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ROUNDUP: Fusion von UPS und TNT Express scheitert am Veto der EU-Kommission

Veröffentlicht am 30.01.2013, 12:46
BRÜSSEL (dpa-AFX) - In der Paket- und Logistikbranche ist ein spektakulärer Milliardendeal geplatzt: Der US-Paketriese United Parcel Service (UPS) muss nach einem Nein aus Brüssel die geplante Übernahme seines niederländischen Rivalen TNT Express <2TN.FSE> abblasen. Die europäischen Wettbewerbshüter haben wie erwartet ihr Veto eingelegt. 'Nach der Übernahme hätte es in 15 EU-Staaten nur noch zwei oder drei Anbieter gegeben und die Preise wären mit hoher Wahrscheinlichkeit gestiegen', begründete EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Mittwoch in Brüssel das Verbot.

Für die Deutsche Post mit ihrer Paket- und Expressmarke DHL ist dies eine gute Nachricht. UPS ist deren Hauptkonkurrent und wollte mit der TNT-Übernahme auf dem wachsenden europäischen Expressmarkt aufschließen. Dieser Großangriff auf den Bonner Konzern fällt nun aus. Eigentlich wollten die Amerikaner den niederländischen Konkurrenten für 5,2 Milliarden Euro schlucken.

Die Aktie des vormaligen Übernahmekandidaten TNT Express setzte nach den Nachrichten ihren Sinkflug vom Morgen fort, nachdem die Ablehnung durch die EU-Kommission bereits seit Mitte Januar erwartet worden war. Nach dem endgültigen Nein der Behörde lag das Papier um die Mittagszeit mit 2,82 Prozent im Minus. Für die Papiere des Konkurrenten Deutsche Post ging es mit dem schwächelnden Dax um 0,26 Prozent nach unten.

Ein Veto der Kartellwächter aus Brüssel ist selten. Zuletzt hatte die EU-Kommission vor einem Jahr die Börsenfusion von Deutscher und New Yorker Börse verboten.

Die Kommission betonte, dass nur vier Unternehmen in der Region ein ähnlich breites Angebot an Luft- und Landpaketdiensten anbieten. Neben UPS und TNT sind das die Deutsche Post DHL und das US-Unternehmen FedEx . Ihr Angebot umfasst internationale Lieferungen per Kurier, Express und Paketdienste. Nationale Postbetreiber könnten auf diesem Gebiet nicht mithalten, weil ihnen Flugzeuge und Netze fehlen. In der EU müssten viele Firmen Pakete - etwa Medikamente, Blutkonserven oder wichtige Dokumente - innerhalb von 24 Stunden verschicken, sagte Almunia: 'Es muss bezahlbare und zuverlässige Lieferdienste geben.'

Die Fusionspartner waren zwar auf Brüssel zugegangen und hatten Zugeständnisse eingeräumt - diese reichten aber nicht aus. Nach Almunias Worten war UPS für die Fusion bereit, TNT-Töchter in den 15 EU-Ländern zu verkaufen. Dem Käufer wollten die Amerikaner zudem Zugang zu ihrem Flugstreckennetz gewähren.

Die beiden Konzerne hatten bereits im Vorfeld die EU-Entscheidung als falsch kritisiert. Für UPS wird es teuer: Der Konzern muss seine Offerte nun zurückziehen und den Niederländern eine Entschädigung von 200 Millionen Euro zahlen. Diese Summe hatten die Konzerne im vergangenen Jahr vereinbart. Nach Worten Almunias ist das Nein aus Brüssel für die Konzerne verkraftbar. Gegen die Entscheidung könnten die Konzerne vor dem Europäischen Gerichtshof klagen.

Schlecht ist der geplatzte Deal auch für PostNL . Das niederländische Unternehmen war erst 2011 aus der Aufspaltung von TNT in das Briefgeschäft und die Expresssparte entstanden. PostNL hält 30 Prozent der TNT-Aktien und hatte sich von dem Verkauf einen Milliardenerlös versprochen.

Europa ist für Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) ein Riesenmarkt. Der Umsatz lag nach einer Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearny im Jahr 2011 bei 47,2 Milliarden Euro./mt/stw/DP/kja

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