😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Kein rascher Neustart bei Müller-Brot

Veröffentlicht am 20.02.2012, 13:44
NEUFAHRN (dpa-AFX) - Bei der nach einem Hygieneskandal insolventen Großbäckerei Müller-Brot rechnet niemand mit einem raschen Neustart. Das Unternehmen muss weitere umfangreiche Reinigungsarbeiten in Angriff nehmen. Die Freigabe der nach wie vor von Mäusekot und Ungeziefer verschmutzten Fabrik wird demnach frühestens in zwei Wochen beim Landratsamt Freising neu beantragt werden, wie es am Montag aus Kreisen des vorläufigen Insolvenzverwalters Hubert Ampferl hieß. Indessen weitet die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen womöglich aus. Es steht der Vorwurf der Untreue im Raum.

Nach Angaben eines Sprechers des Insolvenzverwalters will Ampferl das Filialnetz von Müller-Brot retten. Er ist auf der Suche nach Investoren, um frisches Geld zu bekommen. Derzeit können offenbar nicht einmal die Reinigungsfirmen bezahlt werden. 'Es ist quasi kein Geld mehr da', sagte der Sprecher. Die Produktion in Neufahrn ruht seit drei Wochen. Seitdem haben sich Millionenverluste angehäuft.

'Der Insolvenzverwalter geht vor wie ein Notarzt am Unfallort', beschrieb der Sprecher die Arbeit Ampferls. 'Er versorgt zuerst die Schwerverletzten.' Im Vordergrund stehe die Wiederaufnahme der Produktion nach Abschluss der Reinigungsarbeiten. 'Dann müssen wir eine Finanzierung hinbekommen', erläuterte er. Der Insolvenzverwalter werde Gespräche mit den bisherigen Abnehmern der Ware von Müller-Brot führen, insbesondere auch mit Discountern wie Aldi-Süd und Lidl, die nach Bekanntwerden der gravierenden Hygienemängel abgesprungen waren. Retten will Ampferl zudem das Filialnetz der Großbäckerei.

Derweil interessiert sich die Staatsanwaltschaft für die Akten aus der Brotfabrik. Nach Einsicht in die Papiere sei zu entscheiden, ob ein Anfangsverdacht auf Insolvenzstraftaten besteht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Landshut, Ralph Reiter, der Nachrichtenagentur dpa. Wenn zutreffe, dass Kautionen von Pächtern aufgebraucht wurden, anstatt sie zu verwahren, 'könnte es sich um Untreue in beträchtlichem Umfang handeln', sagte Reiter.

Dies wäre ein Indiz dafür, 'dass es schon eher gebrannt hat'. Dann müsse gegen die Geschäftsführer des Unternehmens ermittelt werden. Opfer von der im Raum stehenden Untreue könnten an die 250 Pächter sein, die teils hohe fünfstellige Beträge als Kaution an Müller-Brot geleistet haben. Bislang ermittelte die Staatsanwaltschaft lediglich wegen Verstößen gegen das Lebensmittelrecht.

Das dem bayerischen Umweltministerium unterstellte Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) verteidigte erneut seine Arbeitsweise. 'Die Lebensmittelkontrolleure in Bayern arbeiten gut und effektiv', sagte Behördenchef Andreas Zapf. Im Jahr würden rund 100.000 Betriebe kontrolliert. 'Die Kontrollen verlaufen nach den rechtlichen Vorgaben und Standards', erläuterte Zapf. Auch bei kleinen Verstößen wie etwa Dokumentationsmängeln würden bereits Bußgelder verhängt. Die Landtags-SPD will wissen, in welchen Landkreisen Bußgelder gegen Backbetriebe verhängt wurden und wie hoch die Bußgelder waren./pwo/DP/stb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.