NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die hohen Benzinpreise lasten zusehends auf der Stimmung der deutschen Verbraucher. Das GfK-Konsumklima sinkt um 0,2 Punkte auf 5,6 Zähler, wie die Marktforscher am Freitag in Nürnberg mitteilten. Zudem wurde der Vormonatswert um 0,1 Punkte auf 5,8 Zähler nach unten korrigiert. Während die Konjunkturzuversicht zulegte, gaben die Einkommenserwartungen und insbesondere die Anschaffungsneigung nach.
'In den Köpfen der Verbraucher setzt sich offenbar die Erkenntnis durch, dass in Deutschland eine Rezession verhindert werden kann und die Auftriebskräfte im Inland zunehmend die Oberhand gewinnen', begründet die GfK die günstigeren Konjunkturaussichten. Demgegenüber dämpften steigende Energiepreise und daraus resultierende Inflationsängste die Kaufkraft der Verbraucher.
SPRITPREISE BELASTEN
'Die Benzinpreise lasten nicht nur auf der Kaufkraft - sie führen auch dazu, dass die Angst vor Inflation zunimmt', sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Die rekordhohen Spritpreise hatten unlängst - nicht nur in Deutschland - eine intensive Debatte ausgelöst. Während Staaten wie die USA oder Großbritannien über die Freigabe ihrer strategischen Ölreserven nachdenken, wird in Deutschland über eine stärkere Kontrolle der Kraftstoffpreise diskutiert.
'Gerade die deutschen Verbraucher reagieren sehr sensibel auf die Preise für Benzin und Diesel', erläuterte Bürkl. Einen wichtigen Grund hierfür sieht der GfK-Experte in der großen Aufmerksamkeit, den die Kraftstoffpreise auf sich ziehen. 'Es handelt sich um einen sehr öffentlichen Preis, den die Konsumenten beim passieren einer Tankstelle regelmäßig wahrnehmen.' Mit Ausnahme der hohen Öl- und Spritpreise sei es an der Preisfront jedoch recht ruhig, schränkte Bürkl ein.
SCHULDENKRISE WENIGER PRÄSENT
Dennoch sieht die GfK ein gewisses Risiko für den privaten Konsum: 'Sollte sich Benzin und Diesel weiter verteuern, könnte dies die Verbraucherstimmung und damit die Binnennachfrage belasten. Eine akute Gefahr besteht allerdings nicht.' Auch ihre Prognose für das Konsumwachstum in diesem Jahr hält die GfK aufrecht. Die Marktforscher gehen von einem Wachstum des Verbrauchs um ein Prozent aus.
Die europäische Schuldenkrise sei bei den Konsumenten unterdessen etwas in den Hintergrund gerückt. 'Dies dürfte nicht zuletzt an der geglückten Umschuldung Griechenlands und dem zweiten Hilfspaket für Athen liegen', meint Bürkl. Zudem sei die Krise in den Medien nicht mehr ganz so präsent als noch vor wenigen Monaten. 'Die Darstellung in den Medien ist für die Wahrnehmung bei den Verbrauchern natürlich entscheidend.' Entsprechend hätten die Konsumenten zuletzt etwas mehr Zuversicht in die konjunkturelle Entwicklung gefasst.
Die Daten im Überblick:
^ Mai Prognose April März
Konsumklima 5,6 5,9 5,8r 5,9
Konjunkturerwartungen - - 8,5 7,2
Einkommenserwartungen - - 33,0 34,3
Anschaffungsneigung - - 27,6 38,6°
(r=revidiert; Angaben in Punkten)
/bgf/jkr
'In den Köpfen der Verbraucher setzt sich offenbar die Erkenntnis durch, dass in Deutschland eine Rezession verhindert werden kann und die Auftriebskräfte im Inland zunehmend die Oberhand gewinnen', begründet die GfK die günstigeren Konjunkturaussichten. Demgegenüber dämpften steigende Energiepreise und daraus resultierende Inflationsängste die Kaufkraft der Verbraucher.
SPRITPREISE BELASTEN
'Die Benzinpreise lasten nicht nur auf der Kaufkraft - sie führen auch dazu, dass die Angst vor Inflation zunimmt', sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Die rekordhohen Spritpreise hatten unlängst - nicht nur in Deutschland - eine intensive Debatte ausgelöst. Während Staaten wie die USA oder Großbritannien über die Freigabe ihrer strategischen Ölreserven nachdenken, wird in Deutschland über eine stärkere Kontrolle der Kraftstoffpreise diskutiert.
'Gerade die deutschen Verbraucher reagieren sehr sensibel auf die Preise für Benzin und Diesel', erläuterte Bürkl. Einen wichtigen Grund hierfür sieht der GfK-Experte in der großen Aufmerksamkeit, den die Kraftstoffpreise auf sich ziehen. 'Es handelt sich um einen sehr öffentlichen Preis, den die Konsumenten beim passieren einer Tankstelle regelmäßig wahrnehmen.' Mit Ausnahme der hohen Öl- und Spritpreise sei es an der Preisfront jedoch recht ruhig, schränkte Bürkl ein.
SCHULDENKRISE WENIGER PRÄSENT
Dennoch sieht die GfK ein gewisses Risiko für den privaten Konsum: 'Sollte sich Benzin und Diesel weiter verteuern, könnte dies die Verbraucherstimmung und damit die Binnennachfrage belasten. Eine akute Gefahr besteht allerdings nicht.' Auch ihre Prognose für das Konsumwachstum in diesem Jahr hält die GfK aufrecht. Die Marktforscher gehen von einem Wachstum des Verbrauchs um ein Prozent aus.
Die europäische Schuldenkrise sei bei den Konsumenten unterdessen etwas in den Hintergrund gerückt. 'Dies dürfte nicht zuletzt an der geglückten Umschuldung Griechenlands und dem zweiten Hilfspaket für Athen liegen', meint Bürkl. Zudem sei die Krise in den Medien nicht mehr ganz so präsent als noch vor wenigen Monaten. 'Die Darstellung in den Medien ist für die Wahrnehmung bei den Verbrauchern natürlich entscheidend.' Entsprechend hätten die Konsumenten zuletzt etwas mehr Zuversicht in die konjunkturelle Entwicklung gefasst.
Die Daten im Überblick:
^ Mai Prognose April März
Konsumklima 5,6 5,9 5,8r 5,9
Konjunkturerwartungen - - 8,5 7,2
Einkommenserwartungen - - 33,0 34,3
Anschaffungsneigung - - 27,6 38,6°
(r=revidiert; Angaben in Punkten)
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