FRANKFURT (dpa-AFX) - Sparsame Fluggäste haben dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport F:FRA eine noch bessere Gewinnentwicklung vermiest. Weil sie in den Terminals weniger einkauften, sank der Netto-Einzelhandels-Erlös pro Passagier im ersten Halbjahr 2014 um 14 Cent auf 3,42 Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag berichtete. Eigentlich strebt Fraport, das die Geschäfte gegen umsatzabhängige Miete an Einzelhändler vermarktet, einen Pro-Kopf-Erlös von 4 Euro pro Passagier an.
Dass der Konzern dennoch seinen Umsatz im ersten Halbjahr leicht um 1 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro und vor allem seinen Gewinn steigern konnte, lag am größten Geschäftsbereich des Flugbetriebs. Wegen des milden Winters sanken die Kosten für Enteisungen und Schneeräumen im Vergleich zum Vorjahr beträchtlich, so dass auch mehrere Streiktage von Februar bis April verkraftet werden konnten. Der Konzerngewinn kletterte im Halbjahr um fast 12 Prozent auf 91,7 Millionen Euro.
Die Passagierzahl stieg trotz nahezu konstanter Flugbewegungen um 2,4 Prozent auf den Halbjahresrekord von 27,8 Millionen. Das lag vor allem am Einsatz größerer und besser ausgelasteter Jets. Auch für den Juli wurde ein weiterer Anstieg der Passagierzahl um 2,3 Prozent in der Jahresfrist angekündigt. Mit 1,1 Millionen Tonnen lag auch die Fracht in den ersten sechs Monaten 2,2 Prozent über Vorjahr.
Unterdessen treibt der Konzern seine Internationalisierung voran. Ein Sprecher bestätigte Medienberichte aus Slowenien, dass die dortige Staatsholding SSH mit Fraport mittlerweile exklusive Verhandlungen um eine Mehrheitsbeteiligung von 75,5 Prozent am Flughafen Ljubljana führt. Im vergangenen Jahr nutzen 1,3 Millionen Passagiere den Flughafen an der Adria.
Bereits vor einigen Tagen hatte Fraport die Übernahme der Shopping-Malls an den vier US-Flughäfen Baltimore, Pittsburgh, Cleveland und Boston bekanntgegeben. Die auswärtigen Aktivitäten trugen im Halbjahr knapp 168 Millionen Euro Umsatz bei und sind überdurchschnittlich profitabel. Die im MDax F:MDAX notierte Aktie gab am Vormittag knapp ein Prozent und damit etwas mehr als der Gesamtmarkt nach.b