DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Trend zu Luxus-Verpackungen etwa für Parfüm oder Whiskey, personalisierte Druckprozesse zum Beispiel für Fotobücher und der Zukunftsmarkt 3-D-Drucker treiben das Geschäft der weltweiten Druckindustrie. Dabei werde die Computersteuerung und -vernetzung im Druck - das sogenannte Print 4.0 - immer unentbehrlicher, sagte der Vorsitzende des Komitees der Druckmesse drupa 2016, Claus Bolza-Schünemann, am Montag in Düsseldorf. Offiziell eröffnet wird die weltweit führende Druckmesse mit mehr als 1800 Ausstellern aus über 50 Ländern am Dienstag (31.5.). Sie dauert bis zum 10. Juni.
Bei Verpackungen komme zu Luxusangeboten in den Industriestaaten eine verstärkte Massennachfrage aus den Schwellenländern, sagte eine Messesprecherin. Für Luxus-Verpackungen würden etwa hochglänzende Folien und Metallic-Effekte eingesetzt. Eine preisgekrönte Verpackung eines Luxus-Gins fange an zu blinken, sobald die Flasche herausgeholt wird.
Daneben treibe der Boom des Versandhandels die Nachfrage nach Etiketten und attraktiven Verpackungen nach oben. Daneben blieben Zeitungen und Zeitschriften im globalen Blick einer der zentralen Umsatzbringer der Branche, auch wenn in Deutschland Auflagen zurückgingen, sagte die Sprecherin.
Im Mittelpunkt der Messe dürften für viele Besucher besonders die High Tech- und Zukunftsprojekte der Branche stehen - 3-D-Drucker zum Ausdrucken etwa von Ersatzteilen für den Maschinenbau und funktionaler Druck - also etwa Touchsensoren für den Lichtschalter, die auf Möbel gedruckt werden können. Überhaupt werde zunehmend nicht nur auf Papier und Pappe gedruckt, sondern auf andere Materialien - etwa auf Folien, Böden, Tapeten und Kunststoffe. Ein Anbieter zeigt bei der Messe eine riesige Weltkarte gedruckt auf Vinyl.
In Deutschland hatte die Druckbranche 2015 einen leicht rückläufigen Umsatz von gut 20 Milliarden Euro erzielt, wie der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) Mitte Mai mitgeteilt hatte. Zeitungen, Zeitschriften und Bücher entwickelten sich danach weiter rückläufig. Zuwächse gab es aber zum Beispiel bei Katalogen, bedruckten Etiketten und bei Abziehbildern.