MEXIKO-STADT (dpa-AFX) - Unter den Top-Wirtschaftsmächten zeichnet sich keine rasche Einigung über eine höhere finanzielle Schlagkraft des IWF gegen die Euro-Schuldenkrise an. Umstritten bleibt bei den führenden Industrienationen und Schwellenländern (G20) auch ein höherer Euro-Schutzwall.
Im Vorfeld der zweitägigen Tagung der G20-Finanzminister sowie Notenbankchefs in Mexiko-Stadt, die am Samstag begann, forderten zahlreiche Länder, die Europäer müssten ihre Beiträge zum IWF erhöhen. Das sei die Voraussetzung dafür, dass auch andere Länder ihren Beitrag leisten würden, um den Schutzwall zu stärken.
EURO-SCHULDENKRISE IM FOKUS
Im Zentrum der Diskussionen in Mexiko-Stadt stehen die Euro-Schuldenkrise und das weitere Vorgehen nach der Einigung über das zweite Rettungspaket für Griechenland. Umstritten ist vor allem, mit wessen Geld die Finanzmittel des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgestockt werden sollen, um gegen die aktuelle und künftige Krisen besser gewappnet zu sein.
G20-Länder wie die USA plädieren dafür, dass die Europäer am Zug seien und selbst noch mehr Geld in die Hand nehmen müssten. Deutschland lehnt eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms ESM über die 500 Milliarden Euro hinaus jedoch bisher ab.
'HÖHERE GELDMAUERN KÖNNEN ZEIT KAUFEN'
Bundesbankpräsident Jens Weidmann äußerte sich skeptisch über eine finanzielle Stärkung des IWF zur Überwindung der Euro-Schuldenkrise. 'Höhere Geldmauern können Zeit kaufen', sagte er am Freitag vor Vertretern des internationalen Bankensektors. 'Aber diese Zeit muss genutzt werde, um die Wurzeln der Krise anzugehen.'
Dem IWF geht es um eine zusätzliche Summe von 600 Milliarden Dollar, von denen 200 Milliarden aus Europa kommen sollen. Derzeit befinden sich 386 Milliarden Dollar in der Kriegskasse. Der Großteil der Krisenhilfen und vorbeugenden Kreditlinien ist in Europa gebunden. Die höhere Schlagkraft des IWF durch mehr Mittel soll aber nicht nur Europa zu gute kommen, sondern der gesamten Welt.
Mexikos Finanzminister José Antonio Meade erklärte am Freitag, es sei zu früh für eine Debatte über konkrete Zahlen. Allgemein wird in dieser Frage in Mexiko kein Durchbruch erwartet.
SCHÄUBLE: KEIN 'KUHHANDEL'
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble werde in Mexiko die Gelegenheit nutzen, die Schritte zur Euro-Stabilisierung und Griechenland-Rettung herauszustellen, hatte es zuvor aus Berlin geheißen. Auf einen 'Kuhhandel' im Streit um eine höhere Schlagkraft des IWF werde sich die Bundesregierung nicht einlassen. Deutschland werde in der G20 darauf pochen, nach dem kurzfristigen Krisenmanagement jetzt mittel- und langfristige Herausforderungen wie das Thema Haushaltssanierungen anzugehen.
Bundesbankpräsident Weidmann plädierte dafür, sich bei der Debatte nicht nur auf die Erhöhung der Finanzmittel für den IWF zu beschränken. 'Man kann die Krise nicht lösen, wenn man nur mit Geld wirft', sagte er am Freitag vor Vertretern des internationalen Bankensektors in Mexiko-Stadt.
Die Länder Europas müssten in der 'erkauften Zeit' die öffentlichen Finanzen konsolidieren, Strukturreformen durchführen und bessere Regeln anwenden', erklärte Weidmann. 'In den vergangenen Monaten haben wir einigen Fortschritt gesehen.' Dennoch hänge der Erfolg von der rigorosen Anwendung der abgestimmten Maßnahmen und Regeln ab. 'Ich persönlich glaube, dass wir dann letztendlich die Krise eindämmen und dass der Euro eine stabile Währung bleibt.'
Unterdessen stellte die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Freitag in Mexiko-Stadt eine Studie zur weltweiten Wirtschaftslage vor. In dem Dokument 'Going for Growth' empfiehlt sie den G20-Staaten, bei der Bekämpfung der Krise vor allem auf Beschäftigung und 'grünes Wachstum' zu setzen./fs/DP/stk
Im Vorfeld der zweitägigen Tagung der G20-Finanzminister sowie Notenbankchefs in Mexiko-Stadt, die am Samstag begann, forderten zahlreiche Länder, die Europäer müssten ihre Beiträge zum IWF erhöhen. Das sei die Voraussetzung dafür, dass auch andere Länder ihren Beitrag leisten würden, um den Schutzwall zu stärken.
EURO-SCHULDENKRISE IM FOKUS
Im Zentrum der Diskussionen in Mexiko-Stadt stehen die Euro-Schuldenkrise und das weitere Vorgehen nach der Einigung über das zweite Rettungspaket für Griechenland. Umstritten ist vor allem, mit wessen Geld die Finanzmittel des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgestockt werden sollen, um gegen die aktuelle und künftige Krisen besser gewappnet zu sein.
G20-Länder wie die USA plädieren dafür, dass die Europäer am Zug seien und selbst noch mehr Geld in die Hand nehmen müssten. Deutschland lehnt eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms ESM über die 500 Milliarden Euro hinaus jedoch bisher ab.
'HÖHERE GELDMAUERN KÖNNEN ZEIT KAUFEN'
Bundesbankpräsident Jens Weidmann äußerte sich skeptisch über eine finanzielle Stärkung des IWF zur Überwindung der Euro-Schuldenkrise. 'Höhere Geldmauern können Zeit kaufen', sagte er am Freitag vor Vertretern des internationalen Bankensektors. 'Aber diese Zeit muss genutzt werde, um die Wurzeln der Krise anzugehen.'
Dem IWF geht es um eine zusätzliche Summe von 600 Milliarden Dollar, von denen 200 Milliarden aus Europa kommen sollen. Derzeit befinden sich 386 Milliarden Dollar in der Kriegskasse. Der Großteil der Krisenhilfen und vorbeugenden Kreditlinien ist in Europa gebunden. Die höhere Schlagkraft des IWF durch mehr Mittel soll aber nicht nur Europa zu gute kommen, sondern der gesamten Welt.
Mexikos Finanzminister José Antonio Meade erklärte am Freitag, es sei zu früh für eine Debatte über konkrete Zahlen. Allgemein wird in dieser Frage in Mexiko kein Durchbruch erwartet.
SCHÄUBLE: KEIN 'KUHHANDEL'
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble werde in Mexiko die Gelegenheit nutzen, die Schritte zur Euro-Stabilisierung und Griechenland-Rettung herauszustellen, hatte es zuvor aus Berlin geheißen. Auf einen 'Kuhhandel' im Streit um eine höhere Schlagkraft des IWF werde sich die Bundesregierung nicht einlassen. Deutschland werde in der G20 darauf pochen, nach dem kurzfristigen Krisenmanagement jetzt mittel- und langfristige Herausforderungen wie das Thema Haushaltssanierungen anzugehen.
Bundesbankpräsident Weidmann plädierte dafür, sich bei der Debatte nicht nur auf die Erhöhung der Finanzmittel für den IWF zu beschränken. 'Man kann die Krise nicht lösen, wenn man nur mit Geld wirft', sagte er am Freitag vor Vertretern des internationalen Bankensektors in Mexiko-Stadt.
Die Länder Europas müssten in der 'erkauften Zeit' die öffentlichen Finanzen konsolidieren, Strukturreformen durchführen und bessere Regeln anwenden', erklärte Weidmann. 'In den vergangenen Monaten haben wir einigen Fortschritt gesehen.' Dennoch hänge der Erfolg von der rigorosen Anwendung der abgestimmten Maßnahmen und Regeln ab. 'Ich persönlich glaube, dass wir dann letztendlich die Krise eindämmen und dass der Euro eine stabile Währung bleibt.'
Unterdessen stellte die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Freitag in Mexiko-Stadt eine Studie zur weltweiten Wirtschaftslage vor. In dem Dokument 'Going for Growth' empfiehlt sie den G20-Staaten, bei der Bekämpfung der Krise vor allem auf Beschäftigung und 'grünes Wachstum' zu setzen./fs/DP/stk