SAN DIEGO - (dpa-AFX) - Der US-Gentechnik-Spezialist Illumina greift zur Giftpille und wehrt sich mit der Ausgabe neuer Aktien gegen das feindliche Übernahmeangebot des Schweizer Pharmakonzerns Roche . Illumina-Aktionäre erhalten als Dividende für jede Aktie ein Kaufrecht für eine Vorzugsaktie, teilte der Konzern am Donnerstag in San Diego mit. Mit dieser Giftpille wollen die Amerikaner die Übernahmeofferte der Schweizer verhindern.
Roche will sein Diagnostikgeschäft mit dem Kauf von Illumina in den USA noch stärker auf die Gentechnik ausrichten. Für 5,7 Milliarden Dollar will der Konzern aus Basel die Firma schlucken. Eine Aufstockung der Offerte, über die am Markt bereits heftig spekuliert wird, hatte Roche-Chef Severin Schwan am Mittwoch ausgeschlossen. 'Wir haben nicht vor, den Preis zu erhöhen', sagte Schwan in einer Telefonkonferenz. Roche habe sich in den vergangenen Wochen wiederholt darum bemüht, Übernahmeverhandlungen aufzunehmen. Das Illumina-Management zeigte Roche aber die kalte Schulter. Investoren stellen sich bereits auf einen langwierigen und erneut zähen Übernahmekampf ein.
ROCHE HAT ROUTINE MIT LANGWIERIGEN ÜBERNAHMEGEFECHTEN
Nach Einschätzung von Analysten ist Illumina ein Schlüssel für die Weiterentwicklung der Roche-Strategie. Der Schweizer Konzern will seine Stellung in der molekularen Diagnostik mit dem Spezialgebiet Personalisierte Medizin festigen. Die Analyse des menschlichen Erbgutes ermöglicht es Roche, die teure Forschung effizienter zu machen und neue Medikamente gezielter und auch kostengünstiger zu testen.
Die Schweizer haben mit langwierigen Übernahmegefechten durchaus Routine. Das aggressive Vorgehen hat sich vor drei Jahren beim Kauf der Diagnostik-Firma Ventana schon einmal ausgezahlt. Die Schweizer mussten zum Schluss allerdings ihre ursprüngliche Offerte um 19 Prozent aufstocken. Auch bei der kompletten Übernahme der Biotech-Tochter Genentech musste Roche letztendlich das ursprüngliche Angebot nachbessern.
Die Illumina-Aktie hatte am Mittwoch an der US-Börse bis Handelsschluss um rund 46 Prozent zugelegt und schloss mit 55,15 US-Dollar deutlich über dem von Roche gebotenen Preis von 44,50 Dollar. Ende Februar befanden sich knapp 52 Prozent der Illumina-Anteile in den Händen von Finanzgesellschaften. Größte Aktionäre waren damals Fidelity mit fast 15 Prozent, T. Rowe Price mit gut 10 Prozent, Blackrock mit 7,4 Prozent, Sands Capital mit 7,1 Prozent sowie Morgan Stanley mit 6,5 Prozent./ep/she/tw
Roche will sein Diagnostikgeschäft mit dem Kauf von Illumina in den USA noch stärker auf die Gentechnik ausrichten. Für 5,7 Milliarden Dollar will der Konzern aus Basel die Firma schlucken. Eine Aufstockung der Offerte, über die am Markt bereits heftig spekuliert wird, hatte Roche-Chef Severin Schwan am Mittwoch ausgeschlossen. 'Wir haben nicht vor, den Preis zu erhöhen', sagte Schwan in einer Telefonkonferenz. Roche habe sich in den vergangenen Wochen wiederholt darum bemüht, Übernahmeverhandlungen aufzunehmen. Das Illumina-Management zeigte Roche aber die kalte Schulter. Investoren stellen sich bereits auf einen langwierigen und erneut zähen Übernahmekampf ein.
ROCHE HAT ROUTINE MIT LANGWIERIGEN ÜBERNAHMEGEFECHTEN
Nach Einschätzung von Analysten ist Illumina ein Schlüssel für die Weiterentwicklung der Roche-Strategie. Der Schweizer Konzern will seine Stellung in der molekularen Diagnostik mit dem Spezialgebiet Personalisierte Medizin festigen. Die Analyse des menschlichen Erbgutes ermöglicht es Roche, die teure Forschung effizienter zu machen und neue Medikamente gezielter und auch kostengünstiger zu testen.
Die Schweizer haben mit langwierigen Übernahmegefechten durchaus Routine. Das aggressive Vorgehen hat sich vor drei Jahren beim Kauf der Diagnostik-Firma Ventana schon einmal ausgezahlt. Die Schweizer mussten zum Schluss allerdings ihre ursprüngliche Offerte um 19 Prozent aufstocken. Auch bei der kompletten Übernahme der Biotech-Tochter Genentech
Die Illumina-Aktie hatte am Mittwoch an der US-Börse bis Handelsschluss um rund 46 Prozent zugelegt und schloss mit 55,15 US-Dollar deutlich über dem von Roche gebotenen Preis von 44,50 Dollar. Ende Februar befanden sich knapp 52 Prozent der Illumina-Anteile in den Händen von Finanzgesellschaften. Größte Aktionäre waren damals Fidelity mit fast 15 Prozent, T. Rowe Price mit gut 10 Prozent, Blackrock mit 7,4 Prozent, Sands Capital mit 7,1 Prozent sowie Morgan Stanley