BERLIN (dpa-AFX) - Der EZB-Ökonom Marcel Fratzscher wird neuer Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Das Kuratorium beschloss am Donnerstag erwartungsgemäß, den 41-Jährigen zum 1. Februar an die Institutsspitze zu berufen. Es folgte einstimmig dem Vorschlag einer Findungskommission.
Fratzscher, der derzeit Abteilungsleiter für internationale wirtschaftspolitische Analysen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ist, will das DIW umstrukturieren. 'Mein Verständnis eines Wirtschaftsforschungsinstituts wie des DIW Berlin ist, dass es politisch neutral sein sollte', sagte Fratzscher dem 'Handelsblatt' (Freitag). Das DIW wird traditionell politisch eher links eingeordnet.
Wirtschaftspolitische Empfehlungen sollten auf soliden wissenschaftlichen Analysen beruhen, sagte Fratzscher. 'Was politisch gewollt ist, muss für Forscher Nebensache sein. Das DIW wird für Themen stehen, nicht für politische Aussagen.'
Eine Rezession in Deutschland erwartet der Ökonom nicht. Die augenblickliche Schwächephase dürfte bereits der Tiefpunkt sein, wenn sich die europäische Krise nicht verschärfe. 'Das kommende Jahr dürfte stärker werden als dieses', sagte er.
Fratzscher hält eine engere europäische Koordination der Wirtschafts- und Finanzpolitik im Euroraum für notwendig. So könne man mittelfristig den 'Geburtsfehler des Euro' beheben, sagte er der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (Freitag). Zugleich räumte er ein, dass niemand genau wisse, wie die Euro-Krise zu lösen sei.
Der Finanzfachmann folgt auf dem Führungsposten dem Übergangschef Gert Wagner. Dieser war 2011 nach dem Rücktritt des langjährigen Präsidenten Klaus Zimmermann an die Spitze des DIW gerückt. Zimmermann war Untreue vorgeworfen worden. Im April stellte Berliner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen jedoch ein, weil sie keinen hinreichenden Tatverdacht sah./bf/mar/DP/hbr
Fratzscher, der derzeit Abteilungsleiter für internationale wirtschaftspolitische Analysen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ist, will das DIW umstrukturieren. 'Mein Verständnis eines Wirtschaftsforschungsinstituts wie des DIW Berlin ist, dass es politisch neutral sein sollte', sagte Fratzscher dem 'Handelsblatt' (Freitag). Das DIW wird traditionell politisch eher links eingeordnet.
Wirtschaftspolitische Empfehlungen sollten auf soliden wissenschaftlichen Analysen beruhen, sagte Fratzscher. 'Was politisch gewollt ist, muss für Forscher Nebensache sein. Das DIW wird für Themen stehen, nicht für politische Aussagen.'
Eine Rezession in Deutschland erwartet der Ökonom nicht. Die augenblickliche Schwächephase dürfte bereits der Tiefpunkt sein, wenn sich die europäische Krise nicht verschärfe. 'Das kommende Jahr dürfte stärker werden als dieses', sagte er.
Fratzscher hält eine engere europäische Koordination der Wirtschafts- und Finanzpolitik im Euroraum für notwendig. So könne man mittelfristig den 'Geburtsfehler des Euro' beheben, sagte er der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (Freitag). Zugleich räumte er ein, dass niemand genau wisse, wie die Euro-Krise zu lösen sei.
Der Finanzfachmann folgt auf dem Führungsposten dem Übergangschef Gert Wagner. Dieser war 2011 nach dem Rücktritt des langjährigen Präsidenten Klaus Zimmermann an die Spitze des DIW gerückt. Zimmermann war Untreue vorgeworfen worden. Im April stellte Berliner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen jedoch ein, weil sie keinen hinreichenden Tatverdacht sah./bf/mar/DP/hbr