STUTTGART (dpa-AFX) - Das erst vor rund einem Jahr gestartete Gemeinschaftsunternehmen des Pharmagroßhändlers Celesio mit dem US-Konzern Medco Health Solutions ist geplatzt. Das erklärten die beiden Konzerne am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung. Das gescheiterte Joint Venture ist beispielhaft für den Wettbewerbsdruck und die Versuche neuer Geschäftsmodelle auf dem nicht nur hierzulande von Kostendruck und Reformen geschüttelten Gesundheitsmarkt.
Die beiden einstigen Partner gehen künftig getrennte Wege. Dafür tritt der Stuttgarter Celesio-Konzern seinen 50-prozentigen Anteil an Medco Celesio B.V. mit Sitz in Amsterdam ab. Die Firma war erst Mitte 2010 gegründet worden - als europaweites Vorhaben, das in Deutschland starten sollte. Ziel des Gemeinschaftsunternehmens war es gewesen, die Lücke zwischen stationärer und häuslicher Versorgung bei Patienten mit chronischen Krankheiten zu schließen. Schätzungen zufolge entfallen etwa 80 Prozent aller Ausgaben im Gesundheitssystem auf Menschen, die chronische Leiden haben - darunter vor allem Alte.
Das Geschäftsmodell war folgendes: Als Dienstleister hatte Medco Celesio die Patientendaten von Krankenkassen anonym analysieren wollen, um damit Einsparpotenziale auszumachen. Ein großer Punkt dabei ist die unzureichende oder falsche Einnahme von Medikamenten. Mit den analysierten Verbesserungsvorschlägen hätte das Joint Venture dann die Belieferung mit Medikamenten angeboten und darüber hinaus auch eine Patientenbetreuung über Call-Center-Beratung und per Hausbesuch.
Das Geschäftsmodell vereinte also Aufgaben, die aktuell Ärzte, Apotheker oder Pflegedienste wahrnehmen. Mit dem System aus einer Hand hätten die Krankenkassen sparen können - so die Idee. Wie aus der Branche verlautete, fanden sich aber auf dem zentralen Startmarkt Deutschland keine Kunden. Die Partner zogen also die Reißleine, damit nicht noch mehr Geld verbrannt wird, ohne dass ein Erfolg absehbar ist.
Wie die beiden Seiten mitteilten, werde Medco die Aufgaben des Joint Ventures 'in vollem Umfang' fortführen. Auch Celesio teilte mit, dass der Konzern weiter daran glaube, mit neuen Dienstleistungen für Patienten mit chronischen oder komplexen Krankheiten Geld verdienen zu können. 'Da Celesio in diesem Bereich gute Wachstumsperspektiven sieht, werden die dort bestehenden Geschäftsaktivitäten fortgeführt', schrieb das Unternehmen./loh/DP/jha/
Die beiden einstigen Partner gehen künftig getrennte Wege. Dafür tritt der Stuttgarter Celesio-Konzern seinen 50-prozentigen Anteil an Medco Celesio B.V. mit Sitz in Amsterdam ab. Die Firma war erst Mitte 2010 gegründet worden - als europaweites Vorhaben, das in Deutschland starten sollte. Ziel des Gemeinschaftsunternehmens war es gewesen, die Lücke zwischen stationärer und häuslicher Versorgung bei Patienten mit chronischen Krankheiten zu schließen. Schätzungen zufolge entfallen etwa 80 Prozent aller Ausgaben im Gesundheitssystem auf Menschen, die chronische Leiden haben - darunter vor allem Alte.
Das Geschäftsmodell war folgendes: Als Dienstleister hatte Medco Celesio die Patientendaten von Krankenkassen anonym analysieren wollen, um damit Einsparpotenziale auszumachen. Ein großer Punkt dabei ist die unzureichende oder falsche Einnahme von Medikamenten. Mit den analysierten Verbesserungsvorschlägen hätte das Joint Venture dann die Belieferung mit Medikamenten angeboten und darüber hinaus auch eine Patientenbetreuung über Call-Center-Beratung und per Hausbesuch.
Das Geschäftsmodell vereinte also Aufgaben, die aktuell Ärzte, Apotheker oder Pflegedienste wahrnehmen. Mit dem System aus einer Hand hätten die Krankenkassen sparen können - so die Idee. Wie aus der Branche verlautete, fanden sich aber auf dem zentralen Startmarkt Deutschland keine Kunden. Die Partner zogen also die Reißleine, damit nicht noch mehr Geld verbrannt wird, ohne dass ein Erfolg absehbar ist.
Wie die beiden Seiten mitteilten, werde Medco die Aufgaben des Joint Ventures 'in vollem Umfang' fortführen. Auch Celesio teilte mit, dass der Konzern weiter daran glaube, mit neuen Dienstleistungen für Patienten mit chronischen oder komplexen Krankheiten Geld verdienen zu können. 'Da Celesio in diesem Bereich gute Wachstumsperspektiven sieht, werden die dort bestehenden Geschäftsaktivitäten fortgeführt', schrieb das Unternehmen./loh/DP/jha/