MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Einführung der Präimplantationsdiagnostik (PID) könnte laut der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) noch mindestens ein Jahr dauern. 'Es ist zu befürchten, dass die Verordnung, die die Präimplantationsdiagnostik regeln soll, nicht mehr vor der Bundestagswahl 2013 verabschiedet wird', sagte Professor Klaus Diedrich vom Universitätsklinikum Lübeck laut einer DGGG-Mitteilung anlässlich eines Kongresses in München. Grund sei vor allem Streit über die Zuständigkeiten der geplanten PID-Ethikkommissionen.
Vorgesehen sei eigentlich eine Ethikkommission pro Bundesland gewesen. Die Bundesärztekammer halte dies aber für eine nicht praktikable Lösung und schlage dagegen drei Kommissionen für ganz Deutschland vor. Diese Frage sei zunächst in den Ländern zu klären, bevor die PID vom Kabinett in Berlin verabschiedet werden könne. Diedrich vermutet, dass PID-Gegner den Prozess in die Länge ziehen wollen, um die in einigen Bundesländern kritisierte Methode möglichst lang aufzuhalten.
'Für die betroffenen Paare, die nach künstlicher Befruchtung eine genetische Untersuchung des Embryos wünschen, ist das eine schlimme Situation', meinte Diedrich. Betroffenen Paaren bleibe momentan nur der Weg in die europäischen Nachbarländer, in denen die PID erlaubt ist.
Vor gut einem Jahr hatte der Bundestag quer durch alle Parteien die begrenzte PID-Zulassung beschlossen. Sie soll vermeiden, dass bei künstlicher Befruchtung schwere Erbkrankheiten weitergegeben werden. Die im Reagenzglas erzeugten Embryonen werden deshalb vor der Einpflanzung in den Mutterleib auf mögliche Gendefekte untersucht.
Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums hatte noch am Montag gesagt, die Verordnung werde 'noch im Herbst' dem Bundeskabinett vorgelegt. Die Verordnung zur Präimplantationsdiagnostik ist auch Thema beim 59. Kongress der DGGG, der bis Samstag (13. Oktober) in München stattfindet./scb/DP/stb
Vorgesehen sei eigentlich eine Ethikkommission pro Bundesland gewesen. Die Bundesärztekammer halte dies aber für eine nicht praktikable Lösung und schlage dagegen drei Kommissionen für ganz Deutschland vor. Diese Frage sei zunächst in den Ländern zu klären, bevor die PID vom Kabinett in Berlin verabschiedet werden könne. Diedrich vermutet, dass PID-Gegner den Prozess in die Länge ziehen wollen, um die in einigen Bundesländern kritisierte Methode möglichst lang aufzuhalten.
'Für die betroffenen Paare, die nach künstlicher Befruchtung eine genetische Untersuchung des Embryos wünschen, ist das eine schlimme Situation', meinte Diedrich. Betroffenen Paaren bleibe momentan nur der Weg in die europäischen Nachbarländer, in denen die PID erlaubt ist.
Vor gut einem Jahr hatte der Bundestag quer durch alle Parteien die begrenzte PID-Zulassung beschlossen. Sie soll vermeiden, dass bei künstlicher Befruchtung schwere Erbkrankheiten weitergegeben werden. Die im Reagenzglas erzeugten Embryonen werden deshalb vor der Einpflanzung in den Mutterleib auf mögliche Gendefekte untersucht.
Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums hatte noch am Montag gesagt, die Verordnung werde 'noch im Herbst' dem Bundeskabinett vorgelegt. Die Verordnung zur Präimplantationsdiagnostik ist auch Thema beim 59. Kongress der DGGG, der bis Samstag (13. Oktober) in München stattfindet./scb/DP/stb