CHICAGO (dpa-AFX) - Der US-Fastfood-Konzern McDonald's (NYSE:MCD) hat im zweiten Quartal angesichts knapper Verbraucherbudgets zum ersten Mal seit fast vier Jahren einen Umsatzrückgang erlitten. Die Erlöse sanken zum entsprechenden Vorjahresquartal von 6,50 auf 6,49 Milliarden US-Dollar (6,0 Mrd. Euro), wie das US-Unternehmen am Montag in Chicago mitteilte. Der Konzern verfehlte damit die Erwartungen der Analysten, die ein leichtes Wachstum erwartet hatten.
Trotz der Rückgänge bei Gewinn und Umsatz und trotz der unterbotenen Prognosen der Experten hielten die Anleger die Aktie des Unternehmens für attraktiv: Das Wertpapier stieg kurz nach Handelsstart an der New York Stock Exchange um vier Prozent auf rund 262 US-Dollar. Zuvor war die Aktie sogar auf den höchsten Stand seit Ende Mai geklettert. Seit Jahresbeginn hat McDonald's bisher dennoch rund 11 Prozent an Börsenwert verloren.
Schlechtere Geschäfte etwa in den USA, Frankreich und China überwogen nach Konzernangaben Zugewinne etwa in Lateinamerika und Japan. Weiterhin spüre das Unternehmen die anhaltenden Auswirkungen des Krieges im Nahen Osten. In den Vereinigten Staaten wurde der Negativtrend teilweise durch einen Rückgang der Besucherzahlen verursacht. Im Nahen Osten belasten die Boykotte wegen des Krieges zwischen Israel und der Hamas weiterhin den Absatz. McDonald's hatte bereits zuvor gewarnt, dass der Umsatzrückgang anhalten würde, bis der Konflikt beigelegt sei.
Sowohl der Gewinn als auch der Umsatz des US-Fastfood-Konzerns hätten enttäuscht, schrieb Analyst Dennis Geiger von der schweizerischen Großbank UBS (SIX:UBSG) in einer ersten Reaktion am Montag. Der Experte geht aber davon aus, dass der Fokus des Unternehmens auf Wertigkeit, neue Menüs und die fortgesetzte Umsetzung strategischer Prioritäten künftig zu einer verbesserten Entwicklung beitragen wird. Die Marke sei so positioniert, dass sie in einem von Konsumzurückhaltung geprägten Umfeld besser abschneiden sollte.
Alle geografischen Segmente von McDonald's verbuchten auf vergleichbarer Basis Umsatzeinbußen. Zuletzt hatte der Gesamtkonzern im vierten Quartal 2020 hier ein Minus bei den Erlösen eingefahren. McDonald's hat in den vergangenen Jahren die Preise für seine Angebote nach und nach erhöht. Das schwächere Quartal deutet darauf hin, dass die Menschen weltweit angesichts jahrelanger Preiserhöhungen und knapper Haushaltsbudgets weniger Geld bei der Fastfoodkette ausgeben.
Das operative Ergebnis schrumpfte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 6 Prozent auf 2,92 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdiente der Fastfood-Riese zwischen April und Juni 2,02 Milliarden Dollar. Das waren 12 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.