😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Italien refinanziert sich günstiger - Lage bei Banken bleibt angespannt

Veröffentlicht am 28.12.2011, 14:54
FRANKFURT (dpa-AFX) - Hoffnung für die von der Schuldenkrise gebeutelte Euro-Zone: Italien hat am Mittwoch wie kürzlich Spanien zu deutlich geringeren Zinsen als zuletzt frisches Kapital auf dem Geldmarkt eingesammelt. Bei einer Auktion sechsmonatiger Anleihen halbierte sich die zu zahlende Rendite von 6,5 Prozent im November auf 3,25 Prozent, wie die nationale Schuldenagentur in Rom mitteilte. Auch eine zweite Emission verlief günstiger. Insgesamt sammelte der italienische Staat gut 10,7 Milliarden Euro ein. Der erfreuliche Verlauf der Geschäfte beflügelte auch den deutschen Aktienmarkt.

Die Sanierung der italienischen Staatsfinanzen sollte im Mittelpunkt einer von Regierungschef Mario Monti für den Nachmittag anberaumten Kabinettssitzung stehen. Medienberichten zufolge sollte es bei dem Treffen unter anderem um Maßnahmen zur Ankurbelung der von Rezession bedrohten Wirtschaft des hoch verschuldeten Euro-Landes gehen.

Das Misstrauen der Banken untereinander ist weiterhin groß: Die eintägigen Einlagen der Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB), die sogenannten Übernacht-Einlagen, kletterten abermals stark. Sie erhöhten sich um rund 40 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 452 Milliarden Euro. Normalerweise meiden Banken die Möglichkeit, bei der Notenbank kurzfristig Geld zu parken, da die Konditionen ungünstig sind. Wegen der Krise funktioniert der Geldhandel zwischen den Instituten aber nicht wie gewohnt.

Zudem hinterlegen die Geldhäuser offensichtlich einen Teil der jüngsten Geldflut der EZB wieder bei der Notenbank, um sich zum Beispiel dafür zu rüsten, dass sie allein im ersten Quartal 2012 in großem Stil Anleihen tilgen müssen. Geschäftsbanken der Eurozone hatten sich in der vergangenen Woche von der EZB die Rekordsumme von fast 500 Milliarden Euro für den außergewöhnlich langen Zeitraum von drei Jahren geliehen.

Bundesbankpräsident Jens Weidmann rechtfertigte diese Sondermaßnahme zur Stützung gebeutelter Banken. 'Es ist eine ungewöhnliche Maßnahme, auch in dieser Höhe. Sie dient dazu, den Kreditfluss in die Wirtschaft in Gang zu halten', sagte Weidmann in einem vorab veröffentlichten Interview mit dem Magazin 'Stern'. 'Das ist keine Staatsfinanzierung. Es ist eine Überbrückungshilfe für die Banken, die erst dann wieder gefestigt dastehen können, wenn die Staatsschuldenkrise überwunden ist', sagte Weidmann.

Der Bundesbankpräsident erneuerte zugleich seine Ablehnung gegen stärkere Eingriffe der Notenbanken zur Lösung der Schuldenkrise im Euroraum: 'Wir kriegen die Krise nur in den Griff, wenn wir, nochmals, bei den Ursachen ansetzen: Wettbewerbsfähigkeit und Staatsverschuldung.'

Insgesamt sehe er 'keinen Grund, in Panik zu verfallen', sagte Deutschlands oberster Währungshüter: 'Der Euro ist eine stabile Währung. Wir haben in Deutschland ein relativ robustes Wachstum, die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie schon lange nicht mehr. Wir gehen davon aus, dass die Einkommen der privaten Haushalte nächstes Jahr um rund drei Prozent steigen. Da kann man doch nicht so tun, als ob die Welt untergeht.' Gerüchte, wonach die Bundesbank an einer Rückkehr zur D-Mark arbeite und bereits neue D-Mark-Scheine bunkere, seien 'wirklich abstrus', betonte Weidmann in dem 'Stern'-Interview./ben/bgf/DP/bgf

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.