ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Luft wird dünner: Selbst kurzfristig Geld zu leihen, wird für Italien immer teurer. Bei einer Auktion von Geldmarktpapieren mit Laufzeit von zwölf Monaten verlangten Investoren am Mittwoch Zinsen in Höhe von 3,97 Prozent, wie aus Angaben der italienischen Schuldenagentur in Rom hervorgeht. Bei der letzten vergleichbaren Versteigerung am 11. Mai waren es noch 2,34 Prozent gewesen.
Ein Lichtblick: Das Maximalziel von 6,5 Milliarden Euro wurde erreicht, die Nachfrage war mit einer 1,73-fachen Überzeichnung mehr als ausreichend. Doch die nächste Nagelprobe steht bereits am morgigen Donnerstag an, wenn längerlaufende Anleihen versteigert werden sollen.
Italien ist auf dem besten Weg, Spanien als größter Euro-Krisenherd abzulösen: Während Anleger und Euro-Retter vor den Neuwahlen in Griechenland am Wochenende zittern, rückt Italien immer stärker ins Visier der Investoren. Die drittgrößte Volkswirtschaft im Währungsraum droht, in der Rezession zu versinken. Die Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal um 0,8 Prozent im Vergleich zum Schlussquartal 2011. 'Dies erschwert die Haushaltssanierung und lässt die Schulden weniger tragfähig erscheinen', sagt Commerzbank-Expertin Ulrike Rondorf.
Bereits am Tag nach dem Hilferuf Spaniens geriet Italien wieder in den Fokus der Märkte. Die italienischen Staatsanleiherenditen stiegen je nach Laufzeit sogar stärker als in Spanien. 'Die Finanzmarktteilnehmer differenzieren nicht wirklich zwischen Spanien und Italien', sagt Analystin Rondorf. Beide Länder seien mit gravierenden Problemen konfrontiert. Während Spanien vor allem wegen seines maroden Finanzsektors in der Bredouille steckt, kämpft Italien laut Rondorf mit einem 'Produktivitätsdesaster'. Der Reformprozess sei ins Stocken geraten.
Wird Italien einen Rettungsantrag beim EFSF oder später beim ESM stellen? 'Dies wird zu einem beträchtlichen Teil von der weiteren Marktentwicklung abhängen', sagt Rondorf. So würde ein Wahlsieg der Syriza-Partei bei der griechischen Wahl am kommenden Wochenende einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion näher rücken lassen und damit sicherlich die allgemeine Unsicherheit über die Zukunft des Euro anheizen.
Auch die angekündigten Milliardenhilfen für die spanischen Banken haben die Lage an den Anleihemärkten nicht wie erhofft beruhigen können - im Gegenteil. 'Offenbar macht sich bei immer mehr Marktteilnehmern das ungute Gefühl breit, dass Italien im Regen stehen könnte, sollte Spanien unter den Rettungsschirm schlüpfen müssen', erklärt Commerzbank-Analystin Carolin Hecht.
Die nächste Nagelprobe steht Italien bereits bevor: Am morgigen Donnerstag kommen Anleihen mit Laufzeiten bis zu acht Jahren unter den Hammer. Das geplante Volumen ist noch nicht bekannt. Fest steht: Die Nervosität dürfte unmittelbar vor den griechischen Wahlen noch zulegen./hbr/bgf
Ein Lichtblick: Das Maximalziel von 6,5 Milliarden Euro wurde erreicht, die Nachfrage war mit einer 1,73-fachen Überzeichnung mehr als ausreichend. Doch die nächste Nagelprobe steht bereits am morgigen Donnerstag an, wenn längerlaufende Anleihen versteigert werden sollen.
Italien ist auf dem besten Weg, Spanien als größter Euro-Krisenherd abzulösen: Während Anleger und Euro-Retter vor den Neuwahlen in Griechenland am Wochenende zittern, rückt Italien immer stärker ins Visier der Investoren. Die drittgrößte Volkswirtschaft im Währungsraum droht, in der Rezession zu versinken. Die Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal um 0,8 Prozent im Vergleich zum Schlussquartal 2011. 'Dies erschwert die Haushaltssanierung und lässt die Schulden weniger tragfähig erscheinen', sagt Commerzbank-Expertin Ulrike Rondorf.
Bereits am Tag nach dem Hilferuf Spaniens geriet Italien wieder in den Fokus der Märkte. Die italienischen Staatsanleiherenditen stiegen je nach Laufzeit sogar stärker als in Spanien. 'Die Finanzmarktteilnehmer differenzieren nicht wirklich zwischen Spanien und Italien', sagt Analystin Rondorf. Beide Länder seien mit gravierenden Problemen konfrontiert. Während Spanien vor allem wegen seines maroden Finanzsektors in der Bredouille steckt, kämpft Italien laut Rondorf mit einem 'Produktivitätsdesaster'. Der Reformprozess sei ins Stocken geraten.
Wird Italien einen Rettungsantrag beim EFSF oder später beim ESM stellen? 'Dies wird zu einem beträchtlichen Teil von der weiteren Marktentwicklung abhängen', sagt Rondorf. So würde ein Wahlsieg der Syriza-Partei bei der griechischen Wahl am kommenden Wochenende einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion näher rücken lassen und damit sicherlich die allgemeine Unsicherheit über die Zukunft des Euro anheizen.
Auch die angekündigten Milliardenhilfen für die spanischen Banken haben die Lage an den Anleihemärkten nicht wie erhofft beruhigen können - im Gegenteil. 'Offenbar macht sich bei immer mehr Marktteilnehmern das ungute Gefühl breit, dass Italien im Regen stehen könnte, sollte Spanien unter den Rettungsschirm schlüpfen müssen', erklärt Commerzbank-Analystin Carolin Hecht.
Die nächste Nagelprobe steht Italien bereits bevor: Am morgigen Donnerstag kommen Anleihen mit Laufzeiten bis zu acht Jahren unter den Hammer. Das geplante Volumen ist noch nicht bekannt. Fest steht: Die Nervosität dürfte unmittelbar vor den griechischen Wahlen noch zulegen./hbr/bgf