BRÜSSEL/ATHEN (dpa-AFX) - Erstmals seit dem Machtwechsel in Athen haben von der griechischen Regierung entsandte Fachleute wieder mit den Geldgebern über den Sparkurs und Reformen gesprochen. Ziel ist es, das verlängerte Rettungsprogramm bis Ende April abzuschließen, damit dann weitere Milliardenhilfen für das pleitebedrohte Krisenland fließen können. Nach Amtsübernahme der Links-Rechts-Regierung von Premier Alexis Tsipras Ende Januar hatte wochenlange Funkstille geherrscht.
"Unser gemeinsames Ziel ist es, dass die Gespräche erfolgreich sind", sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Mittwoch. Sie machte keine Angaben zu Inhalten, Teilnehmern und weiteren Terminen. "Es ist wichtig, dass die Gespräche in unpolitischer Atmosphäre stattfinden." Am Tisch sitzen Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Kommission. Früher war die Dreiergruppe der Geldgeber als "Troika" aufgetreten - mit Rücksicht auf Athen wird inzwischen auf diese Bezeichnung verzichtet. Athen spricht von Vertretern der Institutionen. Nach Athener Regierungsangaben ist auch der Eurorettungsfonds ESM in die Verhandlungen mit einbezogen. Auf Seiten der Geldgeber stehen noch insgesamt 7,2 Milliarden Euro bereit, die an Athen fließen können.