KAISER-WILHELM-KOOG (dpa-AFX) - Die 'Wiege der Windenergie' in Deutschland feiert Geburtstag. Seit 25 Jahren produziert Deutschlands ältester Windpark im Kaiser-Wilhelm-Koog an der Elbmündung (Kreis Dithmarschen) Strom. 'Mit der Inbetriebnahme des Windenergieparks Westküste haben wir vor 25 Jahren ein gutes Stück Pionierarbeit für die Entwicklung der Windenergie geleistet und so den Grundstein für die heutige Energiewende gelegt', sagte am Freitag der Vorstandsvorsitzende der Eon Hanse AG, Hans-Jakob Tiessen.
Während damals im nördlichsten Bundesland nur 30 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von einem Megawatt den Nordseewind in elektrischen Strom verwandelten, sind es heute 35 000 mit zusammen über 4000 Megawatt Leistung. 'Das Öko-Kraftwerk Schleswig-Holstein ist keine Vision mehr, sondern Realität', sagte Tiessen.
Mit fünf Generatoren und einer Gesamtleistung von 7,4 Megawatt sei Deutschlands erster Windpark eine vergleichsweise kleine Anlage. Ihre Bedeutung für die Windkraftbranche nannte Tiessen jedoch elementar. Viele Forschungsprogramme hätten den Auf- und Ausbau des Windenergieparks Westküste bis in die heutige Zeit begleitet. Hier sei Know-how entwickelt worden, von dem ganz Deutschland bis heute profitiere.
'Die Energiewende in Schleswig-Holstein ist ein Stück gelebte Realität', sagte Staatssekretärin Ingrid Nestle (Grüne) aus dem Kieler Energiewendeministerium. 'Die Erfolgsstory der Windenergie in Schleswig-Holstein begann vor 25 Jahren im Kaiser-Wilhelm-Koog', ergänzte sie. Der damalige Ministerpräsident Uwe Barschel (CDU) hatte den Windpark am 24. August 1987 ans Netz geschaltet.
Grundstein dieser Erfolgsstory war einer der größten Fehlschläge in der Geschichte der Windenergienutzung: Deutschlands erste große Windkraftanlage namens GROWIAN (Große Windanlage). Das war ein schlanker, 350 Tonnen schwerer Stahlrohrmast, auf dessen Spitze in 100 Metern Höhe ein 340 Tonnen schweres Maschinenhaus mit zwei riesigen, 23 Tonnen schweren Rotorblättern befestigt war. Zwei armdicke Stahltrossen sollten ihm den notwendigen Halt geben. Die drei Megawatt-Anlage im Kaiser-Wilhelm-Koog war jedoch ein Misserfolg. Hauptsächlich wegen der damals noch nicht beherrschbaren Materialprobleme ging GROWIAN nur vier Jahre nach Beginn des Probebetriebs an seiner eigenen Masse kaputt.
Die Ingenieure erkannten, dass ein einzelnes, riesiges Windkraftwerk nicht mit einem konventionellen Kraftwerk konkurrieren kann. Als Ausweg fassten sie mehrere kleine Windenergieanlagen zu einem Windpark zusammen und errichteten auf 20 Hektar rund um das ehemalige GROWIAN-Versuchsgelände den ersten kommerziellen Windenergiepark Deutschlands. Allein im vergangenen Jahr wurden hier 19 Millionen Kilowattstunden Windstrom ins Stromnetz eingespeist. Das reicht, um rund 5430 Einfamilienhäuser mit CO2-freier Energie zu versorgen oder rund 95 Millionen Kilometer mit einem Elektroauto zu fahren./run/DP/fbr
Während damals im nördlichsten Bundesland nur 30 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von einem Megawatt den Nordseewind in elektrischen Strom verwandelten, sind es heute 35 000 mit zusammen über 4000 Megawatt Leistung. 'Das Öko-Kraftwerk Schleswig-Holstein ist keine Vision mehr, sondern Realität', sagte Tiessen.
Mit fünf Generatoren und einer Gesamtleistung von 7,4 Megawatt sei Deutschlands erster Windpark eine vergleichsweise kleine Anlage. Ihre Bedeutung für die Windkraftbranche nannte Tiessen jedoch elementar. Viele Forschungsprogramme hätten den Auf- und Ausbau des Windenergieparks Westküste bis in die heutige Zeit begleitet. Hier sei Know-how entwickelt worden, von dem ganz Deutschland bis heute profitiere.
'Die Energiewende in Schleswig-Holstein ist ein Stück gelebte Realität', sagte Staatssekretärin Ingrid Nestle
Grundstein dieser Erfolgsstory war einer der größten Fehlschläge in der Geschichte der Windenergienutzung: Deutschlands erste große Windkraftanlage namens GROWIAN (Große Windanlage). Das war ein schlanker, 350 Tonnen schwerer Stahlrohrmast, auf dessen Spitze in 100 Metern Höhe ein 340 Tonnen schweres Maschinenhaus mit zwei riesigen, 23 Tonnen schweren Rotorblättern befestigt war. Zwei armdicke Stahltrossen sollten ihm den notwendigen Halt geben. Die drei Megawatt-Anlage im Kaiser-Wilhelm-Koog war jedoch ein Misserfolg. Hauptsächlich wegen der damals noch nicht beherrschbaren Materialprobleme ging GROWIAN nur vier Jahre nach Beginn des Probebetriebs an seiner eigenen Masse kaputt.
Die Ingenieure erkannten, dass ein einzelnes, riesiges Windkraftwerk nicht mit einem konventionellen Kraftwerk konkurrieren kann. Als Ausweg fassten sie mehrere kleine Windenergieanlagen zu einem Windpark zusammen und errichteten auf 20 Hektar rund um das ehemalige GROWIAN-Versuchsgelände den ersten kommerziellen Windenergiepark Deutschlands. Allein im vergangenen Jahr wurden hier 19 Millionen Kilowattstunden Windstrom ins Stromnetz eingespeist. Das reicht, um rund 5430 Einfamilienhäuser mit CO2-freier Energie zu versorgen oder rund 95 Millionen Kilometer mit einem Elektroauto zu fahren./run/DP/fbr