FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kreditvergabe im Euroraum hat sich zu Jahresbeginn nach einer sehr schwachen Entwicklung im Dezember stabilisiert. Im Monatsvergleich legten die Kredite an den privaten Sektor um 37 Milliarden Euro zu, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt mitteilte. Der Zuwachs reicht zwar nicht aus, um den ungewöhnlich starken Rückgang im Dezember mit 72 Milliarden Euro auszugleichen. Insgesamt dürften die Zahlen aber die Angst vor einer Kreditklemme etwas dämpfen, hieß es von Bankvolkswirten.
Die etwas entspanntere Lage zeigt sich auch in den Jahresraten: So stieg die Kreditvergabe im Januar mit 1,1 Prozent zum Vorjahr etwas stärker als im Dezember (1,0 Prozent). Zudem wuchs die Geldmenge M3 deutlich stärker als im Vormonat. Im Jahresvergleich kletterte sie um 2,5 Prozent, nach 1,5 Prozent im Vormonat. Im aussagekräftigeren Dreimonatszeitraum (November bis Januar) stieg das Geldmengenaggregat M3 wie im Vormonat um 2,0 Prozent.
Commerzbank-Experte Michael Schubert wertete die Zahlen moderat positiv, für Entwarnung sei es aber noch zu früh. Schubert verwies vor allem auf die Zusammensetzung der Kreditvergabe: Eine klare Gegenbewegung gab es zum Jahresstart bei den Krediten an private Haushalte, die um 8 Milliarden zulegten (Vormonat: minus 7 Milliarden). Die Unternehmenskredite waren hingegen immer noch leicht um eine Milliarde Euro rückläufig - allerdings bei weitem nicht so stark wie im Dezember, als sie um 35 Milliarden Euro einbrachen. Noch stärker war die Gegenreaktion bei Krediten an 'andere Finanzinstitutionen' wie Geldmarktfonds. Hier drehte die Kreditvergabe nach minus 31 Milliarden Euro im Dezember mit aktuell 34 Milliarden Euro stark ins Plus.
'Bei den wichtigen Unternehmenskrediten ist die Trendwende noch nicht geschafft', resümierte Commerzbank-Experte Schubert. Es sei jedoch noch viel zu früh, um die Wirkung des Drei-Jahres-Tenders der EZB von Ende 2011 beurteilen zu können. Ende Dezember hatte die Notenbank den Geschäftsbanken die Rekordsumme von fast 490 Milliarden Euro für drei Jahre zur Verfügung gestellt. Damit will die EZB insbesondere einer Kreditklemme, die sie wegen der Schuldenkrise befürchtet, zuvorkommen. An diesem Mittwoch wird der zweite Tender dieser Art mit ungewöhnlich langer Laufzeit folgen.
Auch Analyst Christian Schulz von der Berenberg Bank gab sich etwas zuversichtlicher für die Kreditvergabe im Währungsraum. Allerdings sei die jüngste Gegenbewegung angesichts der starken Ausweitung der Zentralbank-Geldmenge eher moderat. Zudem werde sich die Lage nicht in allen Euro-Ländern gleichermaßen bessern: 'Gesunde Länder im Herzen Europas werden bessere Kreditbedingungen sehen, während die Nachfrage in vielen Krisenländern gedämpft bleiben wird.'/bgf/hbr
Die etwas entspanntere Lage zeigt sich auch in den Jahresraten: So stieg die Kreditvergabe im Januar mit 1,1 Prozent zum Vorjahr etwas stärker als im Dezember (1,0 Prozent). Zudem wuchs die Geldmenge M3 deutlich stärker als im Vormonat. Im Jahresvergleich kletterte sie um 2,5 Prozent, nach 1,5 Prozent im Vormonat. Im aussagekräftigeren Dreimonatszeitraum (November bis Januar) stieg das Geldmengenaggregat M3 wie im Vormonat um 2,0 Prozent.
Commerzbank-Experte Michael Schubert wertete die Zahlen moderat positiv, für Entwarnung sei es aber noch zu früh. Schubert verwies vor allem auf die Zusammensetzung der Kreditvergabe: Eine klare Gegenbewegung gab es zum Jahresstart bei den Krediten an private Haushalte, die um 8 Milliarden zulegten (Vormonat: minus 7 Milliarden). Die Unternehmenskredite waren hingegen immer noch leicht um eine Milliarde Euro rückläufig - allerdings bei weitem nicht so stark wie im Dezember, als sie um 35 Milliarden Euro einbrachen. Noch stärker war die Gegenreaktion bei Krediten an 'andere Finanzinstitutionen' wie Geldmarktfonds. Hier drehte die Kreditvergabe nach minus 31 Milliarden Euro im Dezember mit aktuell 34 Milliarden Euro stark ins Plus.
'Bei den wichtigen Unternehmenskrediten ist die Trendwende noch nicht geschafft', resümierte Commerzbank-Experte Schubert. Es sei jedoch noch viel zu früh, um die Wirkung des Drei-Jahres-Tenders der EZB von Ende 2011 beurteilen zu können. Ende Dezember hatte die Notenbank den Geschäftsbanken die Rekordsumme von fast 490 Milliarden Euro für drei Jahre zur Verfügung gestellt. Damit will die EZB insbesondere einer Kreditklemme, die sie wegen der Schuldenkrise befürchtet, zuvorkommen. An diesem Mittwoch wird der zweite Tender dieser Art mit ungewöhnlich langer Laufzeit folgen.
Auch Analyst Christian Schulz von der Berenberg Bank gab sich etwas zuversichtlicher für die Kreditvergabe im Währungsraum. Allerdings sei die jüngste Gegenbewegung angesichts der starken Ausweitung der Zentralbank-Geldmenge eher moderat. Zudem werde sich die Lage nicht in allen Euro-Ländern gleichermaßen bessern: 'Gesunde Länder im Herzen Europas werden bessere Kreditbedingungen sehen, während die Nachfrage in vielen Krisenländern gedämpft bleiben wird.'/bgf/hbr