BERLIN (dpa-AFX) - Im Streit um den Abfall aus der Gelben Tonne will der Handel eine Lösung herbeiführen. Ob die Entsorgungs-Systembetreiber darauf eingehen, blieb zunächst offen. Ihre Beratungen zogen sich am Freitag über Stunden hin. Ergebnisse drangen nicht nach außen.
Nach dem Vorschlag des Handels wollen acht Ketten die Finanzierungslücke von 20,7 Millionen Euro für dieses Jahr weitgehend schließen. Wie der Handelsverband Deutschland (HDE) am Freitag mitteilte, wollen Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Metro F:MEO, Rewe und Tchibo demnach 20,23 Millionen Euro bieten.
Sie fordern, dass die Systembetreiber - wie zum Beispiel das Duale System Deutschland - im Gegenzug auch die Entsorgung für die 12 Prozent des Verpackungsmülls sicherstellen, deren Finanzierung bisher nicht gewährleistet war. Die neun Betreiberunternehmen wollen nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) am Montag über den Stand der Dinge berichten.
Vom Joghurtbecher bis zur Milchtüte fallen in Deutschland jährlich mehr als zwei Millionen Tonnen Verpackungsmüll an. Hersteller und Handel sollen die Entsorgungskosten tragen. Das soll einen Anreiz geben, möglichst wenig Material zu verwenden und so die Umwelt zu schonen.
Allerdings sind bisher nur 88 Prozent der Menge finanziert. Hersteller und Handel wollten bislang ebenso wenig für den privat ins Land gebrachten Müll ausländischer Produzenten zahlen wie für Nicht-Verpackungen, die in den Gelben Tonnen und Säcken landen.
Im Dualen System stehen die neun Systembetreiber zwischen Handel und Entsorgern. Im Umfeld der Verhandlungen war auch von einem möglichen Stopp der Abholung die Rede, sollte keine Einigung gelingen.nl