Zinsen nachgeschmissen.
Am Sekundärmarkt, wo bereits emittierte Anleihen und Geldmarktpapiere gehandelt werden, setzen Anleger ebenfalls auf deutsche Schuldverschreibungen: Die Rendite für richtungsweisende Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit liegt aktuell bei 1,875 Prozent. Zum Vergleich: Die Pendants aus der zweitgrößten Volkswirtschaft im Euroraum, Frankreich, notieren bei 3,31 Prozent. Die großen Krisenländer Spanien und Italien liegen bei 5,51 beziehungsweise 7,03 Prozent./hbr/jkr
Dass der Bund Geld mittlerweile zu kaum schlagbar günstigen Konditionen einsammeln kann, sei ein klares Bekenntnis von Investoren zum 'sicheren Hafen' deutscher Staatstitel, sagten Händler. Nach einer verpatzten Anleihenauktion im November 2011 waren zwischenzeitlich Zweifel angekommen, ob die Finanzmärkte dem bisherigen Stabilitätsanker der Euro-Zone weiter vertrauen. Damals war der Bund auf rund einem Drittel seiner angebotenen Papiere sitzengeblieben: Analysten warnten, die Schuldenkrise könnte auf die letzte Bastillon Kerneuropas übergreifen.
Diese Befürchtungen scheinen inzwischen vom Tisch. Allerdings dokumentiert der Negativzins bei der jüngsten Bund-Auktion auch die verzweifelte Suche nach vergleichsweise unriskanten Investitionen in Zeiten erhöhter Nervosität und ist damit ein Krisenindikator. Nicht nur Deutschland profitiert von diesem Notstand an sicheren Anlagen. Auch die Niederlande und die Schweiz sowie zuletzt das kleine Dänemark bekamen bereits von den Finanzmärkten Geld zu negativen Zinsen nachgeschmissen.
Am Sekundärmarkt, wo bereits emittierte Anleihen und Geldmarktpapiere gehandelt werden, setzen Anleger ebenfalls auf deutsche Schuldverschreibungen: Die Rendite für richtungsweisende Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit liegt aktuell bei 1,875 Prozent. Zum Vergleich: Die Pendants aus der zweitgrößten Volkswirtschaft im Euroraum, Frankreich, notieren bei 3,31 Prozent. Die großen Krisenländer Spanien und Italien liegen bei 5,51 beziehungsweise 7,03 Prozent./hbr/jkr