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ROUNDUP: Griechenland und Banken arbeiten an Schuldenschnitt-Kompromiss

Veröffentlicht am 26.01.2012, 22:04
ATHEN/WASHINGTON (dpa-AFX) - Griechenland und seine privaten Geldgeber arbeiten weiter mit Hochdruck an einer Kompromisslösung zum geplanten Schuldenschnitt für das pleitebedrohte Land. Der Chef des Internationalen Bankenverbandes (IIF), Charles Dallara, traf am Donnerstagabend mit Regierungschef Lucas Papademos und Finanzminister Evangelos Venizelos zusammen. Athen sei optimistisch, dass die Gespräche über den Schuldenschnitt bis zum Wochenende oder spätestens Anfang kommender Woche abgeschlossen werden können, hieß es seitens des Finanzministeriums.

Wie die 'Financial Times Deutschland' (Freitagsausgabe) berichtete, wollen sich die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone möglicherweise am Montagabend treffen, um über die Umschuldung Griechenlands und das nächste Hilfsprogramm zu beraten. In der Umgebung von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hieß es laut Zeitung, ein solches Treffen unmittelbar nach dem regulären EU-Gipfel am Montagnachmittag sei nicht ausgeschlossen. Die Beratungen darüber dauerten an. Deutschland und Frankreich seien zurückhaltend, weil sie eine Konzentration auf das Thema Wachstum befürworten, um das es beim EU-Gipfel geht. Offiziell argumentiere die Bundesregierung damit, dass der Bericht der 'Troika' zu Griechenland noch nicht vorliegt.

STREITPUNKT BLEIBEN ZINSEN FÜR NEUE ANLEIHEN

Der angestrebte freiwillige Forderungsverzicht der privaten Gläubiger soll Griechenlands Schulden um rund 100 Milliarden Euro drücken. Streitpunkt sind aber nach wie vor die Zinsen für neue, langfristige Anleihen. Die Banken und andere Gläubiger wollen bislang nicht weniger als vier Prozent im Durchschnitt. Der IWF und wichtige EU-Staaten verlangen für die neuen Anleihen dagegen einen Zinssatz von maximal 3,5 Prozent, weil sonst die Last für Griechenland immer noch zu groß sei.

Dallara und die Banken, die er vertritt, sollen aber nun einen leicht besseren Vorschlag zu den Zinsen der neuen Anleihen machen, die die alten griechischen Staatsanleihen ersetzen sollen. Nach Informationen aus griechischen Bankquellen soll Dallara einen Zinssatz von 3,8 Prozent vorschlagen.

BANKEN BESTEHEN AUF BRITISCHEM RECHT

Zudem wollen die Banken sicher sein, dass für die neuen Anleihen britisches Recht gelten soll. Damit wollen sich die Banken absichern, dass Griechenland in Zukunft nicht mehr mit einer Zwangsumschuldung drohen kann. Athen hatte bereits vergangene Woche damit gedroht, sollten nicht alle Banken am Schuldenschnitt teilnehmen, sie dazu gesetzlich zu zwingen.

Selbst wenn eine Absichtserklärung über einen Schuldenschnitt zustandekommt, bedeutet das aber noch keinen endgültigen Erfolg für die dringend benötigte Umschuldung. Denn es steht noch nicht fest, wieviele Investoren sich tatsächlich daran beteiligen. Vor diesem Hintergrund könnte die EZB ins Spiel kommen, die riesige Mengen griechischer Anleihen gekauft hat und damit ihrerseits einer der größten Gläubiger Athens ist.

IWF BESTREITET BEITRAG VON EZB VERLANGT ZU HABEN

Derweil bestritt der Internationale Währungsfonds (IWF), er habe von der Europäische Zentralbank (EZB) einen Beitrag zum Schuldenschnitt verlangt. Die Notenbank sei nicht gebeten worden, 'eine spezifische Rolle' dabei zu spielen, die griechischen Schulden auf 120 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu reduzieren, teilte die Institution in Washington mit. Die 'Financial Times' hatte am Mittwoch berichtet, der IWF habe die EZB gedrängt, sich am Schuldenschnitt Athens zu beteiligen.

Der Vorsitzende der Eurogruppe, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker, schloss nicht aus, dass neben den privaten Gläubigern auch die EZB und die Euro-Staaten Griechenland Schulden erlassen müssen. Solche Lösungsvorschläge halte er 'nicht für völlig absurd', sagte Juncker dem 'Handelsblatt' (Freitagausgabe). 'Es wäre aber absurd, sie jetzt öffentlich zu kommentieren.'

Parallel zu den zähen Schuldenschnitt-Verhandlungen läuft auch eine neue gründliche Kontrolle der griechischen Finanzen: Experten der EU, des IWF und der Europäischen Zentralbank (EZB) stellten nach den ersten Inspektionen erneut Verspätungen bei den Reformen fest. Sie fordern weitere harte Sparmaßnahmen und eine beschleunigte Verschlankung des griechischen Staates./tt/DP/wiz



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