ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das hochverschuldete Euro-Land Italien steht angesichts immer höherer Refinanzierungskosten weiter unter Druck. Zwar wurde eine Auktion neuer Staatsanleihen am Dienstag an den Finanzmärkten erleichtert aufgenommen. Grund: Die Nachfrage war robust, der gefürchtete Käuferstreik blieb aus. Gleichwohl muss Italien immer höhere Zinsen zahlen, um die Titel bei den Investoren unterzubringen.
Nach Zahlen der nationalen Notenbank nahm der italienische Staat mit drei Anleihe-Auktionen insgesamt 7,5 Milliarden Euro ein. Die Summe lag am oberen Ende der geplanten Spanne von 5,5 bis 8,0 Milliarden Euro. Die neuen Papiere laufen bis 2014, 2020 und 2022. Die Renditen stiegen in allen Laufzeiten kräftig an und lagen allesamt deutlich über der kritischen Grenze von sieben Prozent. Bei diesem Zinsniveau mussten die Euro-Länder Griechenland, Irland und Portugal mit Finanzhilfen gerettet werden. Besonders tief musste Italien im kurzen Bereich in die Tasche greifen. Hier stieg die Rendite mit 7,89 Prozent auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro und gefährlich nah an die Schwelle von acht Prozent.
An den Finanzmärkten wurden die Ergebnisse dennoch erleichtert aufgenommen. Sowohl der Euro als auch die Aktienmärkte reagierten mit deutlichen Aufschlägen, die bis zum Nachmittag aber nicht gehalten werden konnten. Auch Experten zeigten sich in ersten Reaktionen erleichtert, verwiesen aber auch auf die immens hohen Zinskosten Italiens. Italien sei 'mit einem blauen Auge' davongekommen, sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf mit Verweis auf die robuste Nachfrage. Die Renditen seien mittlerweile aber auf ein Niveau gestiegen, dass langfristig nicht tragbar sei. 'Ein größerer Unfall konnte vermieden werden', resümierte auch Commerzbank-Experte Rainer Guntermann.
Die Nachfrage nach den Staatsanleihen war unter dem Strich besser als bei vergleichbaren Auktionen in den Vormonaten. Dennoch reflektieren die hohen Zinsen, die Italien insbesondere für kurzfristiges Kapital zahlen muss, das derzeit starke Misstrauen der Investoren gegenüber dem südeuropäischen Land. Unlängst war die Zinskurve in Italien sogar zeitweise invers - das heißt, die Renditen nahmen mit zunehmender Laufzeit ab. Diese Lage hat sich zuletzt etwas entspannt, allerdings noch nicht vollständig normalisiert./bgf/hbr
Nach Zahlen der nationalen Notenbank nahm der italienische Staat mit drei Anleihe-Auktionen insgesamt 7,5 Milliarden Euro ein. Die Summe lag am oberen Ende der geplanten Spanne von 5,5 bis 8,0 Milliarden Euro. Die neuen Papiere laufen bis 2014, 2020 und 2022. Die Renditen stiegen in allen Laufzeiten kräftig an und lagen allesamt deutlich über der kritischen Grenze von sieben Prozent. Bei diesem Zinsniveau mussten die Euro-Länder Griechenland, Irland und Portugal mit Finanzhilfen gerettet werden. Besonders tief musste Italien im kurzen Bereich in die Tasche greifen. Hier stieg die Rendite mit 7,89 Prozent auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro und gefährlich nah an die Schwelle von acht Prozent.
An den Finanzmärkten wurden die Ergebnisse dennoch erleichtert aufgenommen. Sowohl der Euro als auch die Aktienmärkte reagierten mit deutlichen Aufschlägen, die bis zum Nachmittag aber nicht gehalten werden konnten. Auch Experten zeigten sich in ersten Reaktionen erleichtert, verwiesen aber auch auf die immens hohen Zinskosten Italiens. Italien sei 'mit einem blauen Auge' davongekommen, sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf mit Verweis auf die robuste Nachfrage. Die Renditen seien mittlerweile aber auf ein Niveau gestiegen, dass langfristig nicht tragbar sei. 'Ein größerer Unfall konnte vermieden werden', resümierte auch Commerzbank-Experte Rainer Guntermann.
Die Nachfrage nach den Staatsanleihen war unter dem Strich besser als bei vergleichbaren Auktionen in den Vormonaten. Dennoch reflektieren die hohen Zinsen, die Italien insbesondere für kurzfristiges Kapital zahlen muss, das derzeit starke Misstrauen der Investoren gegenüber dem südeuropäischen Land. Unlängst war die Zinskurve in Italien sogar zeitweise invers - das heißt, die Renditen nahmen mit zunehmender Laufzeit ab. Diese Lage hat sich zuletzt etwas entspannt, allerdings noch nicht vollständig normalisiert./bgf/hbr