😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: EZB will Steuergelder schützen - Ökonom Stark warnt vor Inflation

Veröffentlicht am 23.03.2012, 10:53
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die reichen Länder Europas dürfen nach Ansicht von EZB-Präsident Mario Draghi nicht dauerhaft für hoch verschuldete Partner einstehen. 'Generell gilt: Wenn wir das Geld der Steuerzahler schützen wollen, darf aus der Euro-Zone keine Transferunion werden, in der ein, zwei Länder zahlen, der Rest ausgibt und das Ganze durch gemeinsame Eurobonds finanziert wird. Das darf nicht sein', sagte der Italiener der 'Bild'-Zeitung (Freitag).

Nach Ansicht des ehemaligen EZB-Chefvolkswirten Jürgen Stark hat die jüngste Geldflut der Notenbanken die Lage keineswegs verbessert. In vielen Volkswirtschaften könne man 'keinen ernsthaften Versuch erkennen, die Fiskalpolitik in den Griff zu bekommen', urteilte Stark im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' (Freitag): 'Sowohl die Weltwirtschaft als auch das Weltfinanzsystem stehen heute erneut unter Drogen.'

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte Europas Geschäftsbanken im Dezember und Februar extrem billiges Geld mit Laufzeiten von bis zu drei Jahren angeboten. Abgerufen wurde insgesamt gut eine Billion Euro. Weil die Institute zum Teil Geld aus anderen Geschäften mit der EZB umschichteten, kamen nach Berechnungen von Volkswirten von dem frischen Geld netto gut 500 Milliarden zusätzlich im Finanzsystem an.

Nach Überzeugung Draghis verhinderten die Währungshüter mit der Geldflut ein Austrocknen der Finanzmärkte. Im ersten Teil seines Interviews mit der 'Bild'-Zeitung, das am Donnerstag veröffentlicht wurde, sagte der EZB-Präsident: 'Das Schlimmste ist vorüber, aber es gibt auch noch Risiken. Die Lage stabilisiert sich.'

Stark hielt dagegen: 'Historisch wissen wir, dass jede besonders starke Expansion der Zentralbankbilanz mittelfristig zu Inflation führt.' Es sei nicht möglich, die gigantische Liquidität, rasch wieder aus dem Markt zu nehmen, sofern dies aufgrund anziehender Preissteigerungsraten notwendig werde.

Draghi betonte, dank der Milliardenhilfen habe Griechenland eine Chance, aus der Abwärtsspirale herauszukommen. Die EZB mache sich über den Austritt eines Landes aus dem Währungsraum 'aus Prinzip keine Gedanken'. Die Milliardenhilfen für Griechenland rufen immer wieder Forderungen hervor, das wirtschaftlich relativ unbedeutende Land aus dem Euro auszuschließen.

'Ein Austritt und die Möglichkeit, die eigene Währung abzuwerten, würden nichts verbessern', sagte Draghi. 'Der Zwang zu Reformen würde nicht nachlassen. Auf der anderen Seite wären aber hohe Inflation und Instabilität die Folge eines Austritts - und auf unabsehbare Zeit würde niemand mehr Griechenland das nötige Geld leihen.'

Der neue Fiskalpakt der Eurostaaten sei der richtige Weg, befand Draghi. 'Eine Gemeinschaft muss auf Vertrauen gründen, auf Vertrauen in die Einhaltung gemeinsamer Regeln für zum Beispiel Haushaltsdisziplin', sagte der EZB-Präsident./ben/DP/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.