MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Industriegasekonzern Linde hat zur Finanzierung der Lincare -Übernahme wie erwartet das Grundkapital erhöht. Der Erlös der Kapitalerhöhung um rund 7,5 Prozent liege bei etwa 1,4 Milliarden Euro, teilte der Konzern am Dienstag in München mit und bestätigte damit Marktinformationen. Institutionelle Anleger hatten für gut 12,8 Millionen neue Aktien einen Stückpreis von 109 Euro bezahlt. Die neuen Aktien sind für das Geschäftsjahr 2012 voll dividendenberechtigt.
Am Finanzmarkt sorgte die Kapitalerhöhung am Morgen für Abgabedruck. Linde-Titel waren in einem behaupteten Markt mit einem Abschlag von 1,95 Prozent auf 112,95 Euro schwächster Dax-Wert. Das Bezugsrecht der Altaktionäre war bei der vollzogenen Kapitalerhöhung ausgeschlossen. Ein öffentliches Angebot fand nicht statt. In den Augen von Ralf Grönemeyer, Analyst bei Silvia Quandt Research, passt Lincare strategisch gut zu Linde. Durch den Zukauf würden die Gewinne von Linde weniger zyklisch.
AUCH RIVALE AIR LIQUIDE HATTE WOHL INTERESSE
Linde hatte vor einer Woche bekanntgegeben, den US-Sauerstoffgeräte-Hersteller Lincare für 4,6 Milliarden US-Dollar (3,7 Mrd Euro) übernehmen zu wollen. Das aus Clearwater (Florida) stammende Unternehmen hat der Übernahme bereits zugestimmt. Linde sticht damit den Rivalen Air Liquide aus, dem in Medienberichten ebenfalls Interesse an Lincare nachgesagt worden war. Die Münchner nehmen den Franzosen damit die Marktführerschaft im Medizingeschäft ab. Der Umsatz dieses Geschäftsfelds, der 2011 bei Linde noch bei 1,2 Milliarden Euro lag, wird den Angaben nach durch den Zukauf auf 2,8 Milliarden Euro steigen. Air Liquide kam 2011 auf knapp 2,1 Milliarden Euro.
Lincare ist auf die Behandlung von Patienten mit Atemwegserkrankungen in den eigenen vier Wänden spezialisiert. Mit rund 11.000 Mitarbeitern kam das Unternehmen aus Florida im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Linde selbst ist im Bereich Homecare in den USA bislang nur als Zulieferer präsent. Dieses Segment wächst Linde zufolge aber sehr dynamisch.
RÜCKENDECKUNG DES LINCARE-MANAGEMENTS
Den Lincare-Aktionären bietet Linde 41,50 US-Dollar pro Anteilsschein in bar. Die Rückendeckung des Lincare-Managements hat der Konzern bereits. 'Wir freuen uns, ein Mitglied der Linde Group zu werden', ließ sich Lincare-Chef John P. Byrnes zitieren. Den Aktionären empfiehlt er, das Angebot anzunehmen. Mit einem Abschluss der Transaktion rechnet Linde im Laufe des dritten Quartals, die Zustimmung der Behörden vorausgesetzt. Lincare wird dann eine Tochtergesellschaft des Linde-Konzerns.
Für Linde-Chef Reitzle wäre der Zukauf sechs Jahre nach der Übernahme des britischen Gase-Spezialisten BOC noch einmal ein großer Wurf. In Branchenkreisen wurde seit langem damit gerechnet, dass der 63 Jahre alte Manager seine Karriere vor seinem Vertragsende im Jahr 2014 noch mit einer großen Übernahme krönen will. Unter Reitzles Führung war Linde bereits in den vergangenen Jahren massiv gewachsen. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um 7,1 Prozent auf den Rekordwert von 13,8 Milliarden Euro./jha/men
Am Finanzmarkt sorgte die Kapitalerhöhung am Morgen für Abgabedruck. Linde-Titel waren in einem behaupteten Markt mit einem Abschlag von 1,95 Prozent auf 112,95 Euro schwächster Dax-Wert. Das Bezugsrecht der Altaktionäre war bei der vollzogenen Kapitalerhöhung ausgeschlossen. Ein öffentliches Angebot fand nicht statt. In den Augen von Ralf Grönemeyer, Analyst bei Silvia Quandt Research, passt Lincare strategisch gut zu Linde. Durch den Zukauf würden die Gewinne von Linde weniger zyklisch.
AUCH RIVALE AIR LIQUIDE HATTE WOHL INTERESSE
Linde hatte vor einer Woche bekanntgegeben, den US-Sauerstoffgeräte-Hersteller Lincare für 4,6 Milliarden US-Dollar (3,7 Mrd Euro) übernehmen zu wollen. Das aus Clearwater (Florida) stammende Unternehmen hat der Übernahme bereits zugestimmt. Linde sticht damit den Rivalen Air Liquide
Lincare ist auf die Behandlung von Patienten mit Atemwegserkrankungen in den eigenen vier Wänden spezialisiert. Mit rund 11.000 Mitarbeitern kam das Unternehmen aus Florida im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Linde selbst ist im Bereich Homecare in den USA bislang nur als Zulieferer präsent. Dieses Segment wächst Linde zufolge aber sehr dynamisch.
RÜCKENDECKUNG DES LINCARE-MANAGEMENTS
Den Lincare-Aktionären bietet Linde 41,50 US-Dollar pro Anteilsschein in bar. Die Rückendeckung des Lincare-Managements hat der Konzern bereits. 'Wir freuen uns, ein Mitglied der Linde Group zu werden', ließ sich Lincare-Chef John P. Byrnes zitieren. Den Aktionären empfiehlt er, das Angebot anzunehmen. Mit einem Abschluss der Transaktion rechnet Linde im Laufe des dritten Quartals, die Zustimmung der Behörden vorausgesetzt. Lincare wird dann eine Tochtergesellschaft des Linde-Konzerns.
Für Linde-Chef Reitzle wäre der Zukauf sechs Jahre nach der Übernahme des britischen Gase-Spezialisten BOC noch einmal ein großer Wurf. In Branchenkreisen wurde seit langem damit gerechnet, dass der 63 Jahre alte Manager seine Karriere vor seinem Vertragsende im Jahr 2014 noch mit einer großen Übernahme krönen will. Unter Reitzles Führung war Linde bereits in den vergangenen Jahren massiv gewachsen. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um 7,1 Prozent auf den Rekordwert von 13,8 Milliarden Euro./jha/men