BERLIN/LEIPZIG (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ist offen für die Pläne der sächsischen Landesregierung, den Flughafen Leipzig-Halle als Entlastung für Berlin anzubieten. "Ich habe Sympathie für den Vorschlag vom sächsischen Ministerpräsidenten Tillich, über Synergien zwischen Leipzig und dem BER nachzudenken", sagte Dobrindt der "Welt" (Freitag). BER ist das Kürzel für den künftigen Hauptstadtflughafen in Schönefeld bei Berlin, der im zweiten Halbjahr 2017 eröffnet werden soll. "Wenn Sachsen jetzt weitere Überlegungen anstellt und Konzepte entwickelt, kann man da nichts dagegen haben", fügte Dobrindt hinzu.
Der sächsische Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) hatte kürzlich angekündigt, ein Konzept für die Zusammenarbeit mit dem Flughafen Berlin Brandenburg zu erarbeiten. Über die Vorteile des Leipziger Flughafens für Berlin-Reisende hatte Tillich gesagt: Eine 50-minütige Bahnanbindung vom Flughafen Leipzig-Halle zum Hauptbahnhof in Berlin sei "eine durchaus akzeptable Zeit für Flugreisende". Eine solche schnelle Verbindung gibt es bislang nicht. Reisende müssen auf der Strecke einmal umsteigen, entweder am Leipziger Hauptbahnhof oder in Halle (Saale). Die Fahrt dauert eine Stunde und 42 Minuten. Ein Sprecher der Bundesverkehrsministerium sagte am Freitag in Berlin, wichtig sei zunächst die Fertigstellung des neuen Airports. Wenn er in Betrieb gehe, werde er genügend Start- und Landekapazität bieten. Über eine etwaige Kooperation von Leipzig-Halle und Berlin könne man reden, wenn das Konzept aus Sachsen vorliege. Brandenburgs Regierungssprecher Thomas Braune bemerkte, ein unnötiger Vorstoß werde nicht dadurch besser, dass er ständig wiederholt werde.