😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: IWF warnt vor Kollaps des internationalen Finanzsystems

Veröffentlicht am 10.10.2012, 09:35
Aktualisiert 10.10.2012, 09:36
TOKIO (dpa-AFX) - Das zögerliche Handeln der europäischen Regierungen gegen die Schuldenkrise führt die globalen Finanzmärkte laut dem IWF an den Rand des Zusammenbruchs. 'Das Vertrauen ins Weltfinanzsystem ist sehr brüchig geworden', warnt der Internationale Währungsfonds in einer neuen Analyse. Das geringe Tempo bei der Stabilisierung des Bankensektors sowie bei nötigen Reformen habe eine gefährliche Kapitalflucht aus Europas Krisenstaaten begünstigt. 'Es droht eine böse Abwärtspirale', sagte der Chef der IWF-Kapitalmarktabteilung, José Viñals, bei der Vorstellung des Berichts am Mittwoch in Tokio.

Obwohl die europäischen Gesetzgeber bereits wichtige Fortschritte gemacht hätten, 'ist die Agenda entscheidend unvollständig', heißt es in dem sogenannten Globalen Finanzstabilitätsreports der Institution. Das verängstige Investoren und befördere die Angst vor dem Zerfall der Währungsunion und einen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Allein aus Spanien hätten Anleger bis zum vergangenen Juni binnen eines Jahres fast 300 Milliarden Euro abgezogen und aus Italien mehr als 230 Milliarden. Das Geld flösse in stabilere europäische Länder in vermeintlich sichere Häfen wie den USA und Japan.

Konsequenz sei eine finanzielle und ökonomische Spaltung zwischen den armen und reichen Ländern der Eurozone, die extrem ungewöhnlich für eine Währungsunion sei, sagte Viñals. Die Entwicklung könne zu einer neuen Kreditklemme in Europa mit globalen Folgen führen. Im schlimmsten Fall müssten die Großbanken der Eurozone ihre Bilanzen insgesamt zwischen 2,8 und 4,5 Milliarden Dollar verkürzen. Die Kreditvergabe in den Krisenländern könnte dadurch bis Ende 2013 um 18 Prozent sinken und dort massive Einbrüche der Konjunktur auslösen - mit Risiken für das Weltfinanzsystem und das globale Wachstum.

Der IWF rief die Europäer eindringlich auf, die Lösung der Krise noch entschiedener voranzutreiben. Der Finanzsektor müsse weiter saniert werden, neue Sicherungsinstrumente wie der Euro-Krisenfonds ESM auch wirklich genutzt und die europäische Bankenunion mit einer gemeinsamen Einlagensicherung möglichst bald geschaffen werden. 'Die Wahl besteht heute darin, die nötigen aber harten Entscheidungen zu treffen, oder sie noch einmal in der falschen Hoffnung zu verzögern, dass die Zeit auf unserer Seite ist', sagte Vinals.

Zugleich warnte der Währungsfonds auch die USA und Japan, sich wegen der Kapitalzuflüsse durch Privatinvestoren und niedriger Zinsen in falscher Sicherheit zu wähnen - und deswegen die gleichen Fehler zu machen wie Europa. Beide Länder müssten ihre überbordenden Staatsschulden schnell in den Griff bekommen und Ungleichgewichte im Finanzsektor reduzieren. Auch die eigentlich gut aufgestellten Schellen- und Entwicklungsländer sollten sich noch besser gegen Schocks im globalen Finanzsystem wappnen. 'Niemand ist immun gegen den Druck, der aus Europa und den USA kommt', sagte Vinals./mcm/DP/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.