😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Merkel verteidigt ihre Politik - Forderung nach Strukturreformen

Veröffentlicht am 07.11.2012, 19:21
Aktualisiert 07.11.2012, 19:24
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Politik der deutschen Regierung im Kampf gegen die Euro- und Schuldenkrise verteidigt. Vor dem Europäischen Parlament bekräftigte sie die Ablehnung einer gemeinsamen Haftung für Staatsschulden. Zugleich forderte sie am Mittwoch im Europaparlament in Brüssel eine Fortsetzung von Reformen, mit denen die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Länder verbessert werden können. Auch neue europäische Kompetenzen seien möglicherweise nötig - einschließlich entsprechender Änderungen der EU-Verträge.

'Eine stärkere wirtschaftspolitische Koordinierung wird unter Umständen auch dort erforderlich sein, wo Kernbereiche nationaler Souveränität berührt sind', sagte Merkel. 'Ich denke an sensible Politikbereiche wie die Arbeitsmarkt- oder Steuerpolitik', sagte sie. 'Natürlich müssen wir hier behutsam vorgehen. Das Subsidiaritätsprinzip und nationale demokratische Verfahren müssen respektiert werden.' Es müsse ein 'sinnvoller Ausgleich' zwischen 'neuen Eingriffsrechten der europäischen Ebene' und dem Gestaltungsspielraum der Mitgliedstaaten gefunden werden.

Die EU-Institutionen müssten 'gestärkt werden, um Fehlverhalten und Regelverstöße wirksam korrigieren zu können'. Änderungen des EU-Vertrages seien nötig, um Gründungsfehler der Wirtschafts- und Währungsunion zu beheben. 'Wir müssen erfinderisch sein, wir müssen eigene, neue Lösungen finden', sagte Merkel. Sie bekräftigte, beim Aufbau einer neuen Bankenaufsicht müsse 'Qualität vor Schnelligkeit' gehen. Die EU-Ebene brauche auch 'echte Durchgriffsrechte gegenüber den nationalen Haushalten', wenn vereinbarte Grenzwerte nicht eingehalten werden.

Zuvor hatten Vorsitzende verschiedener Fraktionen die deutsche Politik heftig kritisiert. 'Ich glaube nicht, dass die heutige deutsche Regierung eine Politik betreibt, die den Herausforderungen Europas von heute angemessen ist', sagte der Sozialdemokrat Hannes Swoboda. Die Grüne Rebecca Harms warf Merkel eine 'einseitige Austeritätspolitik' vor. Der Liberale Guy Verhofstadt führte die Euro-Krise darauf zurück, dass hinter der gemeinsamen Währung kein starker Staat stehe: 'Der Euro kann verschwinden, wenn wir nicht einen wirklichen europäischen Staat schaffen, eine wirkliche europäische Regierung, eine europäische Demokratie mit einem richtigen Budget und eigenen Anleihen.'

Erste Erfolge im Kampf gegen die Krise seien bereits sichtbar. Dies reiche aber nicht aus, sagte Merkel. 'Es bleibt noch viel zu tun, um das Vertrauen in die Europäische Union als Ganzes zurückzugewinnen.'

Die Kanzlerin flog nach am Abend nach London, um mit dem britischen Regierungschef David Cameron zu sprechen. Dabei dürfte es vor allem um die Drohung Camerons gehen, bei dem Sondergipfel über die Finanzplanung für die Jahre 2014 bis 2020 am 22./23 November ein Veto einzulegen. Merkel widersprach Forderungen britischer EU-Gegner nach einem Austritt des Landes aus der EU. 'Ich möchte ein starkes Großbritannien in der Europäischen Union', sagte sie. 'Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen - wir haben britische Soldaten noch heute in Deutschland - dass Großbritannien nicht zu Europa gehört.' Sie wolle 'alles daran setzen, Großbritannien in der EU als guten Partner zu haben. Und deswegen fahre ich heute Abend nach London.'/eb/DP/hbr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.